« Interessante Ein- und Durchblicke »
Tendenziell schien das Interesse an mechanischen Uhren bei Männern bislang stärker ausgeprägt zu sein als bei Frauen, und der Anteil der Modelle mit Quarzantrieb ist bei den Damenuhren im Luxussegment aktuell noch deutlich höher als bei Luxus-Herrenuhren. Doch mechanische Damenuhren werden ebenfalls immer stärker nachgefragt, und die Hersteller reagieren darauf mit einer wachsenden Zahl von Modellen, die ihren Trägerinnen interessante Ein- und Durchblicke gewähren.
Glasböden und skelettierte Zifferblätter erfreuen Mechanik-Fans
Wer lieber eine Automatikuhr oder eine Uhr mit Handaufzug statt eines quarzgesteuerten Modells am Handgelenk trägt, möchte häufig gern auch einen Blick auf das werfen, was sich im Inneren des Gehäuses tut. Deshalb statten zahlreiche Hersteller im Luxussegment mechanische Armbanduhren mit Sichtböden aus Mineralglas aus, die einen Blick auf das arbeitende Uhrwerk und gegebenenfalls – bei einer Automatikuhr – auch auf den Rotor des Aufzugs gewähren.
Im Zuge des neu auflebenden Interesses an mechanischen Uhren haben Hersteller wie Maurice Lacroix bereits in den 1990er Jahren damit begonnen, und heute finden sich in den Kollektionen nahezu aller Premium-Hersteller entsprechende Modelle. Noch einen Schritt weiter gehen skelettierte Uhren, bei denen Teile des Uhrwerks durch Aussägen, Fräsen oder Ausstanzen auf das Maß beschränkt werden, das für die Erfüllung ihrer konstruktiven Funktion unerlässlich ist. Die hierdurch entstehenden Aussparungen lassen dann noch mehr vom Uhrwerk sichtbar werden als bei einem gläsernen Gehäuseboden. Mitunter finden sich auch nur einzelne Aussparungen auf dem Zifferblatt, welche die Sicht auf bestimmte Details des Uhrwerks freigeben.
Typischerweise finden sich derartige Details häufiger bei eleganten Dresswatches oder Schmuckuhren, während mechanische Damenuhren für Taucherinnen und Fliegerinnen, wie beispielsweise eine Breitling Colt Lady oder eine Aquaracer von TAG Heuer für Damen, aus Gründen der Belastbarkeit und der Wasserdichtigkeit eher mit verschraubten Edelstahlböden versehen werden.
Mehr Platz für Extras bei großen Herrenuhren
Insgesamt sind Uhren mit Glasböden oder skelettierte Modelle im Herrensegment allerdings noch wesentlich häufiger anzutreffen als bei Damenuhren, was unter anderem auch mit den Abmessungen zu tun hat. Denn damit man durch eine Aussparung im Zifferblatt oder einen gläsernen Boden des Uhrgehäuses auch etwas von der dahinter verborgenen Technik erkennen kann, bedarf es einer gewissen Gehäusegröße. Insbesondere für sehr kleine Damenuhren mit Durchmessern von deutlich weniger als 30 Millimetern ist eine solche Bauweise wenig sinnvoll.
Insgesamt sind mechanische Armbanduhren für Damen heute jedoch in einem Umfang und in einer deutlich größeren Vielfalt am Markt erhältlich als noch vor einigen Jahren. Eine Frage der Größe ist häufig auch die Wahl des Aufzugsmechanismus, der in einer Uhr zum Einsatz kommt. Wenngleich es heute technisch bereits möglich ist, sehr kleine Automatikwerke herzustellen, werden dort, wo eine geringe Gehäusegröße gewünscht wird, nach wie vor gerne Uhrwerke mit Handaufzug eingesetzt. Dies betrifft vor allem Damenuhren, aber auch besonders flach gebaute Herrenuhren.
Faszinierende mechanische Uhren für Damen von Omega, TAG Heuer, Rolex & Co.
Zu den Luxusuhrenmanufakturen die mechanische Armbanduhren für Damen in großer Auswahl anbieten, gehören die großen Namen der Branche wie Breitling, Rolex, Omega und TAG Heuer. Modelle wie die Rolex Lady-Datejust oder auch die mechanische Damenuhren der Seamaster-Kollektion von Omega werden in schier unzähligen Farb- und Materialvarianten angeboten, sodass in dieser Hinsicht kaum ein Wunsch unerfüllt bleiben muss. Rolex bietet allerdings traditionell keine Uhren mit Sichtglasböden an – auch nicht in der Herrenkollektion. Bei Omega werden Damen, die sich gerne am Anblick des arbeitenden Uhrwerkes erfreuen, jedoch problemlos fündig.
Besonders schöne Beispiele dafür, dass das Zurschaustellen der Mechanik und eine elegante, feminine Anmutung bei hochwertigen Luxusuhren keinen Widerspruch darstellen müssen, sind etwa die mit Glasböden versehenen Automatik-Modelle aus der Kollektion Omega Constellation oder das Modell Zenith El Primero Chronomaster Lady.
Letzteres ist im linken oberen Viertel seines Zifferblattes mit einem größeren Sichtfenster ausgestattet, das Einblick in das Uhrwerk vom Kaliber El Primero 4062 bietet. Der spanische Name El Primero – auf Deutsch “der Erste” – deutet übrigens auf einen großen und bedeutenden Meilenstein der Uhrengeschichte hin, der für immer untrennbar mit dem Namen Zenith verbunden bleiben wird.
Denn dieser Manufaktur war es 1969 in einem scharfen Wettbewerb mit Konkurrenten wie Breitling, TAG Heuer und Seiko gelungen, das weltweit erste serienreife Uhrwerk für Chronographen mit automatischem Aufzug auf den Markt zu bringen.
Die Zenith El Primero Chronomaster Lady verfügt neben der Chronographenfunktion auch über eine kleine Sekunde, und ihre Gangreserve beträgt bis zu 50 Stunden. Obwohl sie mit einem Gehäusedurchmesser von 38 Millimetern für eine Damenuhr relativ groß ausfällt, wirkt sie ausgesprochen feminin. Dies ist – je nach Ausführung – Details wie einer mit Brillanten besetzten Lünette, romantisch-verspielten Stundenziffern oder einem farbigen Krokodilleder-Armband zu verdanken.
Ein Herz für Handaufzugs- und Automatikuhren für Damen: die Tissot T-Classic Lady Heart
Wie bei Herrenuhren, so liegen auch die Preise für mechanische Damenuhren in der Regel höher als bei vergleichbaren Quarzuhren. Und wenn Materialien wie Gold, Platin oder Edelsteine ins Spiel kommen oder das Uhrwerk um aufwendige Komplikationen ergänzt wird, dann können für mechanische Armbanduhren für Damen auch leicht vier- oder fünfstellige Preise fällig werden. Gleichwohl muss niemand dafür ein Vermögen ausgeben, bei einigen Luxusuhren-Marken ist eine Automatikuhr in solider Qualität bereits für eine mittlere dreistellige Euro-Summe erhältlich.
Stellvertretend für diese Kategorie sei hier das Modell Tissot T-Classic Lady Heart genannt. Die verschiedenen Ausführungen dieser Automatikuhren sind jeweils mit einem Sichtfenster bei der Zwölf ausgestattet und weisen sich damit schon auf den ersten Blick als Uhren für Mechanik-Liebhaberinnen aus. Einige Versionen heben sich zudem durch florale Details auf dem Zifferblatt oder auf dem Armband von der Masse ab und sorgen damit für einen zusätzlichen Blickfang.