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Schon seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Omega im Taucheruhren-Segment eine feste Größe. Von den ersten zum Tauchen verwendbaren Uhren aus den 1950er Jahren über Meilensteine wie die seit 1970 erhältliche “Ploprof” bis hin zu den Modellen der aktuellen Kollektion hat die Schweizer Manufaktur den Markt immer wieder um Modelle bereichert, die durch ihre technischen Qualitäten ebenso überzeugen wie durch ihre Ästhetik. Letzteres gilt in besonderem Maße für die Kollektion Omega Planet Ocean Deep Black. Wir werfen einen Blick auf diese außergewöhnlichen Uhren, die dank ihrem sportlich-eleganten Äußeren nicht nur bei Tauchern für Begeisterung sorgen.
Schwarz, schwärzer, Deep Black!
Auf den ersten Blick mag es fraglich erscheinen, ob sich die dunkelste Farbe, die es gibt, überhaupt noch steigern lässt. Noch fraglicher wird das Ganze, wenn man sich vergegenwärtigt, dass es sich bei Schwarz eigentlich gar nicht um eine Farbe im physikalischen Sinn handelt, sondern vielmehr um diejenige Farb- und Helligkeitsempfindung, die sich dann einstellt, wenn jeglicher visueller Reiz fehlt und die Netzhaut des Auges keine oder nur äußerst schwache Lichtwellen im sichtbaren Spektrum registriert. Als schwarz gilt ein Körper, wenn er bei der Beleuchtung mit Licht aller möglichen Frequenzen kein oder wenigstens fast kein Licht reflektiert. Und weniger als nichts geht ja wohl nicht – oder etwa doch?
Wer andere schwarze Gegenstände mit einer Uhr aus Omegas Kollektion Seamaster Planet Ocean “Deep Black” vergleicht, wird die Frage möglicherweise bejahen. Denn die Farbe dieser Uhren ist kein gewöhnliches Schwarz, sondern besonders intensiv. Dies liegt vor allem am verwendeten Material, denn das Gehäuse der “Deep Black” wird aus einem einzigen Stück schwarzer Keramik hergestellt. Das tiefe, satte Schwarz wird bei den verschiedenen Modellversionen innerhalb der Kollektion teils ganz allein in Szene gesetzt, teils mit anderen Farben kombiniert.
Unterschiedliche Farbkombinationen und Oberflächen
Je nach Farbkombination werden die Keramikoberflächen von Lünette, Gehäuse und Zifferblatt unterschiedlich behandelt. Bei den komplett schwarzen Modellen und jenen mit dem leicht rötlich schimmernden 18-karätigen Sedna-Gold wurden sie auf Hochglanz poliert, bei den mit roten oder blauen Details versehenen Ausführungen hingegen sind die schwarzen Keramikoberflächen gebürstet. Sie wirken daher matt und vielleicht auch etwas weniger spektakulär als mit Hochglanzpolitur. Dafür lassen sie sich unter Wasser besser lesen. Für die roten beziehungsweise blauen Markierungen auf den Lünetten kombiniert Omega die tiefschwarze Keramik mit farbigem Kautschuk.
Dass ausgerechnet Rot und Blau gewählt wurden, ist übrigens kein Zufall. Vielmehr entschieden sich Omegas Designer ganz bewusst für diese beiden Farben, denn es handelt sich um die erste und die letzte sichtbare Farbe in Abhängigkeit von der Tauchtiefe. Beim Vordringen in die Tiefe “verschwindet” als erste Farbe das Rot, welches bereits in fünf Metern Tiefe nicht mehr sichtbar ist und sich optisch mit den umgebenden Farbtönen vermischt. Blau hingegen ist die letzte Farbe, die beim Erreichen einer Tiefe von 275 Metern noch zu sehen ist, bevor in 300 Metern Tiefe dann vollkommene Dunkelheit zu herrschen scheint.
Auf diese vollkommene Schwärze in den Tiefen der Ozeane spielt die Versionsbezeichnung der Deep Black an. Hielte man sich dort auf, wären lediglich noch die mit Superluminova beschichteten, nachleuchtenden Zeiger und Indizes der Omega Planet Ocean Deep Black erkennbar.
Technische Herausforderungen perfekt gelöst
Bei der Herstellung einer Taucheruhr gilt es bekanntlich, besondere Herausforderungen zu meistern. Schließlich muss sie nicht nur zuverlässig gegen eindringendes Wasser und die Belastungen durch den Wasserdruck geschützt werden, sondern soll auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen gut ablesbar sein.
Des Weiteren müssen sich Zeitintervalle mithilfe der Lünette so einstellen lassen, dass ein versehentliches Verdrehen, das für den Taucher fatale Folgen haben könnte, mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Letzteres wird dadurch erreicht, dass sich die Lünette – anders als zum Beispiel bei Uhren, bei denen sie als Rechenschieber oder als 24-Stunden-Skala für eine weitere Zeitzone dient – nur in eine Richtung drehen lässt. Als besonders anspruchsvoll erwies sich bei der Entwicklung der Omega Seamaster Planet Ocean Deep Black das Thema Wasserdichtigkeit.
Denn im Unterschied zu Planet Ocean Uhren aus Edelstahl funktionieren herkömmliche Gewinde in dem hier verwendeten keramischen Material nicht. Die Antwort von Omegas Uhrmachern und Ingenieuren auf dieses Problem ist der “Naiad Lock”, ein besonders stabiles und dichtes Bodensystem, das nach den Najaden – griechischen Wassernymphen – benannt wurde und ähnlich funktioniert wie ein Bajonettverschluss.
Neben dem mit 45,5 Millimetern relativ großen Gehäuse der beeindruckenden Taucheruhr, ihrem Boden und der Lünette ist die Krone ebenfalls aus Keramik hergestellt.
Bei der Faltschließe dagegen, die ebenfalls aus Keramik zu bestehen scheint, wurde ein Titankern verwendet und lediglich mit einem keramischen Überzug versehen.
Hochwertiges Manufakturkaliber mit Co-Axial-Hemmung und zweiter Zeitzone
Für den Antrieb der Planet Ocean Deep Black sorgt Omegas Manufakturkaliber 8906, das neben Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger sowie der Datumsanzeige bei der Drei auch einen vierten Zeiger steuert, der zur Anzeige der Zeit in einer zweiten Zeitzone verwendet werden kann. Die dafür vorgesehene 24-Stunden-Skala ist bei der Omega Planet Ocean Deep Black auf dem Rehaut platziert worden. Das von der COSC als Chronometer zertifizierte Werk besitzt einen automatischen Aufzug und zwei Federhäuser; die Gangreserve reicht für bis zu 60 Stunden.
Dank Omegas Co-Axial-Hemmung und der frei schwingenden Siliziumspiralfeder erreicht die Planet Ocean Deep Black eine besonders hohe Präzision. Die Verwendung von Teilen aus amagnetischen Materialien bietet Schutz gegen störende Einflüsse von Magnetfeldern einer Stärke von bis zu 15.000 Gauß.
Getragen werden Deep-Black-Modelle an wasserfesten Kautschukbändern mit Textiloptik und – je nach Version – teilweise auch farbigen Kontrastnähten. Für die Ausführung mit roségoldenen Details ist ein wasserfestes Lederarmband erhältlich.
Inzwischen hat Omega die Kollektion Planet Ocean Deep Black übrigens noch um einen Chronographen erweitert. Diese ist mit orangefarbenen Akzenten versehen, und besitzt ein Datumsfenster bei der Sechs. Auf der Drei- und bei der Neun-Uhr-Position sind die beiden Hilfszifferblätter für die Chronographenfunktion untergebracht.