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Die französisch-schweizerische Luxusuhrenmarke Bell & Ross hat das Publikum auf der Baselworld 2018 nicht nur mit dem bemerkenswerten Fluggerät BR-Bird, sondern auch mit zwei limitierten Sondereditionen überrascht. Auch sonst gab es in den vergangenen Wochen interessante Neuigkeiten aus dem Hause “B&R”, wie die Marke kurz genannt wird.
Ungewöhnliche Marke mit einem Faible für die Luftfahrt
Die 1994 gegründete Marke Bell & Ross ist im Vergleich zu vielen anderen großen Namen am Luxusuhrenmarkt noch relativ jung, hat sich aber gleichwohl schon eine solide Marktposition erarbeitet. Das liegt vor allem an der klaren Fokussierung auf Flieger- und Instrumentenuhren, deren Design sich in den meisten Fällen stark an der Gestaltung von Bordinstrumenten in Flugzeugcockpits und militärischen Messinstrumenten orientiert. Dabei tendieren die Entwürfe teils ins Vintage-Segment, teils in eine ausgeprägt avantgardistische Richtung.
Einprägsam und ungewöhnlich ist jedoch nicht nur das Antlitz der Uhren, sondern auch der Name der Marke – zumindest für ein Unternehmen aus dem französischsprachigen Raum. Englischer könnte ein Firmenname wohl kaum klingen, doch wer dahinter einen Hinweis auf den Ursprung oder den Sitz der Firma vermutet, geht fehl. Denn gegründet wurde das Unternehmen einst von Bruno Belamich und Carlos Rosillo in Paris. Der Markenname wurde von den Anfangsbuchstaben der Familiennamen beider Gründer abgeleitet. Ihre Uhren ließen Belamich und Rosillo jedoch von Anfang an im Ausland herstellen. Zunächst geschah dies in Deutschland bei Sinn.
Nach dem Einstieg von Chanel Horlogerie 1997 und der Aufstockung dieser Beteiligung im Jahr 2000 wurde die Produktion ab 2002 jedoch durch den seit 1993 zum Chanel-Konzern gehörenden Schweizer Uhrenhersteller G&F Chatelain in La Chaux-de-Fonds übernommen. Dies bietet den unter Marketingaspekten nicht unerheblichen Vorteil, dass Belamich und Rosillo ihre Uhren seither mit dem Label “Swiss made” versehen können, was am Luxusuhrenmarkt traditionell mit einem gewissen Preisaufschlag honoriert wird.
Die Bell & Ross BR-Bird: eine rekordverdächtige Flugmaschine
So ungewöhnlich wie Design und Konzept der Marke sind, war auch ihr wohl spektakulärstes Exponat auf der Baselworld 2018: eine völlig neu konzipierte Flugmaschine mit dem Namen Bell & Ross BR-Bird. Damit zeigte das Unternehmen einmal mehr, dass es sich keineswegs nur als Uhrenhersteller, sondern vielmehr als ein Designstudio versteht, das vor allem Uhren herstellt, aber durchaus auch auf anderen Gebieten aktiv ist. Der Messeauftritt der Bell & Ross BR-Bird, die durch ihre spektakuläre Linienführung beeindruckte, wurde flankiert durch die Präsentation zweier neuer Racing-Bird-Uhren, die die Leidenschaft dieser Marke für Kreativität und Aviatik repräsentieren. Zuvor hatte Bell & Ross bereits Rennwagen entworfen, die – ebenso wie die Uhren der Marke – deutlich erkennbar von der Luftfahrt inspiriert waren.
Mit der Bell & Ross BR-Bird stößt das Unternehmen nun in ganz neue Geschwindigkeitsregionen vor. Es handelt sich um ein Hochgeschwindigkeitsflugzeug, dem gute Chancen auf einen Rekord bei den Reno Air Races vorausgesagt werden. Dieser wohl ungewöhnlichste Geschwindigkeitswettkampf im Bereich der Luftfahrt wurde 1924 zum ersten Mal ausgetragen und findet seitdem jedes Jahr in Reno, am Rande der Wüste von Nevada, statt. Die teilnehmenden Flugzeuge fliegen dabei mit Höchstgeschwindigkeit in sehr geringer Höhe über eine Strecke, die mit zehn Meter hohen Pfeilern markiert ist.
Piloten brauchen bei den Reno Air Races vor allem Mut und Geschicklichkeit
Für viele Luftfahrtbegeisterte sind die Reno Air Races das schönste Flugzeugrennen weltweit, und dementsprechend groß ist jedes Mal der Publikumsansturm. Die teilnehmenden Piloten benötigen vor allem großen Mut und eine enorme Geschicklichkeit, und ihre Maschinen müssen außergewöhnlich leistungsstark und manövrierfähig sein sowie eine perfekte Aerodynamik aufweisen.
Die Racing Bird von B&R wird diesen Anforderungen in beeindruckender Weise gerecht. Der supermoderne Einsitzer ist komplett aus High-Tech-Materialien wie einer Aluminiumlegierung, Glasfaser, Graphit und Titan gefertigt und besitzt einen Propellerantrieb mit einem kraftvollen Rolls-Royce Falcon Motor mit zwölf Zylindern. Das Cockpit ist soweit wie möglich zurückgesetzt, und relativ weit vorn angesetzten, kurzen und breiten Tragflächen erinnern an legendäre Flugzeuge aus den 1930er und 1940er Jahren, wie etwa die Comet DH.88, die Hughes H-1, die Bugatti-DeMonge 100P oder die berühmte P51 Mustang. Dem Y-förmigen Leitwerk verdankt die BR-Bird ihre hervorragende Manövrierfähigkeit und zudem einen hohen Wiedererkennungswert.
Zwei Uhren zu Ehren der Bell & Ross BR-Bird
Zu Ehren der BR-Bird präsentierten ihre Schöpfer auf der Baselworld zwei limitierte Sonderauflagen einer Drei-Zeiger-Uhr beziehungsweise eines Chronographen, deren Farbcode dem der Maschine entspricht. Die Zifferblätter dieser Bell & Ross Uhren sind weiß wie der Rumpf der BR-Bird. Armband, die Zähler des Chronographenmodells, die Lünette und die Ziffern sind dagegen blau wie die Zierelemente und das Leitwerk. Der zentrale Sekundenzeiger ist orange, ebenso wie auch Details des Zifferblattes sowie das Futter des Lederarmbandes. Darüber hinaus zeigt die Gestaltung des Zifferblattes und der Datumsanzeige deutliche Anleihen bei den Bordinstrumenten von Flugzeugen.
An der Basis der zentralen Sekundenzeiger sowie auf dem Gehäuseboden erscheint jeweils die Silhouette des Flugzeuges.
Die technischen Details auf einen Blick
Das Edelstahlgehäuse des Drei-Zeiger-Modells mit der Bezeichnung BRV1-92 weist einen Durchmesser von 38,5 Millimetern auf. Das Chronographenmodell BRV2-94 dagegen ist mit 41 Millimetern etwas größer. Beide Uhren werden von mechanischen Uhrwerken der Kaliber BR-CAL.301 beziehungsweise BR-CAL.302 angetrieben, verfügen über einen Automatik-Aufzug und sind jeweils auf 999 Exemplare limitiert. Mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu 10 Bar oder 100 Metern Tiefe sollten sie eine Wasserlandung, eine Dusche oder ein Bad im Pool problemlos überstehen.
Das Zifferblatt wird von einem stark gewölbten, entspiegelten Saphirglas geschützt. Die Zeiger sind mit Leuchtmasse beschichtet, und in beiden Versionen findet sich eine Datumsanzeige bei der Drei. Auf der stählernen Lünette des Chronographen, die mit einem blau eloxierten Aluminiumring versehen ist, wurde eine Tachymeterskala aufgedruckt. Für beide Modelle gibt es ein blaues Armband aus Kalbsleder mit einem orangefarbenen Futter. Für den Chronographen wird darüber hinaus noch ein Armband aus poliertem und satiniertem Stahl angeboten.
Weitere Neuigkeiten aus dem Hause Bell & Ross
Für “B&R”-Fans, die entweder kein Exemplar der beiden Racing-Bird-Sondermodelle ergattern konnten oder ein anderes Design bevorzugen, gab es im ersten Halbjahr 2018 einige neue Alternativen. So wurden im Rahmen der bereits drei Jahre bestehenden Partnerschaft der Marke mit dem Team Renault Sport Formula One drei neue exklusive R.S.18-Chronographen vorgestellt. Das Modell BR 03-94 R.S.18 ist auf 999 Exemplare limitiert und von dem BR-X1 R.S.18 sowie dem BR-X1 Tourbillon R.S.18 werden sogar nur 250 beziehungsweise 20 Stück gefertigt.
Liebhaber von Vintage-Uhren können sich über die Ergänzung der Heritage-Kollektion um das Modell BR V2-92 Steel Heritage freuen. Und Globetrotter, häufig reisende Geschäftsleute oder Piloten, die oft auf Interkontinentalflügen im Einsatz sind, finden in der neuen BR V2-93 GMT 24H das passende Instrument für ihre Bedürfnisse. Mit dieser Uhr lassen sich nicht nur die jeweilige Lokalzeit und die Zeit am Heimatort, sondern zudem noch eine dritte Zeitzone jederzeit komfortabel im Blick behalten.