« Publikumsliebling der Khaki Kollektion »
Die Flieger- und Militäruhrenkollektion Hamilton Khaki gehört zu den erfolgreichsten und beliebtesten Kollektionen aus dem Hause Hamilton. Und eines der gefragtesten Modelle innerhalb dieser Kollektion ist die X-Wind. Die interessante Uhr mit einer besonderen Zusatzfunktion stellen wir den Leserinnen und Lesern unseres Magazins an dieser Stelle ausführlicher vor.
Immer perfekt auf Kurs bleiben – mithilfe der Hamilton X-Wind
Hamiltons Modell Khaki X-Wind ist eine Uhr, die es Piloten und Flugnavigatoren leichter macht, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten. Dabei steht sie in einer langen Tradition ihrer Marke im Fliegeruhrensegment, denn schon im Jahr 1918 soll eine Fliegeruhr von Hamilton den ersten Luftpostdienst Amerikas auf der Linie New York – Washington begleitet haben. Das auffälligste Merkmal der X-Wind ist zweifellos der Driftwinkelrechner auf der innenliegenden drehbaren Lünette – ein Extra, das sonst bei kaum einem anderen Uhrenmodell zu finden ist und sich nicht nur in der Luft, sondern auch auf See als nützlich erweisen kann.
Als Driftwinkel wird der Abtriebswinkel bezeichnet, eine durch Seitenwinde hervorgerufene Abweichung vom eigentlich festgelegten Kurs. Für eine exakte Navigation ist es notwendig, diesen Winkel möglichst exakt zu berechnen und zu registrieren. Denn nur so lassen sich später die notwendigen Kurskorrekturen vornehmen, die das Flugzeug oder das Schiff wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückbringen und an sein geplantes Ziel gelangen lassen. Natürlich ließe sich an dieser Stelle einwenden, dass solche Berechnungen inzwischen kaum noch “von Hand” mithilfe einer Armbanduhr durchgeführt werden, weil die inzwischen nahezu in jedem Flugzeug vorhandenen Bordcomputer diese Aufgabe übernommen haben.
Doch dasselbe gilt auch für die bei einigen anderen Fliegeruhrenmodellen vorhandene Rechenscheiben-Funktion. Dennoch ist sie bei Hobbypiloten und Luftfahrt-Nostalgikern nach wie vor sehr beliebt. Zum einen verleihen entsprechende Skalen den damit ausgestatteten Uhren einen gewissen Wiedererkennungswert und heben sie optisch von der Masse ab, zum anderen kann eine Fliegeruhr mit der Funktion immerhin noch als Backup-Instrument für den Fall dienen, dass die Elektronik einmal ausfallen sollte.
Technische und gestalterische Details der Hamilton X-Wind
Das Gehäuse der Khaki X-Wind ist aus Edelstahl gefertigt und hat einen Durchmesser von 44 Millimetern. Das sorgt für einen markanten Auftritt und macht die Uhr auch unabhängig von der seltenen und daher relativ auffälligen Skala des Driftwinkelrechners zu einem Blickfang.
Andererseits ist die X-Wind damit aber auch nicht überdimensioniert, denn bei einem Chronographen, zumal wenn dieser neben der Stoppfunktion noch mit zusätzlichen Skalen und Funktionen versehen ist – kommt eine nicht zu knapp bemessene Zifferblattgröße der Übersichtlichkeit zugute und erleichtert das Ablesen wesentlich.
Während das Zifferblatt der X-Wind immer schwarz ist, kann das Gehäuse alternativ auch mit einer roségoldfarbenen oder schwarzen PVD-Beschichtung geliefert werden.
Über dem Zifferblatt sorgt kratzfestes Saphirglas für den notwendigen Schutz und jederzeit guten Durchblick. Als Armbandmaterialien stehen Edelstahl und Leder in braun oder schwarz zur Auswahl. Während das Edelstahlband eine Faltschließe besitzt, werden die Lederbänder mit einer Dornschließe kombiniert. Letztere betont zusammen mit den kräftigen Nieten und den markanten Steppnähten die klassische Fliegeruhren-Optik der Khaki X-Wind.
Als Antrieb wurde des Kaliber H-21 verwendet, welches auf dem ETA 7750 basiert und mit einem automatischen Aufzug versehen ist. Dessen Gangreserve beträgt bis zu 60 Stunden. Damit kann die Uhr am Wochenende auch einmal von Freitagabend bis Montagmorgen zu Hause liegen bleiben, ohne deswegen gleich stehenzubleiben. Mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu 10 Bar beziehungsweise 100 Metern Tiefe übersteht die X-Wind auch Aktivitäten wie Baden, Schwimmen oder Duschen ohne Probleme und eignet sich zudem sehr gut für Outdoor-Aktivitäten aller Art.
Navigieren mit der X-Wind von Hamilton: Wir verraten, wie es geht…
Auch wenn die meisten Träger einer X-Wind eher selten damit konfrontiert werden dürften, möchten wir unseren Leserinnen und Lesern das Geheimnis der Driftwinkelberechnung doch nicht vorenthalten. Schließlich ist es kein gutes Gefühl, auf Details seiner Uhr angesprochen zu werden und dann womöglich eingestehen zu müssen, dass man diese gar nicht wirklich kennt.
Die Berechnung beginnt grundsätzlich damit, dass mithilfe des drehbaren Außenringes sowohl die Windrichtung als auch die effektive Geschwindigkeit des Schiffes oder des Flugzeugs eingestellt werden. Dabei sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen metrischen und nichtmetrischen Maßen zu beachten und gegebenenfalls entsprechende Umrechnungen vorzunehmen. Die Fluggeschwindigkeit könnte zum Beispiel mit 180 mph, das heißt 180 Meilen pro Stunde, angegeben werden. Die Geschwindigkeit eines Schiffes hingegen wird üblicherweise in Knoten angegeben, wobei ein Knoten einer Seemeile pro Stunde beziehungsweise 0,514 Metern pro Sekunde entspricht. Weitere Daten werden entweder aus der Karte entnommen oder vom Tower erfragt, so etwa die Windrichtung und -geschwindigkeit auf der geplanten Route oder die Differenz zwischen magnetischen und geografischen Polen.
An dieser Stelle kommt der auf dem Gehäuseboden der X-Wind eingravierte Nomograph ins Spiel. Dort zieht der Navigator die Poldifferenz – beispielsweise 30 Grad – von der 90-Grad-Linie des Nomographen ab.
Die Stelle, an der die übrigen 60 Grad auf dem Bogen zu finden sind, wird nun durch eine Linie mit dem Schnittpunkt der Geschwindigkeitskurve verbunden, der in diesem hypothetischen Fall bei 40 Meilen pro Stunde liegt. Diese Zahl wird nun rechtwinklig geteilt und nach unten auf die horizontale Skala gezogen, um dort den sich ergebenden Schnittpunkt abzulesen. Dieser befindet sich im hier dargestellten Beispiel bei 20 mph. Dieser Wert wird zur aktuellen Geschwindigkeit von 180 mph addiert.
Die Summe von 200 mph wird nunmehr mittels der Sekundenkrone auf den Außenring der Uhr übertragen und ins Verhältnis zum Innenring gesetzt. Der sich dabei ergebende Wert von 6,5 entspricht der Seitenwind-Komponente, die nun zuletzt noch mit dem magnetischen Bezugspunkt zu addieren ist. Liegt dieser bei 130, ergibt sich insgesamt ein Wert von 136,5. Auf dem Innenring werden nun 136 Grad eingestellt, womit jener Kurs ermittelt ist, der das Flugzeug direkt auf die ursprüngliche Richtung zurückführt und somit eine vom Seitenwind verursachte Abdrift wieder kompensiert.
Für Ungeübte mag das etwas kompliziert klingen und viele Besitzer einer Hamilton Khaki X-Wind werden diese Funktion wohl auch niemals verwenden. Doch zu wissen, dass es sie gibt, ist für jeden Piloten oder Kapitän ein beruhigendes Gefühl – und für alle anderen bleibt immerhin die Freude an einer Uhr der beliebten Khaki-Kollektion, die es so kein zweites Mal gibt.