« Partnerschaft zur Erforschung der Meere »
Die Schweizer Luxusuhrenmarke Blancpain mit Sitz in Le Brassus hat nicht nur mit einem legendären Taucheruhrenmodell Geschichte geschrieben, sondern engagiert sich auch seit vielen Jahren aktiv für die Erforschung und den Schutz der Meere. Dies kommt besonders deutlich in der Partnerschaft mit Laurent Ballesta zum Ausdruck, über die wir in diesem Beitrag berichten.
Eine Taucheruhrenlegende — und niemals Quarzuhren!
Blancpain gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Namen in der Schweizer Luxusuhrenbranche. Das heute zur Swatch Group gehörende Unternehmen war bereits im Jahr 1735 von Jehan-Jacques Blancpain gegründet worden und befand sich noch bis Anfang der 1930er Jahre im Besitz von Nachfahren des Gründers. Zwischenzeitlich hatte man den Unternehmenssitz vom Gründungsort Villeret nach Le Brassus verlegt. In den 1920er Jahren erregte die Marke mit einer der ersten Armbanduhren mit automatischem Aufzug international Aufsehen und blieb der Produktion mechanischer Uhren bis heute treu. Bislang hat niemals eine Quarzuhr die Produktionsstätten verlassen, und dabei soll es auch in Zukunft bleiben.
Uhrengeschichte hat die Marke vor allem mit ihrem Taucheruhrenmodell Fifty Fathoms geschrieben, das 1953 im Auftrag des französischen Verteidigungsministeriums entwickelt worden war. Dieses Modell bildete den Auftakt für das Kapitel “Taucheruhren” in Blancpains Firmengeschichte und gehört bis heute zum Sortiment der Marke. Deren damals entstandene Affinität zu maritimen Abenteuern auf und unter Wasser ist einer der Gründe für ihr heutiges Engagement bei der Erforschung der Weltmeere und bei deren Schutz. Dieses kommt besonders deutlich in der Kooperation mit dem begeisterten Naturfotografen, Taucher und Meeresforscher Laurent Ballesta zum Ausdruck.
Die erste „richtige“ Taucheruhr der Welt
Mit der Fifthy Fathoms sollte ursprünglich nur die französische Kampfschwimmereinheit „Les Nageurs du combat“ ausgestattet werden, doch schnell erfreute sie sich auch bei anderen Zielgruppen wie Sporttauchern und Wassersportlern großer Beliebtheit. Der Name lautet ins Deutsche übersetzt „fünfzig Faden“. Damit waren in diesem Fall das maritime Längenmaß und die Angabe zur Wasserdichtigkeit gemeint. Fünfzig Faden entsprechen knapp hundert Metern.
Damit würde der berühmte Klassiker die heutigen Taucheruhrennormen, die wenigstens eine Wasserdichtigkeit von 200 Metern verlangen, zwar nicht erfüllen, doch für die damalige Zeit war dies bereits ein enormer Fortschritt. Vor allem aber wies die Ur-Taucheruhr der Marke mit den auch im Dunklen sehr gut ablesbaren Indizes und Zeigern sowie der aus Sicherheitsgründen nur einseitig drehbaren Lünette zum Einstellen der Tauchzeiten einige charakteristische Merkmale auf, die heute bei jeder normgerechten Taucheruhr Standard sind.
Vorstoß in unbekannte Tiefen
Inzwischen sind selbst die “einfachen” Modelle der Fifty Fathoms 300 Metern wasserdicht, womit sie deutlich höheren Anforderungen genügen als denen der einschlägigen Taucheruhrennorm. Ein Sondermodell wie die 500 Fathoms widersteht sogar einem Wasserdruck von bis zu 1.000 Metern — und damit dem Zehnfachen dessen, was die erste Generation der Uhr aushalten konnte. Mittlerweile hat die Manufaktur aus Le Brassus bereits mehrere Sondermodelle mit der Zusatz-Bezeichnung Ocean Commitment lanciert, von deren Verkaufserlös jeweils ein Teil an ozeanografische Projekte und Expeditionen gespendet wird.
Zu den unterstützten Projekten gehört auch die mittlerweile fünfte Gombessa-Expedition “Planet Mittelmeer” von Laurent Ballesta. Die Expeditionsreihe ist nach der auf den Komoren üblichen Bezeichnung für Quastenflosser bekannt, die als lebende Fossilien angesehen werden und die Tiefen der Ozeane bereits seit mehr als 400 Millionen Jahren bevölkern. Im Rahmen von Gombessa V “Planet Mittelmeer” wurden im Juli 2019 von Laurent Ballesta und seinem Team verschiedene Untersuchungen vor der französischen Mittelmeerküste durchgeführt.
Sättigungstauchen und autonomes Tauchen: hohe Anforderungen an Forscher und Ausrüstung
Während ihrer Mission kombinieren Ballesta und seine Crew zum ersten Mal zwei verschiedene Tauchtechniken miteinander: das Sättigungstauchen mittels Unterwasser-Tauchstation sowie das autonome Tauchen unter Verwendung von geschlossenen Kreislaufatemgeräten. Ähnlich wie einst Blancpain mit der Entwicklung der Fifty Fathoms, hat sich Laurent Ballesta bereits mehrfach als Pionier beim Einsatz von innovativen Taucherausrüstungen profiliert. Zudem gilt er als einer der renommiertesten Unterwasserfotografen Frankreichs.
Im Jahr 2017 konnte er sogar den prestigeträchtigen Wettbewerb um den Titel “Wildlife Photographer of the Year” gewinnen. Blancpain unterstützt ihn und seine Aktivitäten im Rahmen des Projekts Gombessa bereits seit dem Jahr 2012.
Dabei sollen mit jeder Expedition neue Erkenntnisse über bislang unzugängliche beziehungsweise unbekannte Ökosysteme in den Tiefen der Meere gewonnen werden.
Die ersten vier Expeditionen führten die Forscher auf die französische Pazifikinsel La Réunion, die Philippinen und nach Polynesien, bevor der Kurs nun beim fünften Mal ins Mittelmeer führte. Typischerweise stehen bei jeder Expedition eine noch ungelöste wissenschaftliche Frage sowie eine tauchtechnische Herausforderung im Fokus, die spektakuläre Film- und Fotoaufnahmen erwarten lassen.
Bestandteil von Blancpains Ocean Commitment
Die Unterstützung von Laurent Ballesta ist Teil des Blancpain Ocean Commitments (BOC). Uhrenliebhaber dürfen heute schon gespannt sein, welche weiteren Projekte in diesem Rahmen in den kommenden Jahren noch realisiert werden, was für beeindruckende Bilder die Forscher um Ballesta aus den Tiefen mitbringen werden und natürlich auch, mit welchen Sonderauflagen Blancpains Uhrmacher sie in diesem Kontext noch überraschen werden.
Immerhin hatten diese 2018 mit der Fifty Fathoms Ocean Commitment III bereits das dritte Sondermodell dieser Reihe auf den Markt gebracht. Vom Erlös eines jeden verkauften Sondermodells werden 1.000 Euro für die Meeresforschung gespendet. So kommen bei einer limitierten Auflage mit insgesamt 250 Exemplaren immerhin eine Viertelmillion Euro zusammen.
Technische Details der Sondermodelle
Ebenso wie die beiden vorherigen Sondermodelle von 2014 und 2016 wurde auch die dritte Sonderauflage mit einem 40-Millimeter-Gehäuse aus Edelstahl ausgestattet und ist damit deutlich kleiner als die aktuelle serienmäßige Fifty Fathoms mit ihren 45 Millimetern Gehäusedurchmesser. Das macht die limitierte Sonderauflage zum einen für Freunde des Retro-Designs interessant, denn sie liegt mit ihren Dimensionen näher an den Maßen der ersten Version als an heutigen Taucheruhren. Und zum anderen werden die 40-Millimeter-Versionen auch gern von Taucherinnen und Liebhaberinnen maritimer Luxusuhren getragen, denen ein 45-Millimeter-Gehäuse am Handgelenk etwas zu wuchtig wäre.
Als Antrieb fungiert Blancpains eigenes Automatikkaliber 1150, das eine Gangreserve von bis zu vier Tagen besitzt. Die verwendete Siliziumspirale macht die Uhr unempfindlicher gegen störende Einflüsse von Magnetfeldern, obwohl auf einen Innenboden aus Weicheisen verzichtet wurde. Zifferblatt und Taucherlünette schimmern in tiefem Ozeanblau.
Farblich darauf abgestimmt sind die beiden Armbänder aus Stoff und Segeltuch, die mit der Uhr zusammen geliefert werden. Außerdem erhält jeder Käufer zu seiner neuen Uhr ein Exemplar des Buches „Edition Fifty Fathoms“. Die Uhren der limitierten Sonderauflage gewähren ihren Besitzern außerdem Zutritt zum Blancpain Ocean Commitment Circle und zu den von diesem veranstalteten Konferenzen.