Robuste Instrumentenuhren mit intelligenten Technologien: Seit seiner Gründung im Jahr 1961 steht Sinn wie kaum eine andere Marke für verlässliche Funktionalität am Handgelenk. Dass es die Frankfurter trotz ihrer Bodenständigkeit auch exklusiv können, beweisen zwei neue Limited Editions des bewährten Duochronograph 756. Während markante Details für eine Abgrenzung zur regulären Kollektion sorgen, bewegt sich der Einsatz innovativer Lösungen auf gewohnt hohem Niveau.
Graue Eleganz oder blaue Kontraste?
Die Rede ist von den jeweils auf 75 Exemplare begrenzten Editionen Sinn 756 II und III. Technisch zu einhundert Prozent identisch, unterscheiden sich die seltenen Duochronographen hauptsächlich durch die Gestaltung des Zifferblatts. Hier zeichnen sich zwei völlig unterschiedliche Charaktere ab, unter denen die 756 II als zurückhaltender Gentleman begeistern will. Auffällig mag sie es nicht, dafür aber umso eleganter. So strahlt ihre warmgraue Farbgebung eine angenehme Gelassenheit aus, welche durch die elfenbeinfarbenen Totalisatoren der Duochronographen nur noch unterstützt wird.
Ein schwacher, aber dennoch wirksamer Kontrast zur Förderung der ohnehin schon phänomenalen Ablesbarkeit. Letztere ist das Ergebnis einer mehr als großzügigen Beschriftung: Breiten arabischen Ziffern auf 3, 6, 9 und 12 Uhr stehen ebenso ausladende Markierungen der Minuterie gegenüber. Fast schon zierlich wirkt dagegen die Datumsanzeige auf 4 Uhr – hier hätte man ruhigen Gewissens eine größere Variante wählen können. Umso gelungener erscheinen die dunkelroten Akzente aller Zeiger, die dem ansonsten eher schüchternen Duochronograph eine reizvolle Note verleihen. Nichtsdestotrotz bleibt die Zweier ein bewusst vornehmer Begleiter, der im deutlichen Gegensatz zur Ausdrucksstärke der dunkelblauen 756 III steht.
Leuchtendes Orange für eine starke Präsenz
Ganz anders als ihr feines Duochronographen-Schwestermodell will die Dreier durch starke Farbkontraste aus der Masse hervorstechen – was ihr auch hervorragend gelingt. So sind nicht nur die Randmarkierungen, sondern auch Sekunden- und Chronographenzeiger in dynamischem Orange gehalten, was erstaunlich gut zum tiefblauen Hintergrund passt. Dieser sorgt dafür, dass die weißen Zeiger und Indizes einen spürbar höheren Kontrast erzeugen als beim grauen Verwandten – und dementsprechend noch einfacher abzulesen sind. Alle übrigen Merkmale hingegen, wie etwa die Struktur des Zifferblatts oder die kleine Datumsanzeige, sind bei beiden Duochronographen identisch. Gleiches gilt für die ausgezeichneten Proportionen des Gehäuses.
40 Millimeter im Durchmesser eignen sich für schlanke wie breitere Handgelenke gleichermaßen, während klassische Rundungen für eine zeitlose Erscheinung sorgen. Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen der Duochronograph 756 II und 756 III liegt in der Oberfläche ihrer Hüllen: So setzt erstere auf feinmatten und perlgestrahlten Edelstahl, der die noble Erscheinung des Chronographen perfekt unterstreicht. Ganz anders das dunkelblaue Gegenstück, bei dem glänzend-satiniertes Metall für eine Betonung der auffälligen Präsenz sorgt.
Was beide Duochronographen eint, ist der Einsatz der Frankfurter TEGIMENT-Technologie: Diese Oberflächenhärtung ist keine Beschichtung, sondern eine gezielte Stärkung des Edelstahls selbst. Als Ergebnis stehen eine außergewöhnliche Kratzfestigkeit und Widerstandsfähigkeit fest.
Technisches Know-how der Spitzenklasse
Dabei ist TEGIMENT nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Vielzahl genialer Technologien in der Sinn 756. Was mit simpler Wasserdichtigkeit bis 200 Meter anfängt, setzt sich beim extremen Magnetfeldschutz bis 80.000 Ampere pro Meter fort. Gekennzeichnet durch ein kleines Symbol rechts der Neun-Uhr-Position, minimiert er durch einen speziellen Schutzmantel die negativen Auswirkungen von Magnetfeldern auf die Präzision des Uhrwerks. Insbesondere die empfindliche Spiralfeder kann durch starken Magnetismus massiv in ihrer Funktionsweise gestört werden.
Ein weiteres Highlight beider Duochronographen markiert die sogenannte Ar-Trockenhaltetechnik. Sie schirmt die Mechanik wirkungsvoll von eindringender Feuchtigkeit ab, wodurch die Alterung der Öle verhindert und die Funktionssicherheit erhöht wird.
Angenehmer Nebeneffekt: Für jeden Zeitanzeiger mit dieser Technologie vergeben die Frankfurter drei Jahre Garantie. Abgerundet wird die Ausstattung der Duochronograph Modelle durch beidseitig entspiegeltes Saphirglas, eine hohe Temperaturresistenz von – 45°C bis + 80°C und eine verschraubbare Krone.
Bewährt und verlässlich: Das Valjoux Kaliber 7750
Angesichts des breiten Leistungspakets der limitierten Duochronographen stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Preis. Wer jetzt Unsummen wegen der geringen Stückzahl oder ausgefeilten Technologien erwartet, wird positiv überrascht: So verlangt Sinn 2.380 Euro für die 756 II am Edelstahlband, während die 756 III mit demselben Armband 2.670 Euro kostet. Faire Forderungen, vor allem im Vergleich mit den Preisschildern ähnlich funktionaler Schweizer Instrumente. Etwas sparen lässt sich mit den Lederbändern, die wir vor allem aus ästhetischen Gründen empfehlen: So passen die jeweiligen grauen oder schwarzen Varianten mit orangefarbener Kontrastnaht perfekt zur restlichen Gestaltung des entsprechenden Sondermodells. Der stimmigen Ästhetik steht eine solide Technik im Innern gegenüber.
Als Antrieb der Sinn 756 Limited Editions kommt das automatische Valjoux 7750 zum Einsatz, dessen Gangreserve rund 44 Stunden beträgt. Mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde schlagend, stellte es seine Zuverlässigkeit bereits in dutzenden anderen Chronographen unter Beweis und dürfte den 756 Duochronographen ein ebenso langes wie reibungsloses Uhrenleben bescheren.
Die nächste Stufe: Sinn 756 DIAPAL
Wie man bereits ahnen könnte, sind die beiden Duochronographen-Sondermodelle nicht die einzigen Mitglieder der 756 Familie. Wer auf die strenge Limitierung verzichten kann, wird bei der etwas moderneren 756 DIAPAL mit einem noch größeren Ausstattungsumfang belohnt. Konkret bedeutet das: Alle vorhandenen Merkmale der Limited Editions werden durch eine GMT-Funktion und die Frankfurter DIAPAL-Technologie ergänzt.
Hinter letzterer verbirgt sich eine schmierstofffreie Ankerhemmung, bei der spezielle Materialpaarungen für eine dauerhafte Ganggenauigkeit sorgen. Praktisch also eine Steigerung der Ar-Trockenhaltetechnik, die mit satten fünf statt drei Jahren Garantie einhergeht. Kostenpunkt laut Hersteller: Rund 3.000 Euro. Attraktive Konditionen, die bald wahrscheinlich der einzige Weg zur 756 sind – wenn die 150 limitierten Modelle ihre glücklichen Besitzer gefunden haben.