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Im Jahr 2012 gelingt dem Luftfahrtprojekt Solar Impulse der erste Interkontinentalflug eines solarbetriebenen Flugzeugs. Ein wegweisender Erfolg, den Omega mit seiner Speedmaster HB-SIA Kollektion feiert: Inspiriert vom Leichtbau des gleichnamigen Solarfliegers, hebt sich der 44,25 Millimeter große GMT-Chronograph mit Titangehäuse und Carbonfaser-Zifferblatt von anderen Speedmaster Uhren ab. Spezielle Armbänder aus Kautschuk und Titan runden den eigenständigen Charakter ab.
Schritt in eine neue Welt: Die HB SIA
Von den Schweizer Abenteurern Bertrand Piccard und André Borschberg ins Leben gerufen, sorgt das Solar Impulse Projekt erstmals im Jahr 2009 für Aufsehen: Dem Prototypen mit dem Luftfahrzeugkennzeichen HB SIA (nach ICAO Alphabet: “Hotel-Bravo Solar-Impulse-Alpha”) gelingt ein erster, 30 Sekunden dauernder Flug über eine Distanz von 350 Metern. Was zunächst bescheiden klingt, erfährt in den folgenden Jahren massive Steigerungen: Bereits 2012 erfolgen ein Nonstop-Rekordflug vom Schweizer Payerne nach Madrid über 1.116 Kilometer und ein anschließender, 830 Kilometer langer Interkontinentalflug von Madrid nach Rabat. Ein Jahr später findet eine USA-Überquerung in mehreren Etappen von Kalifornien bis nach New York statt, welche die Funktionstüchtigkeit der HB SIA endgültig unter Beweis stellt.
Genauso bemerkenswert wie seine Leistungen ist die Bauweise des Fluggeräts. Obwohl es gerade einmal 1,6 Tonnen wiegt und die Rumpfgröße eines kleinen Sportfliegers besitzt, beläuft sich seine Flügelspannweite zur Unterbringung der Solarzellen auf gewaltige 63,4 Meter – das entspricht den Dimensionen eines vierstrahligen Airbus A340. Daraus folgt eine äußerst markante Silhouette, die als Teil einer farbenfrohen Graphik in den Gehäuseboden des Omega Speedmaster HB-SIA Co-Axial GMT Chronograph geätzt ist. Ein treffendes Stichwort, denn die Schweizer Uhrenmarke unterstützte das Gelingen der Luftfahrtmission durch die Bereitstellung wichtiger Technologien. Nicht nur ein spezielles Instrument zur Stabilisierung des Flugzeugs bei seiner Landung, sondern auch ein Prüfstand und ein Landescheinwerfersystem stammen aus den Händen des Bieler Herstellers. Auch beim Nachfolger HB SIB, dem zweiten und letzten Solarflugzeug der Mission, leistete Omega entscheidende Beiträge und unterstützte dessen erfolgreiche Weltumrundung in den Jahren 2015 und 2016.
Leichtbau-Gigant in nummerierter Auflage
Zurück zur Speedmaster: Schon beim ersten Kontakt mit der Omega HB SIA fallen ihre stolzen Ausmaße ins Auge. Ihr Durchmesser von 44,25 Millimetern übertrifft die 42 Millimeter der klassischen Moonwatch deutlich und steht einer mächtigen Gehäusehöhe von 16 Millimetern gegenüber. Damit tanzt die HB SIA auf der Grenze zur Überdimension und verschwindet nicht so leicht unterm Anzug. Ohnehin strahlt der mächtige Titan-Chronograph einen Abenteurergeist aus, der vielmehr zum legeren Freizeit- als zum eleganten Business-Outfit passt. In puncto Robustheit hat der Omega Speedmaster HB-SIA Co-Axial GMT Chronograph neben seinem leichten Titangehäuse eine Wasserdichtigkeit bis 100 Meter und beidseitig entspiegeltes Saphirglas zu bieten, während die Nummerierung der einzelnen Exemplare für einen individuellen Charakter sorgt. Aber Achtung: Zwar verfügt jede HB SIA über eine einzigartige Modellnummer auf der Rückseite, eine limitierte Auflage gibt es jedoch nicht.
Apropos Einzigartigkeit: Insgesamt stehen drei Armbänder zur Wahl, unter denen das satinierte Titanband mit polierten Akzenten als eleganteste Variante hervorsticht. Wer es weicher mag, greift wahlweise zum schwarzen oder leuchtend orangefarbenem Kautschukband; beide Alternativen wurden speziell für die Omega HB SIA konzipiert und erinnern mit ihrem Wabenmuster an die Kompositwerkstoffe des gleichnamigen Solarflugzeugs. Zu diesen zählt erwartungsgemäß auch das Hightech-Material Carbon, dessen Integration im Zifferblatt des großen Zeitanzeigers erfolgt.
Carbon-Zifferblatt mit zweiter Zeitzone
Hier sind die Parallelen zur Moonwatch offensichtlich: Neben der traditionellen Tachymeter-Lünette erinnern auch die drei Totalisatoren an den prestigeträchtigen Klassiker der Apollo-Missionen. Kleine Sekunde, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler dürften Enthusiasten nur allzu bekannt vorkommen, doch an Neuheiten mangelt es ebenfalls nicht. Vor allem das Carbon-Zifferblatt hebt die HB SIA von ihren Schwesterkollektionen ab und verleiht ihr jene Modernität und Sportlichkeit, die man vom Sponsor einer aviatischen Solarmission erwarten sollte. Als zweite Komplikation neben dem Chronographen macht sich die GMT-Funktion bemerkbar, deren Zeiger über eine originelle Flugzeug-Kontur an der Spitze verfügt. Nicht nur eine praktische Funktion auf Reisen, sondern auch ein glaubwürdiger Bezug zur Internationalität des Luftfahrtprojekts.
Schärfere Augen werden zudem die modifizierte Schriftart im Vergleich zur Moonwatch erkennen. Während letztere auf eher unspektakuläre, runde Ziffern setzt, verfolgen die kantigen Beschriftungen der HB SIA eine konsequent futuristische Orientierung. Von der Lünette über die 24-Stunden-Skala bis hin zur schlichten, im Carbonmuster fast schon untergehenden Datumsanzeige zwischen vier und fünf Uhr heben sie den innovativen Charakter gezielt in den Vordergrund. Gleichzeitig punktet der Zeitanzeiger mit einer brillanten Lesbarkeit, gewährleistet durch den starken Kontrast zwischen schwarzer Carbonfaser und schneeweißen Zeigerspitzen.
Automatik-Chronograph mit Säulenradmechanismus
Als Antrieb der HB SIA kommt das Omega Kaliber 3603 zum Einsatz, eine High-End-Variante des Valjoux 7750 mit Säulenradmechanismus, der markenspezifischen Co-Axial-Hemmung und Chronometerzertifikat. Automatisch aufgezogen, legt es eine Gangreserve von 52 Stunden an den Tag und begrüßt jeden Öffner des soliden Gehäusebodens mit einer feinen, wenn auch maschinell gefertigten Dekoration inklusive Goldbesatz. Ein ebenso verlässliches wie präzises Arbeitstier, das jede Betätigung des Chronographen mit einem exzellenten Druckgefühl belohnt. Die Herstellerpreise des Omega Speedmaster HB-SIA Co-Axial GMT Chronograph betragen 7.310 Euro am Kautschukband (Referenzen 321.92.44.52.01.003 und 321.92.44.52.01.001) sowie 7.895 Euro für die Titan-Variante (Ref. 321.90.44.52.01.001).