« Die neue Chronomat glänzt am Strand und auf dem roten Teppich »
Im Frühjahr 2020 lanciert Breitling eine neue Generation der Chronomat und knüpft damit an einen Klassiker seiner Firmengeschichte von 1984 an. Als sportliche Luxusuhr positioniert, fällt das aktuelle Modell durch seine charakteristische Drehlünette mit austauschbaren Reitern und das beliebte Rouleaux-Armband ins Auge. Warum die Chronomat in der jüngeren Historie des Unternehmens eine wichtige Rolle spielt und ob die Neuauflage überzeugen kann, erfahren Sie hier.
Rückkehr zur Mechanik: Die Breitling Sportuhr von 1984
Wir schreiben das Jahr 1969: Seiko bringt mit der Astron die erste quarzbetriebene Armbanduhr der Welt heraus und stürzt die Schweizer Uhrenindustrie in eine existenzielle Krise. Es scheint, als hätten mechanische Zeitanzeiger für immer ausgedient und müssten der präziseren wie günstigeren Elektrouhr weichen.
Zu Beginn der Achtziger schlägt sich dieser Trend in den Produktportfolios vieler etablierter Marken nieder: Rolex, Omega und Co. arbeiten unter Hochdruck an neuen Quarzuhren zur Sicherung ihrer Existenz. Umso mutiger die Entscheidung Breitlings, im Jahr 1984 eine Rückkehr zur traditionellen Mechanik zu wagen. Basierend auf dem 1983 vorgestellten Frecce-Tricolori-Chronographen, einer in Kooperation mit der italienischen Kunstflugstaffel entstandenen Sportuhr, präsentiert die Grenchener Luxusmarke eine neue Kollektion namens Chronomat.
Die Erwartungen an das neue, nach den Begriffen “Chronograph” und “Automatik” benannte Modell sind groß: Die Breitling Sportuhr soll das reiche Erbe ihrer Marke bei der Chronographen-Entwicklung wiederbeleben und in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen. Schließlich war es Breitlings Leistung, im Jahr 1923 den ersten und 1934 den zweiten unabhängigen Chronographendrücker zur Nullrückstellung herauszubringen.
Der Mut soll sich auszahlen: Die Sportuhr avanciert zu einem der beliebtesten Zeitanzeiger der Achtziger und Neunziger und trägt massiv dazu bei, mechanische Editionen wieder „salonfähig“ zu machen. Im 21. Jahrhundert setzt sich das markante Design des Klassikers im Einsteigermodell Chronomat Colt fort, bis CEO Georges Kern im April 2020 auf dem ersten digitalen Summit der Firmengeschichte die Rückkehr des Klassikers verkündet.
Reiter und Rollen für die neue Chronomat B01 42
Es braucht kein geschultes Auge, um die Verwandtschaft des 42 Millimeter großen Newcomers mit seinem Vorbild aus 1984 zu erkennen. Als zentrales Designdetail sticht die unidirektionale Drehlünette mit ihren vier “Rider-Tabs” hervor: Auch als Reiter bezeichnet, erweitern sie die 60-Minuten-Skala um Erhöhungen bei 15, 30, 45 und 60 Minuten. Diese steigern neben der Griffigkeit und Behütung des Saphirglases auch die Flexibilität des Chronographen, weil ein Austausch der 15- und 45-Minuten-Reiter zu einer Verwandlung der Count-Up- in eine Count-Down-Lünette sorgt.
Vielleicht noch auffälliger ist das integrierte Armband der Breitling Sportuhr: Vom Hersteller als “Rouleaux”-Band bezeichnet, hebt es sich durch den Einsatz zylinderförmiger Glieder von sämtlichen anderen Bändern der Branche ab. Uns gefallen die Rollen nicht nur aufgrund ihres hohen Wiedererkennungswertes, sondern auch wegen des guten Tragekomforts und der gelungenen Integration einer Doppelfaltschließe.
Mechanische Performance stärker denn je
Was optisch überzeugt, darf auch im Innern nicht enttäuschen – insbesondere mit Blick auf die wagemutige Geschichte der Chronomat. Ihr Beiname B01 42 räumt jegliche Sorgen aus dem Weg: Für den Antrieb aller Editionen ist das renommierte, von der Fachpresse vielfach als bestes Chronographenwerk seiner Klasse bezeichnete Manufakturkaliber B01 verantwortlich.
Standardmäßig COSC-zertifiziert und mit satten 70 Stunden Gangreserve versehen, verleiht es der Sportuhr eine starke Performance und hebt die neue Generation auf ein spürbar höheres Level als ihre Vorgänger. Zwar ist das Automatikwerk kein handgefertigtes Meisterstück der Haute Horlogerie, bietet durch den Saphirglasboden aber dennoch einen schönen Anblick und stellt für viele Enthusiasten sicherlich das Highlight des Zeitanzeigers dar.
Breitling Sportuhr in zahlreichen Varianten
Im Zifferblatt der Chronomat B01 42 erwartet uns neben einem roten Sekundenzeiger (außer in der Frecce Tricolori Limited Edition) mit Breitling-Logo als Gegengewicht ein vertrautes Trikompax-Layout der Hilfszifferblätter: 30-Minuten-Zähler bei drei, 12-Stunden-Skala inklusive Datumsfenster bei sechs und kleine Sekunde bei neun Uhr bilden eine übersichtliche, leicht erfassbare Struktur. Während eine üppige Super-LumiNova-Beschichtung als Gemeinsamkeit aller Versionen zu erwähnen ist, weichen die farblichen Designs der Sportuhr stark voneinander ab.
Die höchsten Verkaufszahlen werden auf die reinen Edelstahl-Modelle entfallen: Zur Wahl stehen neben einer Bentley-Edition mit grünem Zifferblatt und der besagten, auf 250 Stück beschränkten Frecce Tricolori Limited Edition in blauer Ausführung auch schwarze, silberne und kupferfarbene Gesichter mit farblich abgesetzten Totalisatoren. Wer die Exklusivität des Gehäuses durch Elemente aus 18-karätigem Roségold anheben möchte, entscheidet sich zwischen drei Bicolor-Editionen mit variierender Einsatzmenge des prestigeträchtigen Metalls.
An der Spitze der Nahrungskette steht die B01 42 mit massivem Roségoldgehäuse, deren grau-schwarzes Zifferblatt interessanterweise um ein schwarzes Kautschuk- und nicht das massive Rollenarmband ergänzt wird. Bei einer Breitling Sportuhr sicherlich eine valide Option, doch die Charakterstärke der Luxus-Chronomat leidet ein wenig unter dem Wegfall des einzigartigen Bandes.
Ihre große Stärke lautet Flexibilität
Wie der Schweizer Hersteller selbst betont, glänzt die Chronomat insbesondere durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit. So garantieren 200 Meter Wasserdichtigkeit eine hohe Robustheit im Alltag und bei Outdoor-Unternehmungen, während die glänzenden Oberflächen und eleganten Linien auch bei feinen Anlässen eine gute Figur machen.
Eine Flexibilität, die wir nur bestätigen können: Ein mittelgroßes Handgelenk vorausgesetzt, passt die Sportuhr zum Anzug und Freizeit-Look gleichermaßen.
Unter den Ärmel wird das kräftige Modell mit seinen 15,1 Millimetern Höhe zwar nicht so leicht schlüpfen, doch wie sagt man so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.