« Hybrid aus Smartwatch und Uhrmacherkunst »
Leicht, robust und intelligent: Mit der Tissot Connect Solar zeigt die Schweizer Traditionsmarke einen spannenden Hybrid aus Smartwatch und bewährter Uhrmacherkunst. Wo mechanische Zeiger und Quarzwerk auf Solarzellen und berührungsempfindliches Glas treffen, sollen Alt und Neu zu einem perfekten Gesamtbild verschmelzen. Wir testen, ob die Solar Smartwatch im Alltag überzeugen kann und erklären den Funktionsumfang der modernen Tissot.
Titangehäuse mit stolzen Ausmaßen
Nimmt man die smarte Solaruhr zum ersten Mal in die Hand, fällt zunächst ihr kontroversestes Merkmal ins Auge: Der Oversize-Durchmesser. 47 Millimeter sind eine echte Ansage und machen den Boliden zu einem mächtigen Erscheinungsbild. Gleichzeitig erschweren 15,3 Millimeter Höhe das einfache Verschwinden unter dem Hemdärmel. Drei Materialien prägen die Haptik der Solar Smartwatch: Während das Gehäuse von der Leichtigkeit, dem Antimagnetismus und den hypoallergenen Eigenschaften des Titans profitiert, besteht die Fixlünette aus schwarzer Keramik.
Einen Minuspunkt gibt es für den Gehäuseboden, weil er aus Plastik gefertigt ist und nicht an die gefühlte Wertigkeit der übrigen Komponenten herankommt. Immerhin trägt er zur anständigen Wasserdichtigkeit von 100 Metern bei, mit denen ein problemloser Schwimmeinsatz möglich ist. Das Gewicht der Tissot Connect Solar beträgt 92 Gramm und relativiert die stolzen Ausmaße ein wenig.
Sechs Referenzen stehen zur Wahl
Das Produktportfolio der Solarwatch umfasst derzeit sechs Modelle, von denen fünf an einem Kautschukband mit Dornschließe befestigt sind und das letzte über ein massives Titanband verfügt. Hauptunterschied zwischen den einzelnen Referenzen ist die Gehäusefarbe; Käufer wählen zwischen klassischem, vergoldetem und schwarz beschichtetem Titan.
Wer es besonders sportlich mag, kann die dunkle PVD-Beschichtung mit orangenen statt weißen Akzenten auf der Keramiklünette sowie im Zifferblatt kombinieren (Ref. T121.420.47.051.04). Alle übrigen Versionen besitzen einen roten Sekundenzeiger, der dem maskulinen Auftritt zusätzlichen Reiz verleiht.
Welche Funktionen bietet die Solar Smartwatch?
Durch ihr Konzept, klassische Uhrmacherkunst mit digitalen Features zu vereinen, ist die Tissot Connect Solar keine typische Smartwatch. Im Vergleich zu den gängigen Modellen aus dem Elektronikmarkt will sie eine erhöhte Beständigkeit garantieren, also nicht nach zwei Jahren wieder veraltet sein. Dieser Vorteil hat seinen Preis: Eine reduzierte Funktionsvielfalt gegenüber reinen Hightech-Smartwatches.
Angemessener ist der Vergleich mit Quarzuhren, den die Tissot Connect Solar haushoch gewinnt: Activity Tracker mit Schrittzähler und Kalorienverbrauch, Kompass und Wetterfunktionen (Temperatur, Barometer) sind ebenso inkludiert wie ein ewiger Kalender, sämtliche Stopp- und Alarmfunktionen sowie eine zweite Zeitzone. Stichwort Updates: Die Solar Smartwatch läuft auf dem eigens in der Schweiz entwickelten Betriebssystem “Sw-ALPS”, das eine (eingeschränkte) Konnektivität mit iOS, Android und Huaweis Harmony OS aufweist. So können zwar Nachrichten (E-Mail, Social Media, Erinnerungen) angezeigt und eingehende Anrufe signalisiert werden, doch eine Beantwortung über die Solar Smartwatch ist nur teilweise möglich – etwa durch das Ablehnen oder Lautlosstellen von Anrufen.
Genial oder umständlich? Die Bedienung im Alltag
Drei Elemente kommen bei der Bedienung der Solar Smartwatch zum Einsatz: Das berührungsempfindliche Saphirglas mit taktilen Feldern, die elektronische Krone und zwei Drücker. Bei den taktilen Feldern handelt es sich um sieben Berührungspunkte (sechs am Rand, eins im Zentrum), die einen schnellen Zugriff auf die Funktionen ermöglichen. Letztere sind in die Kategorien “Meteo”, “Activity”, “Connected”, “Timing”, “Navigation” und das Einstellungsmenü “T-Touch” unterteilt, die am Rand des Displays stehen. Will man beispielsweise die Wetterfunktionen aufrufen, drückt man bei 12 Uhr auf “Meteo” und gelangt in ein Untermenü, das auf dem Memory-In-Pixel Display in der unteren Zifferblatthälfte dargestellt wird. Dort ermöglicht die Krone das Durchscrollen und Auswählen per Druck.
Ein durchdachtes, intuitives Konzept, dessen Eingewöhnungszeit sehr gering ist. Gleiches gilt für die beiden Drücker. Während der obere (START-Drücker) für den Start einer Zeitmessung und das Sperren/Entsperren der Solarwatch verantwortlich ist, fungiert der untere (BACK-Drücker) als Zurücktaste, kann Anrufe ablehnen und Einstellungen löschen. Tissot betont, dass eine komplette Bedienung der Solaruhr mithilfe der drei Knöpfe möglich ist, falls das taktile Display ausfallen sollte.
Verspielte Details: Unsere Lieblingsfunktionen
Viel mehr Spaß macht aber die Steuerung der Solar Smartwatch über ihre Touch-Funktionen. Wählt man ein bestimmtes Menü an, rücken die mechanischen Zeiger blitzschnell in eine neue Position und verändern ihre Bestimmung.
Beispiel Kompass: Ein Druck auf “Navigation” genügt, um die Stunden- und Minutenzeiger in eine Kompassnadel zu verwandeln, die die Himmelsrichtung mithilfe der leuchtbeschichteten Windrose-Lünette anzeigt. Ebenfalls cool finden wir die barometrische Höhenanzeige, bei der die smarte Solaruhr den Luftdruck zur Ermittlung der Höhe über dem Meeresspiegel heranzieht. Wie das Thermometer, ist diese Funktion allerdings empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen.
Keine Verbindung mit dem Smartphone erforderlich
Ein großer Vorteil dieser Smartwatch mit Solar besteht darin, dass nahezu alle Funktionen ohne die Verbindung zu einem Smartphone genutzt werden können. Träger haben die Wahl zwischen einem energiesparenden Offline- und dem vollumfänglichen Connected-Modus, welcher über den gleichnamigen Menüpunkt eingeschaltet wird. Neuerdings beschert er der Tissot Connect Solar nicht nur die Fähigkeit zur Anruf- und Nachrichtenanzeige, sondern hilft mit den Funktionen “Meine Uhr suchen” und “Mein Smartphone suchen” auch beim Auffinden der Geräte.
Drahtloses Aufladen möglich
Die oberen zwei Drittel des Zifferblatts beansprucht die Smartwatch für ihre Solar-Technik. Im Offline-Modus und bei moderater Nutzung ermöglichen die Zellen theoretisch eine endlose Laufzeit, welche im Connected-Modus auf rund sechs Monate absinkt. Sollte ein zusätzlicher Energieschub notwendig sein, genügt ein Auflegen der Solar Smartwatch auf die mitgelieferte, drahtlose Docking-Station. Fehlt noch die wichtigste Information für Interessenten – der Preis.
Das Spektrum bewegt sich laut Hersteller zwischen 960 und 1.060 Euro, was angesichts der Schweizer Qualitätsstandards eine faire Forderung ist und nicht Welten über den konkurrierenden Smartwatches der großen Technikkonzerne liegt. Auf Uhrinstinkt.de finden Freunde von Tissot Uhren und speziell der Solar Smartwatch aus der Touch Collection viele Modelle deutlich günstiger. Wer sich auf ein kleines Abenteuer zwischen digitaler Funktionsvielfalt und traditioneller Uhrmacherkunst einlassen möchte, erhält mit der Tissot Connect Solar ein souveränes Gesamtpaket.