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Vom 29. bis 31. Oktober 2021 findet in der Düsseldorfer Rheinterrasse die zweite Auflage der Uhrenmesse Watchtime statt. Für Endkunden konzipiert, bietet sie neben hautnahen Möglichkeiten zum Kennenlernen der Zeitanzeiger ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Über 20 Aussteller haben bereits zugesagt, unter ihnen prominente Namen wie Oris, Junghans und Fortis.
Nachfolgerin der beliebten Munichtime
Wie der Abstieg der Baselworld in den vergangenen Jahren demonstriert hat, steht die Messebranche in Zeiten der Digitalisierung unter Druck. Neue Konzepte und innovative Ideen müssen her, um die Attraktivität physischer Veranstaltungen zu retten. Das betrifft nicht nur die großen Schweizer Events, sondern auch Deutschland: Hierzulande fand bis 2018 die Münchner Uhrenmesse Munichtime statt, deren Erfolg auf einem Publikumskonzept zum Anfassen basierte. Keine erlesene Gruppe von Journalisten und eingeladenen Gästen (wie einst auf dem SIHH), sondern gewöhnliche Enthusiasten konnten dort Uhren anprobieren, sich mit den Markenvertretern austauschen und spannende Vorträge erleben.
2019 entschied sich die Veranstalterin Ebner Uhrenmedien für eine Änderung des Standortes. Erstmals als Watchtime Düsseldorf ausgetragen, konnte die größte Uhrenmesse Deutschlands neue Interessenten gewinnen, die eine lange Anreise nach München nicht in Kauf genommen hätten. Die offene, zugängliche Gestaltung für jedermann traf in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auf großen Anklang, weshalb das Event mit der Watchtime Düsseldorf 2021 in seine zweite Runde gehen wird. Austragungsort ist die denkmalgeschützte Rheinterrasse, deren muschelförmiger Rheingoldsaal (470 Quadratmeter) eine imposante Kulisse bietet.
Die Hersteller: Bodenständigkeit statt purer Luxus
Zum aktuellen Stand (Juli 2021) werden 22 Aussteller auf der Watchtime Düsseldorf 2021 vertreten sein. Liebhaber deutscher Uhrenmarken kommen auf ihre Kosten: Neben den Glashütter Größen Mühle und Tutima dürfen wir uns auf Sinn Spezialuhren, Junghans, MeisterSinger und Laco freuen. Aus der Schweiz werden unter anderem Oris und Fortis vertreten sein.
Kurzum: Ein solides Portfolio aus der Mittel- bis Oberklasse, das näher am Geldbeutel des Besuchers liegt als die High-End-Manufakturen des einstigen SIHH. Damit versteht sich die Watchtime als “praktische” Uhrenmesse, deren Ausstellungsstücke nicht aus Angst vor Beschädigungen hinter dicken Glasscheiben verborgen bleiben, sondern den direkten Weg ans Handgelenk des Interessenten finden.
3D-Flug ins Uhrwerk und kostenfreie Entmagnetisierung
Das Programm der Watchtime geht über die reine Präsenz der Hersteller hinaus. So wird neben dem Juwelier Pletzsch, der Omega und weitere Marken im Programm hat, auch die Bayerische Meisterschule für das Uhrmacher-Handwerk Würzburg ausstellen. Sie bietet Besuchern eine kostenlose Prüfung und gegebenenfalls Entmagnetisierung ihres Zeitanzeigers an, um die schädlichen Einflüsse von Lautsprechern, Smartphones und Induktionsherden auf die Ganggenauigkeit zu eliminieren.
Allein dafür lohnt sich der Eintrittspreis der Watchtime Düsseldorf 2021 von 10 Euro (Tagesticket) bereits. Ein weiteres Highlight ist der 3D-Flug ins Innere eines Uhrwerks, der das Zusammenspiel der mechanischen Komponenten in Lebensgröße greifbar macht.
Interessantes Rahmenprogramm für Uhrenbegeisterte
Zudem haben die Veranstalter ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Watchtime zusammengestellt. An jedem der drei Tage (Freitag, 29. Oktober bis Sonntag, 31. Oktober) können Besucher eine exklusive, auf 20 Personen begrenzte Führung mit einem Fachmann buchen, der Einblicke hinter die Kulissen der Show bietet. Voraussetzung: Eine vorherige Anmeldung. Letztere wird bei den Fachvorträgen nicht benötigt, die ebenfalls täglich stattfinden und thematisch die gesamte Uhrenwelt abdecken.
Von Juwelieren, die die Komplexität und Handwerkskunst mechanischer Zeitanzeiger erklären, bis Branchenkennern, die auf zukünftige Trends blicken, ist ein breites Spektrum auf der Watchtime Düsseldorf vertreten. Des Weiteren können sich Besucher auf einen Erlebnisbericht zu den Reisen in die deutschen und schweizerischen Manufakturen freuen und bekommen Experten-Antworten auf die Frage, was den Erfolg von Rolex und Co. auszeichnet.
Rückkehr in die physische Messewelt
Nachdem die Watchtime im Jahr 2020 eine Zwangspause durchlebte, markiert die diesjährige Uhrenmesse eine wichtige Rückkehr in die nicht-digitale Messewelt und beweist, dass physische Konzepte eine Zukunft haben. Notlösungen wie die digitale Watches & Wonders 2021 können zwar überbrückend ausreichen, scheinen das Verlangen von Fachwelt und Enthusiasten nach einer “richtigen” Messe aber nur zu verstärken. Die Watchtime Düsseldorf 2021 ist nicht die einzige Antwort auf den Wunsch nach traditionellen Veranstaltungen: Auch die “Geneva Watch Days”, die im Sommer 2020 ihr erfolgreiches Debüt feierten, werden in diesem Jahr zurückkehren.
Vom 30. August bis 3. September wird das dezentrale Messekonzept in verschiedenen Hotels, Boutiquen und Manufakturen Genfs umgesetzt. Der größte Unterschied zur Watchtime Düsseldorf 2021 ist die Preisklasse der teilnehmenden Marken. Wer die hohe Liga von Breitling, Bulgari, Girard-Perregaux und weiteren Luxusherstellern näher kennenlernen möchte, ist in Genf richtig. Somit steht die Schweizer Uhrenmesse nicht in Konkurrenz zur Watchtime und erweitert den Horizont der diesjährigen Messewelt. Und wie geht es nach 2021 weiter? Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die Watches & Wonders 2022 vom 30. März bis zum 5. April auf dem Genfer Palexpo-Gelände in altbewährter, physischer Form stattfinden wird.
“Comeback” ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, weil anstelle der prächtigen Messen von damals ein neues, deutlich abgespecktes Konzept ohne die prominenten Hersteller zu erwarten ist. Aber immerhin: Die Messewelt lebt.
Watchtime Düsseldorf 2021: Tickets
Tagestickets für die Watchtime Uhrenmesse können online unter eventbrite.de bestellt oder kurzfristig an der Tageskasse erworben werden. Der Preis beträgt 10 Euro.