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Im Ozean der Speedmaster-Uhren, die sich in den letzten Jahrzehnten angehäuft haben, stechen einige Exemplare besonders hervor. Zu den außergewöhnlichsten Kreationen zählt die schneeweiße White Side of the Moon, die das helle Erscheinungsbild des Mondes aus Sicht der Erde repliziert und in zwei Versionen erscheint. Material- wie leistungstechnisch spielt die Keramikuhr in der oberen Liga der Speedmaster und sorgt mit ihrer strahlenden Ästhetik für Aufsehen.
Teil der Dark Side of the Moon Familie
Um die Omega Speedmaster White Side of the Moon zu verstehen, müssen wir einen näheren Blick auf die Kollektion werfen, zu der die aktuellen Modelle gehören. Diese ist nicht die prominente Moonwatch Professional Serie, deren Vorläufer auf den Apollo-Mondmissionen Geschichte schrieben, sondern die modernere “Dark Side of the Moon” Reihe: Erstmals auf der Baselworld 2013 präsentiert, bestehen ihre Mitglieder im Unterschied zur stählernen Moonwatch aus ultraleichter Keramik und verfügen mit 44,25 Millimetern über einen wesentlich größeren Durchmesser als die 42 Millimeter “schlanken” Moonwatches.
Mittlerweile ist die Luxuskollektion, deren Preisspektrum von 9.500 bis 22.700 Euro reicht und somit deutlich über den 6.000 Euro einer durchschnittlichen Moonwatch Professional liegt, auf eine beträchtliche Familie angewachsen.
Ziel der innovativen Chronographen ist jeweils die Beleuchtung eines bestimmten Aspekts des Erdtrabanten. So versteht sich der schwarze Klassiker Dark Side of the Moon (Ref. 311.92.44.51.01.007) als Hommage an die dunkle Rückseite unseres kosmischen Begleiters, während die Apollo 8 (Ref. 311.92.44.30.01.001) mit einer Kraterlandschaft zwischen den Totalisatoren hervorsticht.
Besonders luxuriös zeigt sich die Grey Side of the Moon (Ref. 311.93.44.51.99.002), deren Platin-950-Zifferblatt an den grauen Mondstaub erinnert, in dem die Fußabdrücke Neil Armstrongs und seiner Nachfolger bis heute verewigt sind. Sogar eine exotische “Meteorite”-Ausführung der Grey Side of the Moon mit einem Zifferblatt aus Meteoritengestein ist erhältlich.
Weder Damenuhr noch weiße Moonwatch
Die White Side of the Moon strahlt im wahrsten Sinne des Wortes aus der gesamten Kollektion hervor und besitzt den für uns Menschen natürlichsten Bezug zum Mond, weil sie so hell ist, wie wir unseren nächsten Himmelskörper im Nachthimmel wahrnehmen.
Trotz ihres weißen Looks, der zunächst an eine Damenuhr erinnert, ist die White Side of the Moon mit ihren 44,25 Millimetern Durchmesser primär fürs maskuline Handgelenk konzipiert – weibliche Enthusiasten brauchen entweder ein hohes Selbstbewusstsein oder einen überdurchschnittlich kräftigen Arm, um den Keramikboliden (welcher häufig fälschlicherweise als “weiße Moonwatch” bezeichnet wird) zu tragen.
Letztere erhält durch Diamantwerkzeuge ihre charakteristischen Kanten, gefolgt von einer abwechslungsreichen Bearbeitung mit gebürsteten und polierten Oberflächen.
Strahlende Schönheit in zwei Varianten
Jede White Side of the Moon bietet 50 Meter Wasserdichtigkeit und ist mit beidseitig antireflektierendem Saphirglas besetzt. Große Unterschiede zwischen den beiden Alternativen treten an der Lünette zum Vorschein: während sie im Falle der dezenteren Version (Ref. 311.93.44.51.04.002) aus Keramik besteht und eine matte Chromnitrit-Tachymeterskala aufweist, besitzt die High-End-Ausführung (Ref. 311.98.44.51.55.001) einen Ring aus Platin-850-Liquidmetal. Dieser muss zwar auf eine Tachymeterskala verzichten, funkelt im Gegenzug aber mit 74 Brillanten.
Fortgesetzt wird die luxuriöse Differenzierung im Zifferblatt, welches im Falle des schlichteren Modells aus dem weißen Gehäusematerial zusammengesetzt und mit applizierten Indizes aus 18-karätigem Weißgold besetzt ist. Bestellt man hingegen die Spitzenversion, bringt ein Perlmutt-Zifferblatt die Omega zum Schimmern und trifft auf diamantbesetzte Weißgold-Indizes sowie applizierte Perlmutt-Totalisatoren. Eindeutig feminine Züge, die im Kontrast zu den maskulinen Ausmaßen der White Side of the Moon stehen.
Wie Schneewittchen: Das Zifferblatt
Unabhängig davon, wer das Prachtstück am Ende tragen wird, darf sich der- oder diejenige auf ein intelligentes Zifferblattdesign freuen, welches im Gegensatz zur Moonwatch Professional nur zwei statt drei Totalisatoren inkludiert. Während die kleine Sekunde auf ihrem gewohnten Platz neben der Neun thront, fungiert der 3-Uhr-Zähler als Chronographenminute und -stunde zugleich. Damit wird er zu einem zweiten Zifferblatt, das eine intuitive Erfassung angehaltener Zeiten ermöglicht. Das entfallende Hilfszifferblatt im unteren Zentrum ermöglicht die Positionierung einer praktischen Datumsanzeige, deren schwarze Zahlen angesichts der komplett weißen Umgebung eine unschlagbare Lesbarkeit aufweisen.
Gleiches kann von den Leuchtzeigern für Stunde und Minute nicht behauptet werden – ihre silberne beziehungsweise weißgoldene Erscheinung ist annähernd deckungsgleich mit dem Hintergrund, sodass oftmals ein näheres Hinsehen zum Ablesen der Uhrzeit erforderlich ist. Die weiße Schönheit hat eben ihren Preis. Unterbrochen wird sie lediglich von einem knalligen Speedmaster-Schriftzug, der Erinnerungen an die roten Blutstropfen im Schnee aus “Schneewittchen” weckt. Passend, denn ein Märchen am Handgelenk ist die White Side of the Moon allemal.
Uhrwerk erfüllt hohe Erwartungen
Apropos Handgelenk: Befestigt werden beide Varianten der majestätischen Omega an einem weißen Lederband mit Dornschließe, welches wiederum zur weiblichen Note des Chronographen beiträgt. Legt man es ab und dreht das Instrument auf die Rückseite, eröffnet ein Saphirglasboden umfassende Einblicke ins Co-Axial-Manufakturwerk 9300. Ausgestattet mit Säulenrad-Mechanismus und zwei hintereinander verbauten Federhäusern, kommt das Kaliber auf respektable 60 Stunden Gangreserve und widersteht Magnetfeldern mit einer Silizium-Spiralfeder.
Preislich liegen die beiden Modelle der Omega Speedmaster White Side of the Moon weit auseinander. Während die Ausführung ohne Brillanten laut Hersteller 11.400 Euro kostet, müssen für das funkelnde Spitzenmodell 22.700 Euro eingeplant werden. Fünf Jahre Garantie sind enthalten. Wer mit einer bemerkenswerten Strahlkraft aus dem riesigen Universum an Speedmaster-Modellen hervorstechen möchte, sollte die Anschaffung einer White Side of the Moon in Betracht ziehen.
Moonwatch Versionen Updates
Neue Versionen erweitern das “Side of the Moon”- Universum. Omega arbeitet hier gerne an neue Varianten der beliebten Uhr. Neben der Grey, Black und Dark Side of the Moon Speedmaster entdecken Liebhaber auch ein blaues Modell, das den Namen “Blue Side of the Moon” trägt. Liebe auf den ersten Blick war für die Uhrenbranche außerdem die Omega Speedmaster Moonwatch “Dark Side of the Moon” in Sedna Black als besondere Edition mit mysteriöser Ausstrahlung und viel Eleganz.