Ein großer Schritt für Longines: Mit der Zulu Time erweitert die Traditionsmarke aus Saint-Imier ihre von der Frühzeit der Aviatik geprägte Spirit Kollektion. Ausgestattet mit einer zweiten Zeitzone, passt der Newcomer exzellent in das abenteuerliche Bild der frühen Luftfahrt und tritt in die Fußstapfen der ersten Longines GMT-Uhr von 1925. Drei Farbvarianten stehen zur Wahl, allesamt befeuert von einem exklusiven ETA-Automatikwerk mit 72 Stunden Gangreserve. Fans und Fachwelt sind begeistert.
Was bedeutet der Name Zulu Time?
Um die Bezeichnung der Longines Spirit Zulu Time zu verstehen, blicken wir ins NATO-Alphabet, welches in der internationalen Luftfahrt und im Militärbereich zur Buchstabierung genutzt wird. Dort steht Zulu für den Buchstaben Z, welcher wiederum ein Symbol für die in der Aviatik verwendete Universalzeit (Universal Time, UT) ist. Das wusste man bereits im Jahr 1925 und zierte das Zifferblatt der ersten Longines Dual-Time Uhr mit der gleichnamigen “Zulu Flag”, einer maritimen Signalflagge.
Der Urvater der heutigen Zulu Time Editionen erschien in einer Ära, als Fliegen noch ein riskantes Abenteuer und oftmals halsbrecherisches Unterfangen war. Legendäre Piloten wie Charles Lindbergh, Amelia Earhart und Elinor Smith prägten die Frühzeit der Luftfahrt mit herausragenden Errungenschaften und waren echte Superstars ihrer Zeit.
Endlich GMT: Eine Spirit, die zum Fliegen passt
Bereits im Jahr 2020 landete der Hersteller mit den ersten Modellen der Spirit Kollektion einen bahnbrechenden Erfolg. Die chronometerzertifizierten Dreizeigeruhren begeisterten uns damals mit ihrer Simplizität, historischen Originalität und technischen Spitzenleistungen auf einem moderaten Preislevel. Die soliden 100 Meter Wasserdichtigkeit wurden im anschließend präsentierten Chronographen, dem eine elegante Transformation des ursprünglichen Designs in einen Zeitstopper mit drei Totalisatoren gelang, auf 200 Meter verdoppelt.
Von Beginn an stand die Kollektion unter einem guten Stern, weil sie Markenfans die enorme Bedeutung des Herstellers in der frühen Luftfahrt aufzeigte und sogar die Herzen ehemaliger Skeptiker gewinnen konnte. Die Longines Spirit Zulu Time lässt den Stern noch heller leuchten und festigt die unzertrennliche Ehe der Schweizer Marke mit der Luftfahrt.
Traditionell, modern oder sportlich? Die Farbpalette
Drei Farbkombinationen der brandneuen GMT-Uhr stehen zur Wahl. Am traditionellsten wirkt die Ausführung mit dunkelgrünem Drehring, Anthrazit-Zifferblatt und goldenen Zeigern (Ref. L3.812.4.63.6), während die zweite Variante (Ref. L3.812.4.53.6) durch eine schwarze Lünette, ein schwarzes Zifferblatt und blaue Akzente moderner aussieht.
Die sportlichste Version der Zulu Time zeigt sich komplett in einem spektakulären Dunkelblau mit Sonnenschliff im Zifferblatt, aus welchem ein orangefarbener GMT-Zeiger hervorsticht (Ref. L3.812.4.93.6). Alle Modelle überzeugen durch eine bidirektionale Lünette, die ein angenehm sanftes Drehgefühl mit der Robustheit eines farbkräftigen Keramik-Inlays vereint.
Wenn alle Details zusammenpassen: Das Gehäuse
Stichwort angenehm: Die gesamte Wertigkeit des 42 Millimeter großen Edelstahlgehäuses verdient eine besondere Erwähnung; jedes Detail der Zulu Time fühlt sich gut verarbeitet an und vermittelt den Eindruck, ewig halten zu wollen. Der Durchmesser und insbesondere die 49 Millimeter Gesamt-Ausdehnung der Bandanstöße könnten schlankere Träger auf dem Papier abschrecken, doch die Realität beruhigt. Nicht nur die moderate Höhe von 13,9 Millimetern, sondern auch die nach unten geneigten Bandanstöße lassen die Zulu Time wie einen maßgeschneiderten Anzug am Handgelenk sitzen.
Auch die bisherigen Editionen der Spirit Kollektion konnten ihre Ausdehnung von 42 Millimetern elegant kaschieren. Uns faszinieren die Details des Gehäuses noch mehr als die soliden 100 Meter Wasserdichtigkeit.
Obwohl wir große Liebhaber des transparenten Gehäusebodens sind, halten wir die geschlossene, mit sechs Schrauben befestigte Rückseite der Zulu Time für die richtige Entscheidung. Ein Modellschriftzug mit Zulu-Flagge rundet den Edelstahlboden ab.
Plastische Tiefe trifft hervorragende Lesbarkeit: Das Zifferblatt
Bedeckt von gewölbtem und antireflektierendem Saphirglas, glänzt das Zifferblatt der Zulu Time mit einer spitzenmäßigen Erfassbarkeit und verwöhnt unsere Augen mit schöner Plastizität. Neben applizierten, Superluminova-beschichteten Ziffern in arabischer Ausführung trägt auch die äußere Minutenskala, die mittels eines Metallrings und einer höheren Stellung vom Rest des Zifferblatts getrennt ist, zur dreidimensionalen Ästhetik bei.
Innerhalb des Metallrings sind diamantförmige Indizes eingebaut, welche die Detailliebe der Zulu Time einmal mehr unterstreichen. Ein zentrales Datum auf sechs Uhr bewahrt die schicke Symmetrie. Das funktionale Highlight des Newcomers, der zweite Stundenzeiger in Kontrastfarbe, kann unabhängig von der Hauptzeit und ohne ein Unterbrechen der laufenden Zeitmessung adjustiert werden.
Ein “kleines” Manufakturwerk ist an Bord
Für die mechanische Power der Zulu Time ist das auf dem ETA A31.L411 basierende Automatikwerk L844.4 zuständig. Von der COSC als Chronometer zertifiziert, kann es mit einer gewissen Portion Wohlwollen als “kleines Manufakturwerk” bezeichnet werden, weil es exklusiv für den neuen Zeitanzeiger entwickelt wurde und gravierende Änderungen gegenüber dem Basiswerk aufweist.
Macht die Entscheidung schwer: Das Lederband
Jede der drei Varianten überlässt dem Käufer die Entscheidung zwischen einem massiven Edelstahl- und einem eleganten Lederband mit Kontrastnähten. In den meisten Fällen haben wir eine klare Präferenz für die Stahloption, weil sie viele Uhren gefühlt erst “vollständig” macht, aber hier? Keine leichte Entscheidung. Erstens verstärkt das Lederband in unseren Augen den historischen Appeal der Zulu Time, zweitens wird es in Kombination mit einer herausragenden Faltschließe geliefert.
Letztere umfasst einen Mikro-Anpassungsmechanismus, der mithilfe eines Knopfdrucks eine beträchtliche Längenverstellung ermöglicht – ein kompletter Loch-Abstand des Lederbands ist eine Ansage. Im Dilemma gefangen, würden wir in den sauren Apfel beißen und beide Armbänder bestellen – Edelstahl für den Sommer, Leder für den Winter.