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Der Countdown läuft: Am 27. März 2023 öffnet die Genfer Uhrenmesse Watches & Wonders zum zweiten Mal ihre Pforten als Präsenzveranstaltung. Nach dem fulminanten Erfolg der 2022er-Ausgabe steht das nun wichtigste Event der Schweizer Uhrenindustrie im Zeichen von Wachstum und Offenheit. Die Sensation: Erstmals wird die Messe neben Fachbesuchern die allgemeine Öffentlichkeit willkommen heißen.
49 Marken – größer als je zuvor
Im Frühjahr 2022 ist die Spannung groß, als nach zwei Jahren Zwangspause wieder eine große, physische Uhrenmesse in Genf stattfindet. Zwar reicht die lang ersehnte Watches & Wonders mit ihren knapp 22.000 Besuchern nicht an die Dimensionen der untergegangenen Baselworld heran, die im Jahr 2015 einen Besucherrekord von 150.000 Menschen aufstellte, doch der erfolgreiche Startschuss in eine neue Ära der Uhrenmessen war abgefeuert. 38 Marken, unter ihnen die größten Namen von Zenith bis Patek Philippe, präsentierten ihre Neuheiten dem internationalen Publikum.
Mit Erleichterung und Optimismus folgte die Gewissheit: Es wird mit der W&W 2023 eine Nachfolgerin geben. Momentan läuft die heiße Vorbereitungsphase, sodass wir Ihnen noch keine exakten Informationen zum Programm der Messe oder gar den neuen Uhren liefern können. Fest steht aber: Mit 49 Ausstellern wird das Event spürbar wachsen und freut sich gegenüber der Vorjahres-Edition über 13 neue Gesichter. Nur zwei Hersteller verlassen die Messe. Die vollständige Liste teilnehmender Marken finden Sie auf der offiziellen Website; zu den bedeutendsten Unternehmen gehören:
– Bell & Ross (neu)
– Chanel
– Frederique Constant (neu)
– Hublot
– Oris
– Patek Philippe
– Tudor
– U-Boat (neu)
– Zenith
– Rolex
Zwei Besuchertage für die breite Öffentlichkeit
Ausgetragen wird die Watches and Wonders 2023 eine komplette Woche lang: Von Montag, den 27. März bis Sonntag, den 2. April. Während die ersten fünf Tage für Fachbesucher (Presse, Händler, geladene Gäste) reserviert sind, bringt das abschließende Wochenende eine grandiose Neuerung für alle Enthusiasten: Die Watches & Wonders 2023 Geneve wird ihre Uhren der allgemeinen Öffentlichkeit präsentierten. Erstmals kann jeder Normalsterbliche ein Ticket kaufen und Teil des Erlebnisses auf dem Genfer Palexpo-Gelände werden. Damit der Besuch gelingt, sind folgende Punkte zu beachten:
- Tickets können ab dem frühen Februar 2023 ausschließlich online auf der Messeseite (www.watchesandwonders.com) bestellt werden.
- Der Preis beträgt 70 Schweizer Franken (aktuell 71 Euro) pro Person. Es handelt sich um ein Tagesticket, welche man wahlweise für Samstag, 1. April oder Sonntag, 2. April erwerben kann. Die Öffnungszeiten sind jeweils von 8:30 Uhr bis 19:00 Uhr.
Große Kooperation von Rolex, Patek und Richemont
Aufbauend auf dem Erfolg der vorherigen Watches & Wonders Geneve, verbünden sich drei der wichtigsten Teilnehmer für ein neues Projekt: Rolex, Patek Philippe und die Richemont-Gruppe gründen die sogenannte Watches and Wonders Geneva Foundation (WWGF), eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die “Exzellenz der Uhrmacherkunst” global durch physische oder digitale Uhren- wie Schmuckausstellungen zu fördern. Für die Leitung der WWGF wird ein Verwaltungsrat gegründet, in dem Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour als Präsident und Emmanuel Perrin (Leiter der Richemont-Uhrensparte) als Vizepräsident fungieren. Gleichzeitig rückt Matthieu Humair, der aktuelle CEO des Messe-Veranstalters FHH (Fondation de la Haute Horlogerie), in die Position des Vorstandsvorsitzenden der neuen Stiftung.
Dass die aufsteigende Messe ihre Neuheiten 2023 nicht nur in Genf präsentieren wird, gehört zum Konzept: Neben der Watches & Wonders “Geneve” existiert eine gleichnamige Messe in der chinesischen Provinz Hainan, die in den beiden Städten Sanya und Haikou über ganze drei Monate hinweg (2. Dezember 2022 bis 28.- Februar 2023) ihre Tore öffnen wird. Das Event unterstreicht die enorme Bedeutung des asiatischen Marktes für nahezu alle Luxusmarken. Doch während in Geneve Uhren von 49 Marken vorgestellt werden, zählt die W&W 2023 in Hainan lediglich 13 Häuser, welche ausschließlich das obere Luxussegment abdecken. Wer Oris, Hublot, Grand Seiko und viele andere Häuser erleben will, kommt um einen Besuch in der Schweiz nicht herum.
Wichtige Marken, die nicht teilnehmen
Trotz aller schönen Nachrichten rund um die Watches and Wonders 2023 können wir dem Markenaufgebot nicht jene Vollständigkeit bescheinigen, die in den besten Jahren der Baselworld anzutreffen war. Neben Breitling fehlt die komplette Swatch Group, die seit ihrer Absage auf der Baselworld 2019 keine große Uhrenmesse mehr betreten hat. Für den Besucher bedeutet dies, dass neben erschwinglichen Herstellern wie Tissot, Hamilton und Certina vor allem Omega sowie High-End-Größen von Breguet bis Blancpain fehlen. Ebenso vermissen wir Audemars Piguet auf der Watches and Wonders 2023.
Trotz der beträchtlichen Lücken ist es dem Veranstalter gelungen, eine breite Markenvielfalt für verschiedene Geschmäcker und Preisklassen aufzustellen. Mit besonderer Spannung blicken wir auf die Preis-Leistungs-Hits des Newcomers Frederique Constant, aber auch die Exoten von Bell & Ross und U-Boat dürften das Gesamtbild der Uhrenmesse gegenüber dem Vorjahr ordentlich aufpeppen. Wer es fein mag, schaut bei Chanel, Chopard oder Ulysse Nardin vorbei. Liebhaber des Sportlichen kommen bei TAG Heuer, Tudor und Co. auf ihre Kosten.
Muss man die Watches and Wonders 2023 besuchen?
Die Möglichkeit des privaten Besuchs ist ein Novum in der Schweizer Uhrenmessen-Welt und stellt viele Enthusiasten vor die Frage: Lohnt sich die Reise nach Genf? Fakt ist: Weder die 70 Franken Eintritt noch die Anreise oder gar das Übernachten zur Messezeit im Raum Genf sind sonderlich preisgünstig. Andererseits lockt die Watches & Wonders mit einem Gesamtpaket, das die Münder eingefleischter Uhrenfreaks wässrig macht: Nicht nur die große Markenvielfalt, die neben dem Anprobieren brandneuer Luxusuhren spannende Fachgespräche und Kontakte zu anderen Enthusiasten ermöglicht, sondern auch die spektakuläre Aufmachung der Messe auf dem Palexpo-Gelände und höchstwahrscheinlich ein spannendes Rahmenprogramm machen das Event sehenswert. Als Besucher werden Sie noch lange vom Erlebten berichten können und lernen vielleicht Ihre nächste Traumuhr hautnah kennen.
Wer es nicht schafft, wird sich über eine umfangreiche Berichterstattung mit Interviews, Videos und Artikeln im Internet freuen können. Unser Magazin meldet sich nach der Uhrenmesse zurück, um die wichtigsten News der Messe zu resümieren.