Wie viele Uhren produziert Rolex im Jahr

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Wer sich im Jahr 2023 den Traum einer Rolex verwirklichen möchte, steht vor einem Dilemma: Ewige Wartezeiten oder astronomische Preise auf dem Sekundärmarkt? Wir erklären, wie die berüchtigte “Warteliste” funktioniert, welche Modelle die längste Geduld erfordern und welche Kollektionen die höchsten Erfolgschancen versprechen.

Streng geheim: Die Rolex Stückzahlen pro Jahr

Die Wartezeiten auf eine neue Luxusuhr der Genfer Traditionsmarke bewegen sich zunehmend in absurden Dimensionen: Schätzungsweise 20 Jahre müsste sich ein heutiger Interessent einer GMT-Master II “Pepsi” gedulden, um die heißbegehrte Referenz 126710BLRO endlich am Handgelenk zu tragen. Ein halbes Arbeitsleben! Der Grund für diese Umstände liegt in künstlicher Knappheit: Seitens des Herstellers erfolgen nur minimale Produktionssteigerungen, die einer rapide wachsenden Weltnachfrage nach der berühmtesten Uhrenmarke aller Zeiten gegenüberstehen.

Rolex GMT-Master II mit der Herstellernummer 126710BLRO

Viele stellen sich die Frage: Wie viele Uhren produziert Rolex im Jahr überhaupt? Zwar veröffentlichen weder das Unternehmen selbst noch die Chronometer-Prüfstelle COSC Zahlen, die Rückschlüsse auf die Gesamtmenge zulassen, doch der jährliche Report “State of the Industry – Swiss Watchmaking in 2022” von Morgan Stanley erlaubt eine grobe Einordnung: 1,05 Millionen Uhren.

Rolex Milgauss - FULL STICKERS in der Version 116400

Zum Vergleich: Omega produzierte lediglich 570.000 Einheiten, Breitling 170.000 Uhren und Patek Philippe überschaubare 68.000 Zeitanzeiger. Dass die fünfzackige Krone trotz des stolzen Outputs an Rolex Uhren pro Jahr den höchsten Nachfrageüberschuss aufweist, demonstriert die enorme Popularität des Herstellers.

Rolex Datejust 41 Referenz 126300 mit Oysterband und grünem Zifferblatt mit Riffelmuster.

Mythos Warteliste: Von Verbindlichkeit keine Spur

Aber was genau müssten Sie unternehmen, um eines der rund 1 Million Exemplare zu bekommen? Der weitläufig kursierende Begriff “Warteliste” suggeriert eine festgelegte Reihenfolge: Man trägt sich beim Händler ein, dieser vermerkt den Wunsch und in Genf werden die Bestellungen Jahr für Jahr abgearbeitet. Schön wär’s! In der Realität existieren heutzutage keine klassischen Warte- oder gar verbindliche Bestelllisten mehr, sondern lediglich “Interessenlisten”. Viele Kaufinteressenten gehen zum Konzessionär, lassen sich auf eine solche Interessenliste setzen und glauben, sich zumindest in ferner Zukunft eine der knappen Rolex Uhren gesichert zu haben. Ein Irrtum: Oftmals stehen hunderte Kunden beim selben Händler auf der Interessenliste, ohne jemals eine realistische Chance auf die Traumuhr zu besitzen. Erst die verbindliche Bestätigung des Händlers, von der Interessen- auf seine “offizielle” Warteliste aufgestiegen zu sein, bringt Gewissheit.

Rolex Submariner Date in der Version 126610LN

Um das “System” zu verstehen, muss man sich drei Stationen vorstellen: Hersteller –> Händler –> Kunde. Die begrenzte Rolex Produktion pro Jahr wird den verschiedenen Händlern in limitierter Stückzahl zugeteilt. Ein Konzessionär oder Online-Shop erhält beispielsweise 50 Submariners per annum, während von der extrem begehrten Daytona vielleicht nur fünf Exemplare zum Händler wandern. Dieser wird sein Mini-Kontingent höchstwahrscheinlich auf seine besten Stammkunden verteilen, sodass Neukunden leer ausgehen. Wer vom Händler dabei erwischt wird, die neue Uhr direkt nach dem Kauf zum zwei- bis dreifachen Preis auf dem Sekundärmarkt zu veräußern, gelangt auf eine “schwarze Liste” und erhält zukünftig keine Zuteilung zum UVP mehr.

Die Rolex Submariner Date mit der Herstellernummer 126613LB

Bis zu 20 Jahre: Die längsten Wartezeiten

Im Klartext bedeuten diese Verhältnisse: Kunden besitzen keine Macht, sondern sind Bittsteller und abhängig vom Wohlwollen des Händlers. Am extremsten kommt die Knappheit, deren größter Vorteil in absoluter Wertstabilität nahezu aller Uhren des Hersteller liegt, bei der ikonischen Daytona zum Tragen. Wer die umkämpfte Edelstahl-Referenz 116500LN zum UVP kaufen möchte, darf nach derzeitigen Informationen rund 20 Jahre warten. Vergleichsweise wirken die 12 Jahre Wartezeit eines “Trabis” aus der ehemaligen DDR nahezu human. Präferiert man die doppelte Zeitzone der Rolex GMT-Master II, eröffnet sich alternativ zur rot-blauen “Pepsi” die schwarz-blaue “Batman” als schneller verfügbare Alternative: Nicht 20, sondern 7 Jahre Geduld sind hier durchschnittlich einzuplanen. Für jedes Modell stellt sich natürlich die Frage: Wie viele Uhren produziert Rolex? Wir vermuten zumindest teilweise eine negative Korrelation: Je niedriger der Output, desto höher die Wartezeit.

Andere Modelle mit langer Wartezeit sind die begehrte Submariner “Hulk” (Ref. 116610LV), deren Zeitraum von der Interessensbekundung bis zum Auspacken rund 4 Jahre dauert, sowie die extrem wasserdichte Deepsea 126660: 2022 neu erschienen, lässt der 3.900 Meter tief tauchende Goliath rund drei Jahre auf sich warten. Gleiches gilt für die funktional komplexeste Uhr der Marke: Neukunden müssen für eine Rolesor Sky-Dweller in Stahl und Weißgold (Ref. 326934) mindestens 36 Monate Zähigkeit mitbringen.

Rolex Sky-Dweller mit der Referenznummer 326934  Rolex Sky-Dweller mit der Referenznummer 326934

Welche Modelle sind am schnellsten erhältlich?

Die gute Nachricht: Nicht alle Modelle erfordern ein astronomisches Durchhaltevermögen, was vor allem die extrem beliebte Datejust 41 beweist. Durchschnittlich drei bis zwölf Monate Wartezeit liegen auf moderatem Neuwagen-Niveau, wobei Stahlmodelle typischerweise mehr Geduld im Vergleich zu Prestige-Modellen erfordern. Eine Gesetzmäßigkeit, die bis vor einigen Jahren für sämtliche Rolex Uhren galt, im Zuge des ansteigenden Nachfrageüberschusses jedoch verschwimmt. Auch Bicolor-Editionen (Rolesor) waren stets für die kürzesten Wartezeiten bekannt, gewinnen aktuell jedoch an Popularität.

Rolex GMT-Master II mit der Referenznummer 126711CHNR ( Rolesor)

Andere Editionen, die dem Neukäufer keine übermenschliche Geduld abverlangen, sind die abenteuerlustige Explorer II (durchschnittlich ein Jahr), die nautischen Yachtmaster I und II Kollektionen (6 bis 18 Monate) sowie das zeitlose Basismodell Oyster mit 6 bis 12 Monaten Wartezeit. Auch die Serien Air King und Milgauss sollten spätestens nach einem Jahr an Ihrem Handgelenk sitzen. Diese Zahlen gelten als ungefähre Richtwerte zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels (März 2023), sind keine Garantie und können sich zukünftig sprungartig verschieben.

Rolex Explorer II in der Version 226570 aus März 2022

Certified Pre-Owned: Alternative zur Wartezeit

Aber seien wir ehrlich: Selbst die “moderaten” 12 Monate Wartezeit bereiten keinem Uhrenliebhaber Freude. Nicht die Frage “Wie viele Uhren produziert Rolex pro Jahr?”, sondern die Suche nach Lösungen sollte im Vordergrund stehen. Unsere Empfehlung liegt in der Anschaffung gebrauchter Modelle, die zwar beliebt sind, jedoch keinem Hype im Stil der “Pepsi” zum Opfer gefallen sind. Online-Shops wie beispielsweise Uhrinstinkt führen ein Sortiment zertifizierter Modelle aus Vorbesitz, die vor ihrem Verkauf von einem professionellen Uhrmacher auf ihre volle Funktionstüchtigkeit überprüft werden.

Rolex GMT-Master II (Pepsi) mit der Herstellernummer 126710BLRO

Vor allem die Oyster-, Datejust- und Milgauss-Editionen bewegen sich als “Certified Pre-Owned” noch teilweise in einer Preislage, die nicht Lichtjahre vom UVP entfernt liegt. Daytonas und GMT-Masters II hingegen verlangen ihrem Käufer auch auf dem Gebrauchtmarkt immense Aufschläge gegenüber den Herstellerpreisen ab. Der größte Vorteil des Gebrauchtkaufs liegt in der entfallenden Wartezeit: Man erhält seine Traumuhr unverzüglich und dürfte ohne Angst vor schwarzen Listen jederzeit verkaufen, also vollumfänglich von Wertsteigerungen profitieren.

Kurz gesagt: Wie viele Uhren produziert Rolex im Jahr?

Schätzungen gehen davon aus, dass Rolex pro Jahr knapp über eine Million Uhren herstellt. Welche Modell, wie oft pro Jahr manufakturiert wird, ist dabei sehr unterschiedlich. Auch wenn das Unternehmen keine Zahlen bekannt gibt, kann man davon ausgehen, dass die Marke mit der Krone das Angebot knapp hält. Derzeit ist keine Erholung des Nachfrageüberschusses auf dem Markt für die Uhren der Genfer Marke abzusehen. Sollte sich die Lage in Zukunft entspannen, halten wir Sie auf dem Laufenden.

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