Entzückende Assoziationen, ausgeprägte Kontraste, eleganter Schwarz-Weiß-Look: Legendäre Zeitmesser wie die Daytona “Paul Newman” von Rolex mit Panda-Dial sind attraktiv, sprengen aber das Budget vieler Uhrenliebhaber. Die gute Nachricht: Das beliebte Design interpretieren auch andere Hersteller wie Breitling, Hamilton, Omega oder Tudor. Panda-Luxusuhren sind bemerkenswert schick, voll im Trend und doch klassisch zeitlos. Schauen Sie selbst.
Elegantes Stilbekenntnis von Breitling – Premier B01 Chronograph 42
Zeitanzeiger mit tendenziell einfarbigen Zifferblättern prägten lange die Auslagen der Uhrmacher. Beachtenswert war deshalb die Idee, kontrastreichere Armbanduhren zu entwerfen, die vor rund 60 Jahren debütierten. Ein frühes Designbeispiel ist die 1957er Superocean von Breitling, die als Panda-Pionier in der Sammlerszene eingestuft wird. Selbst im mäßigen Zustand ohne Papiere und Box kann die Rarität bei Auktionen mehr als 16.000 Dollar erzielen.
Wer sich nicht unentwegt mit exklusiven Zeitmessern befasst, fragt sich an dieser Stelle: Was sind Panda-Uhren? Der Fachbegriff bezieht sich auf eine Ästhetik mit deutlichen Farbkontrasten zwischen dem Zifferblatt und den Hilfszifferblättern. Diese sogenannten Totalisatoren sollten bei “waschechten Pandas” in Schwarz gehalten sein und sich von einem weißen Hintergrund abheben. Dafür ist der Breitling Premier B01 Chronograph mit 42-mm-Edelstahlgehäuse ein gelungenes Beispiel. Er reiht sich in eine Uhrenfamilie ein, mit der die Nobelmarke ihr Gespür für pure Eleganz verdeutlichen möchte. Bei der Mission kommt Breitling das Panda-Prinzip entgegen:
Strahlendes Weiß kontrastiert den 30-Minuten-Zähler und die Kleine-Sekunden-Anzeige in Schwarz. Sie sind kreisförmig gestaltet und horizontal mit einem gewissen Abstand nebeneinander angeordnet. Insgesamt ähnelt das Blattdesign dem Gesicht des Bambusbärs, dem das Genre seinen Namen verdankt. Die Herrenuhr ist ästhetisch eine Glanzleistung – insbesondere in Kombination mit einem schwarzen Krokodillederarmband. Gleiches gilt für ihre inneren Werte, die ein hochpräzises Manufakturkaliber mit Selbstaufzug und 70 Stunden Gangreserve prägt.
Zenith Revival oder Hamilton American Classic Intra-Matic Chrono
Für die Assoziationen mit einem Bärengesicht fehlt manchen Menschen bei der Premier von Breitling eine Panda-Nase. Wer gerade nickt, freut sich über Spielarten mit drei schwarzen Hilfszifferblättern. Den Look greift beispielsweise Zenith bei der Chronomaster Revivial El Primero Familie auf. Sie versteht sich als Hommage an den ersten Chronographen mit Automatikaufzug, den die Manufaktur 1969 entwickelte. Fabelhaft passt dazu der Retrostil mit drei schwarzen Totalisatoren auf reinweißem Hintergrund.
Auf eine ordentliche Prise Vintage setzt auch Hamilton bei der American Classic Intra-Matic Chrono. Sie ist ein charmantes Exempel für Reverse-Pandas. So bezeichnen Sammler Uhren, die das schwarz-weiße Designprinzip umkehren. Die Variation steht dem modernen Klassiker mit Handaufzug ausgesprochen gut, ohne dass der sympathische Effekt verloren geht. Man hat das Gefühl, dass die Uhr ihrem Besitzer in die Augen schaut, wenn er die Zeit abliest.
Klassische Kontraste mit modernem Sportdesign – Tudor Black Bay Chrono
In den 1960ern und 1970ern waren schwarz-weiße Armbanduhren en vogue und auch bei Tudor mit dem Panda-Layout anzutreffen. Es überrascht deshalb nicht, dass bei dem Design meist ein Retro-Hauch in der Luft liegt. Wer dafür zu haben ist, sich aber ein sportlicheres Statement fürs Handgelenk wünscht, wird dieser Stilfusion kaum widerstehen können:
Mit dem Zeigerdesign verweist Tudor bei der Black Bay Chrono auf ihre legendären Submariner Taucheruhren, die sie 1954 erstmals vorstellte. Die Tachymeter-Skala auf der Lünette eröffnet einen Link zum Motorsport, mit dem sich die Genfer Manufaktur seit Jahrzehnten eng verbunden fühlt. Im Jahr 1970 debütierte der erste Chronograph von Tudor. Das Panda-Dial repräsentiert den Meilenstein der Markengeschichte.
Die historischen Links darf man als Indizien für die ausgereifte Funktionalität verstehen: Die robuste Sportuhr mit handgearbeitetem Manufakturwerk ist alltagstauglich, für Tauchgänge bis zu 200 Metern Tiefe zu haben und zeigt Stunden, Minuten, Sekunden Datum und Chronographenfunktionen hochpräzise an.
Facettenreich und gut ablesbar – Omega Speedmaster Chronoscope Co-Axial Master Chronometer Chronograph 43 mm
Beim Debüt der ersten Panda-Uhren betonten Hersteller, dass die Farbkontraste das Ablesen erleichtern und somit vorwiegend ein praktischer Mehrwert sind. Es gibt Uhrenexperten, die das Argument anzweifeln und eher als Marketing einstufen. Gern bekannten sich professionelle Pilotenuhren früher zu einfarbigen Look, ohne dass jemand die Funktionalität kritisierte. Hilfreich sind Kontraste aber stets bei einer detailreichen Gestaltung des Zifferblatts.
Der Omega Speedmaster Chronoscope Co-Axial Master Chronometer Chronograph mit 43-mm-Gehäuse steckt voller Entdeckungen. Selbstverständlich verrät das Masterpiece die exakte Uhrzeit. Mit einer Tachymeterskala ist der Lünettenring versehen, zu dem sich unter anderem Pulsometer und Telemeter-Skalen gesellen. Sie zitieren das Design der 1940er und bereichern das Zifferblattdesign. Die Detailfülle ist keineswegs verwirrend, sondern unvergänglich faszinierend. Der Schlüssel dazu ist der zweifarbige Look mit hellen Totalisatoren, die sich vom dunklen Grundton des Blatts abheben.
Daytona von Rolex – Panda der Superlative
Binnen von Minuten schnellte 2017 der Auktionspreis der Rolex Cosmograph Daytona in die Höhe und hatte die 17 Millionen US-Dollar-Marke geknackt, als der Hammer fiel. Zum weltweit beachteten Rekordpreis trug bei, dass die Rarität aus dem Besitz von Paul Newman stammte. Wer sich ein gut erhaltendes Pendant wünscht, stellt fest: Die Zeitzeugnisse sind auch dann atemberaubend kostspielig, wenn sie nicht das Handgelenk eines legendären Rennfahrers oder Schauspielers zierten.
Schnäppchen sind im Vergleich dazu jüngere Interpretationen der legendären Rolex-Panda-Uhr. Weißgold, Roségold oder Meteoritenstaub: Es bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, welche edlen Materialien das Prachtstück charakterisieren. Die Rolex Daytona Cosmograph ist ästhetisch und technisch ein Meisterwerk der Schweizer Uhrmacherkunst. Zur Nebensache wird dabei, ob das Design den originären Pandas entspricht oder als Semi-Panda-Armbanduhr zu werten ist. So nennt man kontrastreiche Zeitanzeiger mit der typischen Totalisatoren-Anordnung, die vom schwarz-weißen Farbspektrum abweichen.