«Retro-Fliegeruhr und Taucher-Neuheiten feiern neben der Oris 110 Years Limited Edition Premiere»
Oris zählt zu den relativ wenigen Schweizer Uhrenherstellern, die sich bis heute ihre Unabhängigkeit bewahren konnten. Bis heute befindet sich das Unternehmen in privater Hand und ist nicht Teil eines großen Konzerns mit mehreren verschiedenen Marken. Zur Baselworld 2017 präsentierte die vor allem für ihre Taucher- und Fliegeruhren bekannte Marke mehrere Neuheiten, die zum Teil an die Jubiläumsmodelle des Jahres 2014 anknüpfen.
Update für die Taucheruhren-Linie
Oris Taucheruhren der Aquis-Kollektion zählen zu den bekanntesten Modellen der Marke. Sie erfreuen ihre Liebhaber nicht zuletzt dadurch, dass sie in einem Marktsegment mit vielen optisch relativ ähnlichen Modellen durchaus eine bemerkenswerte Eigenständigkeit und einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen.
Anlässlich der Baselworld 2017 bescherte der Hersteller seiner Taucheruhrenlinie ein Update, das ihren Modellen vor allem mehr Eleganz verleiht und sie zugleich moderner wirken lässt.
Aquis auf dem Zifferblatt
Die charakteristischen Merkmale der Kollektion sind dabei aber erhalten geblieben. Die Bandanstöße haben ihre Breite behalten, sind nun aber etwas flacher. Die großzügig mit Leuchtmasse versehenen Indizes und Zeiger wirken im Vergleich zu den Vorgängerversionen markanter, doch die auffälligste Neuerung auf dem Zifferblatt dürfte der Name Aquis sein, der nun erstmals dort zu lesen ist. Zu den Eigenschaften, die unverändert beibehalten wurden, zählen neben der guten Ablesbarkeit bei Dunkelheit die Taucher-Lünette aus kratzfester Keramik sowie die Wasserdichtigkeit bis zu 300 Metern.
Das Edelstahlgehäuse der neuen Aquis Date hat einen Durchmesser von 43,5 Millimetern, und in seinem Inneren arbeitet ein modifiziertes Automatikwerk vom Kaliber Sellita SW200, das von Oris unter der Bezeichnung Cal. 733 geführt wird. Das Zifferblatt wirkt dank dem bei der Sechs statt bei der Drei positionierten Datumsfenster angenehm ruhig und symmetrisch; es ist in mehreren Farbvarianten erhältlich. Bei den Armbändern haben die Kunden die Wahl zwischen Kautschuk, Leder und Edelstahl.
Aquis Depth Gauge
Berufstaucher und ambitionierte Sporttaucher finden im Post-Baselworld-Sortiment von Oris mit der Aquis Depth Gauge übrigens noch ein weiteres interessantes Modell mit einem noch größeren Einsatzbereich unter Wasser. Denn die Aquis Depth Gauge ist eine Taucheruhr, die nicht nur bis zu 500 Metern wasserdicht, sondern außerdem noch mit einem Tiefenmesser ausgestattet ist und somit höchste professionelle Ansprüche erfüllt. 2015 stellte der Hersteller dem bereits im Jahr 2013 lancierten Drei-Zeiger-Modell als Weiterentwicklung noch das Modell Aquis Depth Gauge Chronograph an die Seite, welches ebenfalls über einen Tiefenmesser nach dem Boyle-Mariotte-Prinzip verfügt.
Dieser funktioniert ebenso einfach wie genial: Durch einen kleinen Kanal im Uhrglas kann Wasser eindringen und die darin befindliche Luft zusammenpressen. Dadurch wird die am Rand des Zifferblatts sichtbare Tiefenskala so weit bewegt, dass die aktuelle Tiefenangabe in Metern oben bei der Zwölf angezeigt wird.
Crown ProPilot Altimeter: das Pendant zur Depth Gauge für Piloten
Wer von dieser zusätzlichen Funktion fasziniert ist, sich aber häufiger über den Wolken als unter Wasser aufhält, sollte sich statt einer Aquis lieber das Gegenstück für Piloten ansehen. Die Big Crown ProPilot Altimeter ist – entsprechend ihrem Einsatzzweck – statt eines Tiefenmessers mit einem mechanischen Höhenmesser ausgestattet, der die jeweilige Höhe auf Basis des Luftdrucks anzeigt – und das nicht erst seit der Baselworld 2017.
Da sich der Luftdruck verändert, muss der Höhenmesser unter Umständen kalibriert werden, um möglichst exakte Messwerte zu liefern, dafür braucht er jedoch keine Batterie und kommt ohne jede Elektronik aus.
Ein reizvoller Nebeneffekt ist die Tatsache, dass sich der Höhenmesser indirekt auch als Barometer verwenden lässt und damit zumindest eine ungefähre Wetterindikation geben kann. Eine gewisse technische Herausforderung bestand darin, die Uhr trotz der auf Luftdruck reagierenden Höhenmesserfunktion wasserdicht zu bekommen.
Oris löste das Problem dadurch, dass sich die Krone bei Bedarf – etwa vor dem Baden gehen – ganz verschrauben lässt.
Dann sind zwar vorübergehend keine Höhenmessungen möglich, doch kann das Wasser dem Innenleben der Uhr nichts anhaben. Die Höhe ist wahlweise in Metern oder in Fuß ablesbar, und bei der Drei findet sich zudem noch ein kleines Fenster zur Anzeige des Tagesdatums.
Zwei Fliegeruhren mit Tradition feiern auf der Baselworld Premiere
Mit der Big Crown ProPilot Altimeter knüpfte der Hersteller übrigens an eine mittlerweile rund 100-jährige Oris Fliegeruhren-Tradition im eigenen Haus an, die anlässlich der Baselworld 2017 durch zwei weitere Modelle fortgeführt wurde. Mit einem abgerundeten Edelstahlgehäuse, vergrößerten arabischen Ziffern, etwas mehr Superluminova und einer griffigeren Krone versehen, heben sich beide dezent von ihren Vorgängern ab. Käufer haben die Wahl zwischen der stattlichen Big Crown ProPilot GMT Small Second mit Anzeige einer zweiten Zeitzone und stattlichen 45 Millimetern Gehäusedurchmesser und der Big Crown ProPilot Chronograph.
Beide Uhren werden von Automatikwerken angetrieben und verfügen über einen Glasboden.
Baselworld 2017: 110 Years Limited Edition für traditionsbewusste Oris-Fans
Dass dem Hersteller die eigene Tradition am Herzen liegt, war bereits zum 110. Gründungsjubiläum der Firma im Jahr 2014 deutlich geworden, als die Oris 110 Years Limited Edition nach rund zehnjähriger Entwicklungsarbeit zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dabei hatte sich gezeigt, dass die Oris 110 Years Limited Edition nicht nur ein Beispiel liebevoller Traditionspflege ist, sondern zugleich einen innovativen Meilenstein der Unternehmensgeschichte darstellt. Denn mit dem Kaliber 110 erhielt dieses Modell zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder ein komplett im eigenen Haus konzipiertes mechanisches Werk. Dieses verfügte über einen Handaufzug und eine maximale Gangreserve von beachtlichen zehn Tagen, kombiniert mit einer nicht-linearen Gangreserveanzeige.
Drei Jahre nach dem Erscheinen der 110 Years Limited Edition folgte nun auf der Baselworld mit der Oris Big Crown 1917 Limited Edition ein weiteres Modell für traditionsbewusste Fans der Marke, die übrigens nach einem in der Nähe des Hölsteiner Firmensitzes fließenden Bach benannt ist. Die Big Crown 1917 Limited Edition, von der lediglich 1.917 Exemplare hergestellt werden, wird in klassischer Weise an einem braunen Lederarmband mit Edelstahlschließe getragen. Ihre Form und die nostalgische Typographie der arabischen Ziffern lassen noch erahnen, dass die ersten Fliegeruhren im Prinzip nichts anderes waren als Taschenuhren, die man mit einem Armband sowie einer großen, auch mit Fliegerhandschuhen noch gut bedienbaren Krone ausgestattet hatte. Dabei wirkt das Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 40 Millimetern keinesfalls wuchtig und kommt auch an einem schmaleren Handgelenk gut zur Geltung.
Die nostalgische Anmutung wird zusätzlich durch die Beschichtung der Ziffern und Zeiger mit Light Old Radium in einem geblichen Farbton unterstrichen.
Einen Sekundenzeiger gibt es bei dieser Uhr nicht, denn schließlich erinnert sie an eine Zeit, in der selbst Flugzeuge nach heutigen Maßstäben noch relativ gemächlich unterwegs waren. Eine spezielle Gravur auf dem stählernen Gehäuseboden weist diese Uhr als Teil der limitierten Sonderedition aus.
Das mechanische Uhrwerk vom Kaliber 732, das auf dem SW 200-1 basiert, verfügt über einen automatischen Aufzug mit beidseitig aufziehendem Rotor. Geliefert wird dieses exklusive Retro-Modell zusammen mit einem zweiten Armband in einem stilvollen Lederetui. Verständlicherweise erhoffen Liebhaber, die auf der Baselworld 2017 bereits einen Blick auf die neuen Modelle erhaschen konnten, dass die Oris Uhren schnell in den Onlineshops ankommen.