« Erste Ergebnisse einer Zusammenarbeit? »
Breitling und Tudor sind zwei klangvolle Namen der Schweizer Uhrenbranche, die jeweils für eine eigene Tradition stehen. Auf der Baselworld 2017 verkündeten beide Marken, künftig bei ihren Kalibern miteinander kooperieren zu wollen. Das erste Resultat ihrer Zusammenarbeit ist bereits auf dem Markt: In der neuen Breitling Superocean Héritage II arbeitet ein Manufakturwerk von Tudor.
Fliegerchronographen-Spezialist mit hohem Renommee
Die in Grenchen ansässige Breitling SA, die bereits 1884 gegründet wurde und einer der letzten noch unabhängigen Schweizer Uhrenhersteller ist, hat sich vor allem als Hersteller von Fliegerchronographen weltweit einen Namen gemacht.
Ur-Modelle der Breitling Chronomat 41 oder der Navitimer World werden seit mehreren Generationen von Militär-, Zivil- und Hobbypiloten, Bordingenieuren, Navigatoren und luftfahrtaffinen Liebhabern hochwertiger mechanischer Uhren getragen. Sie alle schätzen Breitlings Fliegeruhren wegen ihrer Präzision und Zuverlässigkeit.
Doch auch mit der 1957 lancierten Taucheruhr Superocean konnten die Grenchener Uhrmacher auf Anhieb überzeugen.
Das optimal ablesbare Zifferblatt, das extrem widerstandsfähige Panzerglas und das bis zu 200 Meter Tiefe wasserdichte Schalenbaugehäuse ergaben zusammen eine Uhr, die eigens für die Bedürfnisse von Berufstauchern und militärischen Spezialtruppen konzipiert worden war, bei Sport- und Hobbytauchern jedoch ebenfalls schnell großen Anklang fand.
Rolex-Schwestermarke mit klangvollem Namen
Bis zum heutigen Tag ist die Superocean ein fester Bestandteil von Breitlings Uhrensortiment. 2010 hatte der maritime Klassiker eine kleine Auffrischung erhalten, doch unter dem Namen Superocean Heritage umfasste die Kollektion in den vergangenen Jahren stets auch Modelle, deren Design sich ganz bewusst eng an jenes der 1957er Version anlehnte. Für deren Neuauflage, die Superocean Heritage II, arbeitete der Hersteller nun eng mit Tudor zusammen.
Die Rolex-Schwester fungiert als etwas preisgünstigere Zweitmarke neben dem Branchenprimus und gilt daher auch als Einstieg in die Rolex-Welt. Historisch handelte es sich um eine von zahlreichen Handelsmarken, unter denen die Uhrenmanufaktur Rolex ihre Produkte vertrieben hatte, bis man die meisten dieser Marken aufgab und sich auf die Kernmarke Rolex fokussierte.
Von allen anderen Marken des Unternehmens wurde lediglich die Marke Tudor kontinuierlich weiterentwickelt.
Zunächst wurden in Tudor Uhren zugekaufte ETA-Werke verbaut, doch seit dem Jahr 2016 kommen bei Tudor selbst entwickelte Manufakturkaliber zum Einsatz. Bei den Gehäusen, Böden und Kronen hatte man anfangs Teile aus der Rolex-Oyster-Fertigung verwendet. Erst seit den neunziger Jahren werden die betreffenden Teile separat produziert.
Superocean Heritage II – die erste Gemeinschaftsproduktion von Breitling und Tudor
Im Falle der Superocean Heritage II wurde die Neuauflage dieses Breitling-Klassikers nun mit Tudors Manufakturkaliber MT 5612 ausgestattet, das von Breitling unter der Bezeichnung B20 geführt wird. Umgekehrt sieht die Kooperation der beiden Marken vor, dass Tudor künftig für seine Chronographen entsprechende Kaliber von Breitling verwenden kann. Abgesehen von dem verwendeten Kaliber unterscheidet sich die Breitling Superocean Heritage II jedoch noch in weiteren Punkten von ihrem historischen Vorbild, das anlässlich seines 60. Geburtstages mehrfach verbessert und modifiziert wurde.
Eine dieser Verbesserungen betrifft die Stahllünette. Diese ist nun mit einem stoß- und kratzfesteren Drehring aus Hightech-Keramik versehen, wobei die Farbe der Keramik auf die Farbe des Zifferblatts abgestimmt wird. Die Klassiker sind dabei die Versionen in Schwarz und in einem maritimen Blau. Alternativ ist der Taucherchronograph jedoch auch in einem braunen Bronzeton erhältlich. Eine weitere Modellversion besitzt ein blaues Zifferblatt, kombiniert mit schwarzen Totalisatoren und einer schwarzen Lünette.
Zahlreiche Versionen erfreuen Liebhaber
Doch ganz gleich, welche dieser Versionen der Kunde wählt, in jedem Fall ist auf dem Zifferblatt das originale Logo der Superocean aus den 1950er Jahren zu sehen. Die unterschiedliche Form der Zeiger und deren großzügige Beschichtung mit nachtleuchtender Superluminova gewährleisten, dass die Zeit bei Nacht ebenso gut abgelesen werden kann wie am Tag und dass die Zeiger nicht verwechselt werden. Zu diesem Zweck ist der Zeiger für die Stunden mit einem Dreieck versehen, während der Zeiger für die Minuten einer langgestreckten Raute ähnelt. Die Stundenindizes weisen eine kegelförmige Silhouette auf, die ebenfalls ein Zitat des Originalmodells aus dem Jahr 1957 ist.
Die auf der Kooperation der beiden namhaften Hersteller beruhende Neuauflage ist als Dreizeigeruhr mit einem Gehäusedurchmesser von 42 oder 46 Millimetern erhältlich. Die Chronographenversion mit dem ETA-Valjoux 7750 hingegen misst immer 46 Millimeter. Die bronzefarbenen Modellversionen werden an einem Kautschuk-Leder-Armband getragen, das dem Zifferblatt farbig sehr nahe kommt und kontrastierende Nähte aufweist. Grundsätzlich können alle Versionen der Heritage-II-Modelle sowohl an Bändern aus Leder, Krokodilleder oder Kautschukband beziehungsweise an Stahlarmbändern getragen werden. Letztere sind als Milanaise-Bänder ausgeführt und erinnern damit an das Armband der Uhr von 1957.
Das Design der 1950er kommt zu neuen Ehren
Mit den Anleihen beim historischen Vorbild setzt Breitling bei seiner Kooperation mit Tudor auf den nach wie vor anhaltenden Retro-Trend, der dem Luxusuhrenmarkt in den vergangen Jahren bereits eine ganze Reihe von Neuzugängen beschert hat und deren Gestaltung sich sehr eng an historische Vorbilder anlehnt.
Angesichts der positiven Aufnahme, die die Superocean Heritage in all den Jahren erfahren hat, dürfte der jüngsten, in Kooperation von zwei Schweizer Branchengrößen entwickelten Modellversion ebenfalls ein reges Interesse potenzieller Käufer beschieden sein.