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Die Tate Gallery of Modern Art in London – meist nur kurz Tate Modern genannt – zählt zu den größten Museen für zeitgenössische und moderne Kunst weltweit. Am 27. April 2017 war sie Schauplatz der glanzvollen Jubiläumsfeier für die Omega Moonwatch. Ehrengäste und Stars des Abends waren mit dem Astronauten Buzz Aldrin und dem Schauspieler George Clooney zwei Persönlichkeiten, die beide eine ganz besondere Beziehung zu diesem legendären Uhrenmodell haben und zudem gemeinsam an einem Jubiläumsvideo mit dem Titel “Starmen” mitwirkten.
Die Moonwatch feiert ihren 60. Geburtstag
Die Jubilarin, der zu Ehren die Veranstaltung stattfand, ist die Omega Speedmaster Professional, vielen Uhrenliebhabern besser bekannt als “Moonwatch”. Sie zählt bis heute zu den bekanntesten Uhren von Omega und hat das Image der Marke in entscheidender Weise mit geprägt. Ihren Beinamen verdankt sie der Tatsache, dass sie die erste von Menschen auf dem Mond getragene Armbanduhr war und zudem bei zahlreichen Raumfahrtmissionen der NASA zur Ausrüstung der Astronauten gehörte.
In ihrer ursprünglichen Version handelt es sich bei der Speedmaster Professional um einen mechanischen Armbandchronographen, der von Hand aufzuziehen war. Im Laufe der Jahre lancierte Omega darüber hinaus jedoch neben der Professional auch verschiedene abgewandelte Versionen der Speedmaster, die neben der Chronographenfunktion auch mit einem Datumsfenster oder einem automatischen Aufzug ausgestattet sind.
In der verbreitetsten Ausführung besitzt die Uhr ein Edelstahlgehäuse sowie ein Armband aus demselben Material, ein schwarzes Zifferblatt, von dem sich die weißen Leuchtzeiger und Strichindizes deutlich abheben, drei Totalisatoren in Tricompax-Anordnung sowie eine schwarze, mit einer Tachymeterskala versehene Lünette. Varianten in Gold und mit Lederarmbändern sind ebenfalls erhältlich, werden jedoch weitaus seltener nachgefragt. Beliebt sind insbesondere die Modelle Moonwatch Co-Axial Chonrograph, Moonphase und die Moonwatch Chronograph 39,7mm.
Eine Uhr wird zur Moonwatch
Als die Uhr 1957 auf den Markt gebracht wurde, dürfte wohl niemand geahnt haben, dass ausgerechnet dieses Modell gut ein Jahrzehnt später als Moonwatch zu weltweiter Berühmtheit gelangen sollte. Ihr Weg zum Ruhm begann in den 1960er Jahren, als die NASA bei mehreren Uhrenherstellern nach potenziellen Armbanduhren für ihre Weltraummissionen anfragte, die bestimmte Kriterien erfüllen sollten. Die daraufhin von verschiedenen Herstellern eingereichten Musterexemplare wurden von der NASA eingehenden Tests unterzogen, bei denen die Speedmaster von Omega ihre Konkurrenz klar hinter sich lassen konnte. Der erste Mensch, der mit einer Speedmaster am Handgelenk in den Weltraum vordrang, war der Astronaut Walter Schirra, der bei seinem am 3. Oktober 1962 erfolgten Start mit der Mercury-Atlas 8 ein Exemplar der zweiten Speedmaster-Generation mitführte.
Nach weiteren umfangreichen Tests entschied die NASA am 1. März 1965, dass die Speedmaster Professional von Omega die einzige für ihr bemanntes Raumflugprogramm geeignete Uhr sei. In den vorangegangenen Testreihen hatte sich die künftige Moonwatch unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit und unter Einfluss starker Magnetfelder bewähren müssen und extreme Stöße ebenso problemlos zu überstehen gehabt wie Vibrationen und Temperaturschwankungen von minus 18 bis zu plus 93 Grad Celsius. Der nächste Einsatz der Uhr im All folgte bereits gut drei Wochen später im Rahmen der Mission Gemini 3, welche am 23. März 1965 begann. Zu einer weiteren Bewährungsprobe kam es am 3. Juni 1965, als Ed White beim ersten Ausstieg eines amerikanischen Astronauten in den freien Weltraum von einer Omega Speedmaster begleitet wurde.
Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte das legendäre Modell schließlich am 21. Juli 1969. Kurioserweise trug Neil Armstrong, der den Mond als erster Mensch betrat, seine Moonwatch in diesem Moment nicht bei sich. Vielmehr hatte er sie an Bord der Mondlandefähre als Ersatzgerät zurückgelassen, nachdem deren Borduhr bei der Mondlandung einen Defekt erlitten hatte. Dieser Umstand führte dazu, dass Buzz Aldrin zwar “nur” Zweiter auf dem Mond, aber dennoch derjenige war, an dessen Arm die Speedmaster zur Moonwatch wurde. Zum Bedauern vieler Uhrenfans ging dieses Exemplar später verloren, als Aldrin es an das National Air and Space Museum sandte. Daher kann das Museum heute lediglich die Uhren von Neil Armstrong und Michael Collins in seiner Sammlung präsentieren.
Buzz Aldrin und George Clooney: zwei Stars als Starmen
Dass Omega zum Jubiläum der Uhr ausgerechnet ein Treffen zwischen dem ersten Träger Buzz Aldrin und Filmstar George Clooney arrangierte, hatte einen besonderen Grund. Unter dem Titel “Starmen” hatten beide gemeinsam für einen kurzen Film von knapp sieben Minuten Dauer vor der Kamera gestanden, den Omega anlässlich des Jubiläums der Moonwatch präsentierte und der seitdem auf der Website des Uhrenherstellers abrufbar ist. Darin begegnen sich beide Männer und sprechen miteinander über die Erinnerungen und Erlebnisse, die sie mit der Mondlandung und mit dieser besonderen Uhr verbinden. Clooney berichtet Aldrin unter anderem, wie er als Achtjähriger zusammen mit seiner Familie die Mondlandung am Fernseher und mithilfe eines einfachen Teleskops verfolgte und seinen Eltern weiszumachen versuchte, er habe die Astronauten auf dem Mond entlanglaufen sehen können.
Die beiden “Starmen” scherzen ein wenig und plaudern beispielsweise über Aldrins metallene Fliege, die angeblich aus “Unobtainium” besteht, und über seine vom Präsidenten der USA verliehene Freiheitsmedaille. Schließlich betrachten sie die verschiedenen Modellversionen der Speedmaster, die von der NASA getestet und im Weltall eingesetzt wurden. Clooney erinnert sich, dass in seiner Kindheit sowohl sein Vater als auch sein Onkel und zahlreiche weitere Personen in seinem Umfeld die Moonwatch getragen hätten – wegen ihrer Begeisterung für das amerikanische Raumfahrtprogramm, das durch die erfolgreiche Mondlandung enorm an Popularität gewann. Dann gehen George Clooney und Buzz Aldrin in einen Nachbarraum, um sich dort gemeinsam – ausgestattet mit einer gehörigen Portion Popcorn – einen Film anzusehen. Dieser verbindet historische Szenen mit persönlichen Erlebnissen Aldrins und Anekdoten aus der Zeit seiner Raumflüge.
Zu sehen ist unter anderem auch die mit einem besonders langen Armband ausgestattete Omega Moonwatch, die die Astronauten über ihrem Raumanzug tragen konnten.
George Clooney erfährt bei dieser Gelegenheit von dem Idol seiner Kindheit, dass Aldrins Mutter in jedem Jahr geboren worden sei, als die Brüder Wright ihren ersten erfolgreichen Flug absolvierten und dass ihr Mädchenname Marion Moon gewesen sei. Das Gespräch der beiden Starmen endet damit, dass George Clooney Buzz Aldrin fragt, was er auf die Frage antworten würde, warum man zum Mars fliegen solle. Weil es ihn gebe, lautet Aldrins prompte Antwort. Dann beschließen die beiden Starmen, gemeinsam einen Drink an der Bar zu nehmen.
60 Speedmaster-Modelle zum Jubiläum
Für Sammler und historisch interessierte Uhrenkenner wäre der Galaabend in der Tate Modern übrigens von ganz besonderem Interesse gewesen. Denn zu diesem Anlass hatte es sich Omega nicht nehmen lassen, unter dem Motto “Lost in Space” eine Kollektion von 60 verschiedenen Speedmaster-Modellen aus dem gesamten bisherigen Produktionszeitraum von 1957 bis 2017 zu präsentieren.
Der jüngere der beiden Starmen, George Clooney, nutzte die Gelegenheit, um auch im Rahmen der Gala seine besondere Beziehung zu dieser Kollektion zu betonen. Sein Vater habe ihm eine Moonwatch zum Schulabschluss überreicht. Es gebe tausend Gründe, sie zu lieben, denn sie sei eine elegante Uhr. Aber er liebe sie auch wegen ihrer Geschichte.