« Äußere Uhrenpflege im Detail »
Ob sportlicher Herrenchronograph oder brillantbesetzte Damenuhr, ob exklusive Automatikuhr für Ihn oder schicke Quarzuhr für Sie – eine hochwertige Armbanduhr braucht regelmäßige Pflege und Wartung, wenn sie über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg fehlerfrei funktionieren soll. Doch während das Innenleben der Uhr für den Laien tabu sein und nur im Rahmen einer Revision oder Reparatur von entsprechend qualifizierten und vom Hersteller autorisierten Fachleuten angetastet werden sollte, kann die äußere Pflege vom Besitzer selbst durchgeführt werden. Wer seine Armbanduhr reinigen möchte, sollte dabei jedoch einige wichtige Hinweise zur Uhrenpflege beachten, die wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt haben.
Schweiß, Staub & Co. – wie Umwelteinflüsse einer Uhr zusetzen können
Auch bei pfleglicher Behandlung und großer Vorsicht bleibt es nicht aus, dass eine Armbanduhr schädlichen Umwelteinflüssen und Verschmutzungen ausgesetzt ist: sei es, dass sie bei der Gartenarbeit oder beim Saubermachen zu Hause getragen wurde und dabei etwas Staub abbekommen hat, dass beim Kochen ein Spritzer auf dem Uhrengehäuse oder auf dem Armband gelandet ist – oder dass sich beim Sport oder bei warmem Wetter Schweiß am Armband und am Gehäuseboden abgesetzt hat.
All diese Dinge stellen für eine hochwertige Luxusuhr keine grundsätzlichen Probleme dar, sondern gehören zu den Belastungen, denen sie in der Regel problemlos standhalten.
Setzen sich allerdings immer mehr Verschmutzungen auf der Uhr oder am Armband ab, dann kann es im Laufe der Zeit auch bei den besten Qualitätsuhren zu Funktionsstörungen kommen, ganz abgesehen davon, dass irgendwann auch das Aussehen der Uhr darunter leidet und das wertvolle Stück ungepflegt wirken kann.
Wasserdichtigkeit und Uhrenpflege
Wer eine Uhr oder ein Uhrenband reinigen möchte, denkt dabei eventuell zuerst an Wasser. Der Vorteil besteht dabei zunächst einmal darin, dass sich mit Wasser tatsächlich viele Verunreinigungen beseitigen lassen und dass dabei keine aggressiven Substanzen zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass die betreffende Uhr auch ausreichend wasserdicht ist.
Uhren die nicht wenigstens bis zu einem Druck von 5 Bar oder bis zu 50 Metern wasserdicht sind, sollten deshalb auf keinen Fall unter fließendes Wasser gehalten oder gar in Wasser eingetaucht werden. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte besser nur Modelle mit einer Wasserdichtigkeit von mindestens 10 Bar oder 100 Metern in ein Wasserbad legen.
Grundsätzlich unproblematisch ist dies natürlich bei Taucheruhren, deren Wasserdichtigkeit mit 20 Bar oder mehr angegeben ist.
Dabei sollte jedoch auch das Alter der Uhr berücksichtigt werden, denn die Dichtungen können im Laufe der Zeit porös werden. In keinem Fall sollten Zeitanzeiger jeglicher Art allerdings in Waschmaschinen oder Spülmaschinen gereinigt werden, denn dabei drohen erhebliche Beschädigungen.
Uhrenpflege für die Oberflächen
Die Oberfläche einer Uhr sollte regelmäßig von Staub und ähnlichen Verschmutzungen gereinigt werden. Ungeeignet dafür sind beispielsweise Küchenschwämme, in die häufig Metallpartikel oder andere härtere Materialien eingearbeitet sind und die damit das Uhrglas oder die übrigen Oberflächen der Uhr zerkratzen könnten. Besonders groß ist die Gefahr bei Uhren, die mit Gold plattiert oder mit einer Beschichtung versehen sind, und bei denen eine unsachgemäße Uhrenpflege zu hässlichen Verfärbungen und Beschädigungen führen kann.
Idealerweise sollte man eine Armbanduhr reinigen, indem man sie vorsichtig mit einem weichen, nur leicht angefeuchteten Tuch abwischt.
Besondere Vorsicht ist bei Zeitanzeigern geboten, die mit Schmucksteinen besetzt sind. In diesen Fällen ist unbedingt zu vermeiden, dass sich Fäden aus dem Gewebe des Tuches an den Steinen verhaken und diese dann womöglich aus der Fassung lockern. Tage später wird dann eventuell das Fehlen eines Edelsteines bemerkt, wenn der Stein sich endgültig gelöst hat. Im Übrigen sollte bei der Reinigung kein zu großer Druck ausgeübt werden, insbesondere nicht auf das Uhrglas.
Weiche Bürsten eignen sich zwar gut, um Verschmutzungen aus Rillen und Ritzen zu entfernen, sollten aber nur mit größter Vorsicht verwendet werden. Zudem dürfen Uhren allenfalls mit Bürsten gereinigt werden, die dünne, feine Borsten besitzen, weil anderenfalls auch beim Reinigen mit der Bürste Verkratzungen entstehen können.
Armbanduhr reinigen – mit Reinigungsmittel?
Alle Arten von aggressiven Reinigungsmitteln sind für die Uhrenreinigung grundsätzlich ungeeignet. Das klingt naheliegend, wird aber häufig übersehen, was dann zu unangenehmen Überraschungen führen kann.
Besonders große Gefahren drohen von Eau de Javel, Badreinigern und Edelstahlreinigern. Auch hier gilt wieder, dass Masterpieces mit Plattierungen und Beschichtungen besonders gefährdet sind. Bei Ausführungen mit polierter glänzender Oberfläche kann das Material stumpf aussehen und den Glanz verlieren, wenn es durch unsachgemäße Anwendung von Reinigungsmitteln beschädigt wird.
Falls klares Wasser zum Armbanduhr-Reinigen Uhrenpflege wirklich nicht ausreichen sollte, empfiehlt sich am ehesten ein wenig Spülmittel, das allerdings nur äußerst sparsam verwendet werden sollte.
Uhrenband reinigen – aber wie?
Mit Wasser lässt sich auch das Uhrenband reinigen – vorausgesetzt, es handelt sich um ein Metallarmband. Stundenlanges Einweichen sollte allerdings vermieden werden, damit die Verbindungsstifte zwischen den einzelnen Gliedern keinen Schaden nehmen. Für Kautschukarmbänder ist eine Reinigung mit Spülmittel nicht zu empfehlen, weil es das Material vorzeitig altern lässt. Lederarmbänder und sogenannte Nato-Bändern sollten keinesfalls längere Zeit in Wasser gelegt werden, da sonst erhebliche Beschädigungen drohen. Bei diesen Materialien ist das Abwischen mit einem leicht angefeuchteten Tuch die Methode der ersten Wahl.
Wer sich nicht ganz sicher ist, welche Pflege für seine Uhr am besten geeignet ist, sollte sich zu diesem Thema am besten von einem Uhrenhändler oder einem Uhrmacher beraten lassen, aber keine eigenen Experimente wagen.