« Exklusivität in Reinform »
Unerreichte Komplexität, maximale Exklusivität und musikalischer Klang: Repetitionsuhren stehen an der Spitze der mechanischen Uhrmacherkunst. Nur wenige Marken besitzen das erforderliche Know-how zur Entwicklung und Herstellung der höchsten aller Komplikationen. Wir präsentieren die beliebtesten und schönsten Armbanduhren mit Repetition – vielleicht ist ja auch Ihre persönliche Grail Watch dabei.
Breguet Classique Grande Complication 5447
Einen beliebigen von Breguets Zeitanzeigern zu tragen, ist bereits ein Privileg für sich. 1775 gegründet, ist die Manufaktur untrennbar mit dem Namen ihres Gründers Abraham Louis Breguet – dem wohl größten Uhrmacher aller Zeiten – verknüpft und lancierte in ihrer Unternehmensgeschichte dutzende wegweisende Innovationen wie etwa das Tourbillon oder den ewigen Kalender. Aber die Classique Grandes Complications 5447 ist keine beliebige Modellreihe. Sie steht auf dem Gipfel dessen, was die Uhrmacherkunst aus dem Schweizer L´Abbaye in ihrer fast 250-jährigen Historie hervorgebracht hat.
Wie beinahe alle Repetitionsuhren, besitzt sie einen unscheinbaren Schieber an der linken Gehäuseseite zur Aktivierung der Minutenrepetition. Demgegenüber steht eine herausragende, nicht ganz so unscheinbare Zifferblattgestaltung: Handguillochiert und versilbert, lässt das Goldzifferblatt seinen gewaltigen Arbeitsaufwand ebenso erkennen wie die majestätischen Gravuren des Handaufzugskalibers 567 RMP1 durch den Saphirglasboden. Man bräuchte Tage, wahrscheinlich sogar Wochen, um jedem winzigen Detail seinen verdienten Respekt zu erweisen.
Zusammen mit dem ewigen Kalender inklusive retrograder Monats- und klassischer Mondanzeige ergeben sich 491 Werksbestandteile, komprimiert auf eine angenehme Gehäusegröße von 40 Millimetern. Wahlweise in 18-karätigem Weiß- oder Rotgold verfügbar, ist die 5447 in keinem Fall für Prahler, sondern vielmehr für Connaisseure der Haute Horlogerie mit Hang zum Understatement geschaffen. Und spätestens wenn die Hämmerchen der Repetition mit ihrer musikalischen Arbeit verzaubern, beginnt der Herstellerpreis von 295.710 Euro langsam Sinn zu machen.
Blancpain Villeret Carrousel Répétition Minutes Chronographe Flyback
Ein langer Name, den unsere Kandidatin aus dem Hause Blancpain mit sich bringt. Ihr Durchmesser von 45 Millimetern macht sie zu einer der größten klassischen Repetitionsuhren des Marktes, hat angesichts der Komplexität des Kalibers 2358 aber seine Berechtigung. Während andere Armbanduhren mit ihrer Repetition allein schon zur horologischen Elite zählen, fügt die Villeret neben dem eigens entwickelten Karussell noch einen Flyback-Chronographen hinzu und kommt auf sage und schreibe 543 Werksbestandteile. Bei dem Karussell handelt es sich um eine alternative und in diesem Fall fliegende Bauweise des Tourbillons, welche durch das skelettierte Zifferblatt bei sechs Uhr bestens zu erkennen ist – genau wie zahllose weitere Komponenten des handgefertigten Automatikwerks.
Im Unterschied zu Breguets 5447 stehen nicht nur der Automatikaufzug und die höhere Gangreserve von 65 statt 40 Stunden, sondern auch die dominante Präsenz des 18-karätigen Roségoldgehäuses sowie der Skelettierung. Dadurch tragen die Armbanduhren mit Repetition aus Le Brassus ihren prominenten Status stärker nach außen, sorgen dank ihrer schieren Größe aber auch für ein kräftigeres Klangbild der Minutenrepetition.
Hinzu kommt eine der reichsten Unternehmensgeschichten überhaupt: 1735 gegründet, ist Blancpain die älteste bestehende Uhrenmarke der Welt und produzierte während ihres knapp 300-jährigen Bestehens ausschließlich mechanische Zeitanzeiger. Bereits für unter 10.000 Euro macht der unterschätzte Hersteller die Faszination Haute Horlogerie greifbar. Solche Regionen interessieren die Carrousel Répétition Minutes Chronographe Flyback aber nicht; sie schlägt mit 405.100 Euro zu Buche. Selbst unter Repetitionsuhren eine beachtliche Summe. „Günstige“ Alternativen bietet Blancpain mit der Villeret Repetition Minutes.
Patek Philippe 5316P
Geht es um prestigeträchtige Repetitionsuhren, macht dem Genfer Urgestein Patek Philippe so schnell niemand etwas vor.
Von vielen Enthusiasten als beste Uhrenmarke der Welt angesehen, präsentierte die Marke ihre ersten Armbanduhren mit Repetition im Jahr 1924 und verbaute die prestigeträchtige Komplikation seitdem in über 30 Referenzen.
Heute werden alle Patek Philippe Repetitionsuhren von Präsident Thierry Stern persönlich getestet, aber auch potenzielle Kunden müssen neben Wartezeiten von 6 bis 16 Monaten eine Überprüfung ihrer persönlichen Eignung in Kauf nehmen. Die 1839 gegründete Manufaktur will ihre höchsten Zeitanzeiger in sicheren Händen wissen.
Das dürfte insbesondere für die Repetitionsuhren der Modellreihe 5316P gelten. Gezeichnet durch den Glanz ihres schwarzen Email-Zifferblatts und ein retrogrades Datum, vereint die auf der Baselworld 2017 vorgestellte Patek Philippe alle drei großen Komplikationen in einem nur 40,2 Millimeter großen Gehäuse: Repetition, Tourbillon und ewigen Kalender. Ihr Design ist Understatement in Reinform, aber Kenner werden allein beim Anblick der legendären Platinuhr Herzrasen bekommen. Sie ist selbst innerhalb der Repetitionsuhren so exklusiv, dass Patek Philippes Website anstelle eines Preises nur den freundlichen Hinweis “auf Anfrage” hergibt.
Dennoch ist bekannt, zu welchen Beträgen das Meisterstück mitsamt seines Handaufzugskalibers R TO 27 PS QR den Besitzer wechselt: Rund 700.000 bis 800.000 Euro müssen für die Repetitionsuhren nach Genf überwiesen werden. Aber auch Patek–Philippe-Enthusiasten ohne dieses Budget sollten in jedem Fall mit dem Namen 5316P vertraut sein.
Günstige Repetitionsuhren? Fehlanzeige
Enorme Summen, angesichts derer unsere Überschrift “beliebteste Repetitionsuhren” natürlich mit einem zwinkernden Auge betrachtet werden sollte. Innerhalb des horologischen Universums sind Armbanduhren mit Repetition eine außergewöhnliche Delikatesse, deren Herstellung höchste Kompetenz und wochenlange Handarbeit der weltweit talentiertesten Uhrmacher erfordert. Im gesamten Unternehmen Patek Philippe beispielsweise sind das nur 10 bis 15 Personen.
Daher besteht keine Möglichkeit, zu einigermaßen erschwinglichen Preisen an eine Minutenrepetition zu gelangen. Selbst auf dem Gebrauchtmarkt und für einfache Varianten ohne weitere Komplikationen sieht es unter 50.000 Euro schlecht aus.
Ein Umstand, der die Faszination der Repetitionsuhren nur noch weiter beflügelt: Sie werden immer auf dem unangefochtenen Gipfel der Horologie stehen und die zeitlose Schönheit mechanischer Höchstleistungen unter Beweis stellen. Auch für jene Mehrheit, die sich keine Repetition leisten kann.