In den Tiefen des Ozeans müssen wir sie wohl nicht suchen, höchstens testen: Taucheruhren zählen zu den beliebtesten sportlichen Armbanduhrenmodellen überhaupt. Wir fragen deshalb – welches Modell ist die beste Taucheruhr im Luxussegment? Angesichts der breit gefächerten Auswahl fällt die Entscheidung nicht leicht, zumal es von der Optik über die Materialien bis hin zur Technik und zur Wasserdichtigkeit eine ganze Reihe von relevanten Auswahlkriterien gibt.
High-Tech-Uhren mit nostalgischer Note
Wer sich heute eine hochwertige professionelle Taucheruhr mit mechanischem Uhrwerk kauft, beabsichtigt wohl nur in seltenen Fällen, sich damit regelmäßig unter Wasser aufzuhalten. Denn Sport- und Berufstaucher nutzen heute in der Regel Tauchcomputer, die neben der Zeitmessung noch verschiedene andere Funktionen erfüllen. Insofern benötigen sie eine professionelle mechanische Taucheruhr höchstens als Backup-Instrument. Dass diese Uhren dennoch so beliebt sind, muss also andere Gründe haben.
Da wäre zunächst einmal der Imagefaktor: Wer eine professionelle Taucheruhr trägt, kann damit einen diskreten Hinweis auf sein Hobby geben und sein sportliches Image betonen. Ob Tauchen, Segeln, Surfen, Rudern oder irgendeine andere Wassersportart – eine Taucheruhr ist dafür in jedem Fall ein passendes und nützliches Accessoire. Schließlich gelten die sportlichen Uhren als besonders robust und belastbar.
Dank ihrer Wasserdichtigkeit können sie nicht nur beim Tauchen, sondern auch beim Händewaschen, Duschen oder Schwimmen am Handgelenk bleiben, ohne Schaden zu nehmen. Sie demonstrieren außerdem die Verbundenheit zum Element Wasser.
Die Optik der Uhren entscheidet heute
Ästhetische Aspekte spielen ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn das klassische Taucheruhrendesign, wie es beispielsweise bei Uhrenmodellen wie der Blancpain Fifty Fathoms, Rolex Submariner, Breitling Superocean Heritage oder Omega Seamaster Planet Ocean zu sehen ist, wird offenbar von vielen Uhrenkäufern als so ansprechend empfunden, dass es inzwischen auch die Gestaltung vieler anderer Uhrenmodelle beeinflusst hat, die zum Teil gar nicht als Taucheruhren, mit hoher Wasserdichtigkeit, konzipiert sind.
Last, but not least, zeichnet sich eine Uhr für die tiefen des Ozeans durch bestimmte Details aus, die zwar ursprünglich speziell auf die Anforderungen beim Tauchen zugeschnitten worden sind, sich aber in vielen anderen Situationen ebenfalls als sehr praktisch und hilfreich erweisen können. Dazu zählen etwa die Drehlünette zum Einstellen von Zeiten, die selbst bei Dunkelheit gut ablesbaren Zeiger und Indizes oder ein Flankenschutz für die Krone.
Enorme Modell- und Designvielfalt
Heute gibt es eine schier unübersehbare Fülle an Uhrenmodellen für Taucher. Welches davon die beste Taucheruhr ist, muss wohl jeder Uhrenliebhaber für sich alleine entscheiden. Gleichwohl gibt es einige Modelle, die sich besonders großer Beliebtheit am Markt erfreuen, beziehungsweise durch bestimmte Merkmale in irgendeiner Weise von der Masse abheben. Somit gibt es wohl nicht die beste Taucheruhr schlechthin, sondern vielmehr verschiedene Modelle, die bei bestimmten individuellen Präferenzen am ehesten infrage kommen.
Blancpain Sport Automatique Fifty Fathoms
Für diejenigen, die einen Hauch von Nostalgie mit klassischer Eleganz verbinden möchten, empfiehlt sich beispielsweise die Blancpain Sport Automatique Fifty Fathoms. Sie steht in der Tradition des legendären Modells Fifty Fathoms, das von Blancpain vor mehr als einem halben Jahrhundert als professionelle Uhr für Kampfschwimmer und -taucher der französischen Marine entwickelt worden war.
Der Name bedeutet übersetzt so viel wie “fünfzig Faden” und spielt auf die seinerzeit erreichte Wasserdichtigkeit an.
Bei den aktuellen Modellen beträgt diese mit 30 Bar beziehungsweise 300 Metern zwar mehr als das Dreifache, doch setzte die Ursprungsversion zu ihrer Zeit Maßstäbe für das gesamte Segment der Taucheruhren, das damals erst noch im Entstehen begriffen war.
Wer eine zum Tauchen geeignete Dreizeigeruhr mit Datumsanzeige sucht, aber ein nüchterneres, moderneres Deisgn wünscht, findet in der Blancpain Sport Automatique Fifty Fathoms Bathyscaphe möglicherweise eine interessante Alternative.
Rolex Submariner und Sea-Dweller: zwei Klassiker von Rolex
Da Rolex sich als eine der ersten Uhrenmanufakturen überhaupt intensiv mit dem Thema Wasserdichtigkeit auseinandergesetzt und bereits in den 1920er Jahren das Oyster-Konzept entwickelt hatte, lag es für dieses Unternehmen besonders nahe, auch explizite Taucheruhren zu lancieren.
Mit der Modelllinie Submariner und der äußerlich relativ ähnlichen, aber noch weitaus widerstandsfähigen Sea-Dweller gelang der Marke ein solcher Erfolg, dass diese Uhren nicht nur bis heute im Sortiment geführt und immer wieder leicht modifiziert werden, sondern zu regelrechten Ikonen der Marke – und der gesamten Gattung der Taucheruhren – avanciert sind.
In dieser Hinsicht ließe sich die Submariner wohl tatsächlich als beste Taucheruhr der Welt bezeichnen, denn sie hat nicht nur eine Vielzahl anderer Hersteller zu ähnlichen Kreationen inspiriert, sondern ist auch eines der weltweit am häufigsten gefälschten oder imitierten Uhrenmodelle überhaupt – das Vorbild für ein ganzes Segment.
Breitling Superocean
Wer es klassisch mag, aber ein weniger bekanntes Modell als die Submariner vorzieht, ist möglicherweise mit einer Superocean von Breitling gut bedient. Wenngleich diese Manufaktur vor allem mit ihren Fliegerchronographen assoziiert wird und in diesem Segment sicherlich eine führende Position innehat, umfasst ihr Sortiment doch ebenso eine Reihe von Modellen, die in jeder Hinsicht als professionelle Taucheruhr verwendet werden können.
Omega Seamaster Planet Ocean
Omega Kenner und Liebhaber würden bei der Vergabe des Titels “beste Taucheruhr” wahrscheinlich eine Seamaster Planet Ocean nominieren. Dieses Modell ist inzwischen ebenfalls einer der Klassiker des Segments und in zahlreichen Varianten von Edelstahl bis Gold erhältlich. Neben Drei-Zeiger-Uhren umfasst die Seamaster-Kollektion außerdem Versionen mit GMT-Funktion sowie verschiedene Taucherchronographen.
Weitere Kandidaten für den Titel “beste Taucheruhr”
Unter den Taucheruhrenkollektionen der besten Schweizer Manufakturen soll natürlich auch die Aquaracer von Tag Heuer nicht unerwähnt bleiben. Sie zeichnet sich durch einen großen Variantenreichtum aus und umfasst neben mechanischen Modellen auch mehrere Modelle mit Quarzwerken. Die größte Wasserdichtigkeit ist in dieser High-End-Riege kein wirkliches Kriterium mehr. Den Meeresboden in 400 Metern Tiefe berühren ohnehin die wenigsten Taucheruhrenbesitzer.
Zudem wäre eine Auflistung von aussichtsreichen Kandidaten im Kampf um die Platzierung als beste Taucheruhr nicht vollständig ohne die Marke Oris. Diese Schweizer Manufaktur lanciert ebenfalls kontinuierlich leistungsfähige, robuste und optisch ansprechende Taucheruhren, die in den Modelllinien Aquis und Divers Sixty-Five zusammengefasst sind. Erwähnenswert ist dabei, dass Oris Uhren sich von vielen ihrer Wettbewerber durch farbige Akzente unterscheiden, die ihnen eine individuelle Note verleihen. Beispiele dafür sind etwa die orangefarbene Leuchtmasse auf den Zeigern und Indizes einiger Aquis-Date-Modelle oder gelbe und orangefarbene Kautschuk-Armbänder.
Taucheruhrenkenner, die es gerne etwas farbiger mögen, sollten sich neben Oris in jedem Fall auch die Offerten von Tudor und Longines ansehen. So sind etwa die Tudor Heritage Black Bay, die Longines Heritage Diver 1967 oder die Longines Hydroconquest mit roten Lünetten erhältlich, die für einen frischen Farbakzent sorgen. Die Tudor Heritage Black Bay Bronze zieht wegen ihres außergewöhnlichen Materials und des damit verbundenen Farbtons gleichfalls viele Blicke auf sich. Die Longines Hydroconquest ist übrigens – ebenso wie die Aquaracer von TAG Heuer – als Automatikuhr und als Quarzuhr erhältlich.
Modelle wie die Ulysse Nardin Marine Diver Titanium oder die Ulysse Nardin Maxi Marine Diver Chronometer sind relativ selten zu sehen, wirken dafür aber umso exklusiver. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Uhrenmodelle, die auf den ersten Blick nicht vermuten lassen, dass sie zum Tauchen geeignet wären, gleichwohl aber die nötige Wasserdichtigkeit aufweisen.
Als Beispiel sei hier etwa die Nomos Glashütte Ahoi genannt, die kaum jemand ohne entsprechende Hintergrundinformation für eine Taucheruhr halten würde, wenngleich sie eine Wasserdichtigkeit von bis zu 20 Bar beziehungsweise 200 Metern aufweist. Doch vielleicht wäre sie ja gerade deshalb aus Sicht überzeugter Nomos-Kenner die beste Taucheruhr.