« Uhrinstinkt kürt die Gewinner des ersten Halbjahres »
Mit jedem neuen Uhrenmodell, das auf den Markt kommt, und mit jedem neuen Modetrend justieren sich die Präferenzen von Uhrenkäufern neu. Und immer wieder fragen sich Kenner und Hersteller aufs Neue, welche Marken und Modelle aktuell im Wettbewerb um die Gunst der Kunden auf den vorderen Plätzen liegen. Natürlich beruht eine solche Einschätzung im Einzelfall auf subjektiven Vorlieben, doch sind dabei oft bestimmte Markttrends oder Alleinstellungsmerkmale erkennbar, die einzelnen Modellen zum Erfolg verhelfen, während andere zur gleichen Zeit weniger stark nachgefragt werden. In diesem Beitrag stellen wir Uhrenmarken vor, die im Rennen um den Titel “Beste Uhrenmarke des ersten Halbjahres 2017” gute Chancen auf eine Platzierung in der Spitzengruppe hätten.
50 Jahre Sea-Dweller – neue Rolex Uhren wieder ganz vorne
Die Marke Rolex hat mit der neuen Oyster Perpetual Sea-Dweller einen besonders aussichtsreichen Kandidaten im Sortiment, wenn es darum geht, sich mit anderen Marken und deren jüngsten Neuerscheinungen zu messen. Geht es um die beste Uhrenmarke ist das Schweizer Unternehmen immer mit im Rennen. Das auf der Baselworld 2017 erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentierte Modell ist keine komplette Neuschöpfung, sondern vielmehr eine behutsame Modernisierung eines absoluten Rolex-Klassikers.
Die berühmte Manufaktur mit dem Kronen-Logo feiert mit der Neuauflage den 50. Geburtstag der ersten Rolex Sea-Dweller, die 1967 lanciert und im Segment der professionellen Taucheruhren schnell zur Legende geworden war. Als Reminiszenz an die erste Ausführung dieser Linie trägt sie den roten Schriftzug mit dem Modellnamen auf dem Zifferblatt. Die beiden äußerlich sichtbaren Veränderungen betreffen das Uhrglas und das Gehäuse. Ersteres ist nun – ebenso wie bereits von der Submariner bekannt – mit einer Zykloplupe über dem Datumsfenster versehen, um die Ablesbarkeit zu verbessern. Das Gehäuse hingegen wurde etwas vergrößert und weist nun einen Durchmesser von 43 Millimetern auf.
Damit entspricht das bewährte und beliebte Modell besser den heutigen Kundenwünschen, denn bei Herrenuhren sind vor allem Gehäusegrößen zwischen 40 und 43 Millimetern gefragt, wobei sportliche Taucheruhren und Chronographen meist am oberen Ende dieser Spanne angesiedelt sind. Diese Äußerlichkeiten sind allerdings nicht die einzigen Veränderungen gegenüber den Vorläuferversionen. Das Innenleben des Taucher-Klassikers wurde ebenfalls erneuert. Zum ersten Mal hat Rolex hier bei einer seiner Professional-Armbanduhren das neue Kaliber 3235 eingesetzt, das als “Chronometer der Superlative” zertifiziert ist.
Chopard und Tag Heuer: Beste Uhrenmarken mit “Benzin im Blut”?
Unter den besonders motorsportaffinen Luxusuhrenmanufakturen haben Chopard und Tag Heuer zweifellos ihren festen Platz. Daher ist es kein Wunder, dass diese beiden Marken jeweils mit Modellen in das Rennen um die Platzierung als “Beste Uhrenmarken im ersten Halbjahr 2017” gehen können, die einen besonderen Bezug zur großen Ära des Rennsports haben.
Im Falle von Chopard ist dies das Jubiläumsmodell zum 90. Geburtstag der Mille Miglia, die 1927 ins Leben gerufen wurde und über rund dreißig Jahre eines der bedeutendsten Autorennen der Welt war. Zum Jubiläumsjahr präsentiert die Manufaktur aus Genf mit der Chopard Mille Miglia Classic XL 90th Anniversary ein besonders elegantes, prestigeträchtiges Masterpiece mit einem Gehäuse aus 18-karätigem Roségold, dessen Zifferblattgestaltung einen nostalgischen Charme ausstrahlt und an die Bordinstrumente früher Rennwagen erinnert. Im Inneren dieser nur in begrenzter Stückzahl gefertigten Uhr arbeitet jedoch keine Technik aus den “Goldenen Zwanzigern”, sondern ein COSC-zertifiziertes L.U.C-Chronographenwerk. 90 Stück davon werden gefertigt. Doch die Chopard Mille Miglia Kollektion überzeugt auch mit anderen 2017er Modellen Uhrenfreunde mit Benzin im Blut!
Auch andere Uhrenmarken lieben schnelle Autos auf heißem Asphalt. Tag Heuer hat mit der legendären Autavia aus den 1960er Jahren ebenfalls eine legendäre Motorsportuhr wiederbelebt, die in zwei Varianten angeboten wird. Puristen und Motorsport-Nostalgiker werden vermutlich die Version mit Kalbslederarmband bevorzugen, die an die seinerzeit von Formel-1-Weltmeister Jochen Rindt getragene Version erinnert. Parallel dazu offeriert das Unternehmen noch eine Version mit Edelstahlarmband und silberfarbigem Zifferblatt mit Sonnenstrahleffekt. Diese Uhr ist dem 85. Geburtstag von Jack Heuer gewidmet.
Der Urenkel des Firmengründers Edouard Heuer wurde 1932 geboren und hat während seiner gut zwei Jahrzehnte währenden Zeit an der Spitze des Unternehmens erheblich dazu beigetragen, die weltweite Bekanntheit der Marke zu steigern.
Beide Tag Heuer Autavia Versionen weisen einen Gehäusedurchmesser von 42 Millimetern auf und werden von dem Manufakturkaliber Heuer 02 angetrieben, das mit einem automatischen Aufzug ausgestattet ist.
Hublot: Neuerscheinung mit Karbon und GMT-Funktion
Die chancenreichste Neuvorstellung von Hublot für den Einzug in die Kategorie “Beste Uhrenmarken” ist möglicherweise die GMT Uhr der Linie Hublot Big Bang Unico.
Statt der sonst für Hublot typischen Materialien Roségold und Edelstahl kommt hier grau schimmerndes Karbon zum Einsatz. Dieses wird mit einem dunkelblauen Kautschukband und einem Rehaut im gleichen Farbton kombiniert. Über eine Chronographenfunktion verfügt dieses Hublot Modell nicht, kann dafür jedoch zusätzlich die Uhrzeit einer zweiten Zeitzone anzeigen. Per Knopfdruck lässt sich der Hauptzeiger stundenweise an die Ortszeit am Reiseziel anpassen, während ein zusätzlicher pfeilförmiger Zeiger die Heimatzeit angibt.
Neben der Karbonversion wird die Uhr von Hublot noch in einer Titan-Ausführung angeboten. Beide Versionen sind mit einem Gehäusedurchmesser von 45 Millimetern relativ groß dimensioniert. Typisch Hublot eben!
Junghans Form Automatik – sachlich-moderne Eleganz
In gewisser Weise bilden die jüngsten Mitglieder unter den Junghans Uhren einen exakten Gegenpol zu Hublots Designkonzept, das auf Opulenz und einen betont nonkonformistischen Auftritt setzt. Denn die Uhren der Modelllinie Junghans Form Automatik sind betont schlicht, sachlich und zurückhaltend gestaltet – und wirken gerade dadurch besonders modern und elegant. Angetrieben von dem auf dem Kaliber ETA 2824 basierenden Automatikwerk J800.2, begnügen sie sich mit einem Gehäusedurchmesser von 39,1 Millimetern und eignen sich daher ideal als klassische Dresswatches fürs Büro oder zur Abendgarderobe. Getragen werden die Edelstahl-Uhren der Kollektion Junghans Form Automatik an Armbändern aus feinem Leder, die in mehreren Farbvarianten verfügbar sind. Ein originelles Detail sind die kleinen Quadrate auf dem Zifferblatt, welche die Minuten markieren.
Die Junghans Form Automatik gibt es sowohl mit schlichten Strichindizes als auch mit arabischen Stundenziffern.
Oris punktet mit elegant modernisierter Aquis Date
Die Reihe der Kandidaten für ein Ranking zum Thema “Beste Uhrenmarken” zur Jahresmitte 2017 ließe sich sicherlich noch um einige Modelle ergänzen. Doch um den Rahmen nicht zu sprengen, sei hier nur noch auf ein Modell hingewiesen, das in gewisser Weise eine Brücke zur eingangs vorgestellten Sea-Dweller von Rolex schlägt: die neue Oris Aquis Date.
Sie ist ebenfalls eine Taucheruhr, die professionellen Ansprüchen gerecht wird und nun in einer modernisierten Version zur Verfügung steht. Und sie kann ohne Übertreibung ebenso als Ikone ihrer Marke bezeichnet werden – ähnlich wie die Rolex Submariner und die Sea-Dweller.
Für die Kategorie “Beste Uhrenmarken” qualifiziert dieses Oris-Modell vor allem seine im Vergleich zur Vorgängerversion modernere und elegantere Gestaltung, die beispielsweise in flacheren Bandanstößen und Armbändern zum Ausdruck kommt. Der seitliche Kronenschutz ist nun eleganter in das Design des Gehäuses integriert. Darüber hinaus hat Oris der neuen Version markantere und moderner wirkende Indizes und Zeiger mit auf den Weg gegeben.
Zum Zeichen dafür, dass sich Oris inzwischen voller Selbstbewusstsein mit seinen Wettbewerbern misst, prangt nun auch die inzwischen weithin bekannte Modellbezeichnung Aquis deutlich sichtbar auf dem Zifferblatt.
Die Käufer der neuen Aquis Date können sich zwischen einem Kautschuk- und einem Edelstahlarmband entscheiden, und wer die Uhr nicht zum Tauchen, sondern nur an Land tragen möchte, kann zudem ein Armband aus Leder wählen.