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Von der neuen Premier Reihe über die historisch inspirierte Aviator 8 bis zur Erweiterung der Navitimer: Die Umstrukturierung Breitlings unter CEO Georges Kern hat in den letzten zwei Jahren deutliche Spuren hinterlassen. Nun darf sich auch die beliebte Aviatik-Kollektion Avenger über eine umfassende Modernisierung freuen, die insgesamt 14 neue Varianten, drei Größen und zahlreiche frische Farbvarianten inkludiert. Aber auch das Marketingkonzept wurde einer gründlichen Erneuerung unterzogen.
Der Luftfahrt eng verbunden – von 1942 bis heute
Die Wurzeln der Breitling New Avenger reichen bis in den Zweiten Weltkrieg zurück, als der Schweizer Hersteller sowohl die britische Royal Air Force als auch die US Army Air Force mit überlebenswichtigen Zeitanzeigern belieferte.
Damals, als Breitlings Bund mit der Luftfahrt endgültig gefestigt wurde, erwies sich vor allem die 1942 vorgestellte Chronomat als geniales Instrument: Ausgestattet mit einem Rechenschieber und einem groß dimensionierten Handaufzug, versorgte sie Piloten auf einen Blick mit entscheidenden Informationen wie etwa der verbleibenden Treibstoffmenge. Doch der bahnbrechende Erfolg der 1952 präsentierten Navitimer ließ ihren Vorfahren schnell in den Hintergrund rücken.
Der robuste und gleichzeitig simple Charakter der Chronomat sollte seine Wiedergeburt erst im Jahr 2001 feiern, als die Grenchener Marke die erste Generation der Avenger lancierte. Verwöhnt von hohen Verkaufszahlen und wirtschaftlichem Erfolg, erwuchs aus der anfänglich kleinen Kollektion im Laufe der Jahre eine nahezu chaotische Vielfalt. Doch eine gründliche Neugestaltung gab es nie.
Um das angestaubte Image zu beseitigen, setzt die New Avenger im Jahr 2019 auf eine verkleinerte Auswahl mit innovativen Designs und neuen Namen. Werfen wir einen näheren Blick auf die vielversprechenden Modelle.
Mehr Reiz bei weniger Modellen: Ein Erfolgsrezept?
Als erster Pluspunkt der Breitling New Avenger fällt das breite Größenspektrum ins Auge, das von moderaten 43 über 45 bis hin zu mächtigen, 48 Millimeter großen Editionen reicht. Beginnen wir mit der kompaktesten Variante: Sie umfasst neben dem New Avenger Chronograph 43 auch die Automatic 43, wobei ersteres Modell über das Kaliber 13 verfügt und letzteres vom Kaliber 17 angetrieben wird. Beide Versionen können jeweils mit blauem oder schwarzem Zifferblatt bestellt werden.
Aber Vorsicht: Trotz ihrer Positionierung als “kleiner Bruder” ist die Größe der 43er keineswegs zu unterschätzen, sondern erfordert mindestens ein durchschnittlich breites Handgelenk.
Eine Größenordnung darüber rangieren die 45-Millimeter-Editionen. Wer es klassisch mag, entscheidet sich für den New Avenger Chronograph 45 mit wahlweise schwarzem oder blauem Zifferblatt sowie dem bekannten Kaliber 13. Deutlich aggressiver hingegen präsentieren sich die “Night Mission”-Varianten dieses Modells, die über ein DLC-beschichtetes Titangehäuse verfügen und entweder ein schwarzes oder militärgrünes Zifferblatt besitzen.
Zuwachs bekommt die Familie durch die völlig neuen “Sea Wolf”-Editionen: Bis zu einer gigantischen Tiefe von 3.000 Metern wasserdicht, können sie entweder mit gelbem Zifferblatt und klassischem Edelstahlgehäuse oder in der bereits vorgestellten “Night Mission”-Konfiguration ausgeliefert werden – den Antrieb liefert in jedem Fall das Automatikwerk 17. Abgerundet wird die Kollektion durch zwei, mit Kaliber 42 ausgerüsteten GMT-Uhren, bei denen die Auswahl zwischen blauer Farbgebung oder der sportlichen Titan-Variante besteht.
Hightech wie beim Militär: Die Hurricane
Zugegeben, beim ersten Lesen mag die Auswahl der Breitling New Avenger vielleicht etwas verwirrend wirken. Dennoch markiert das Portfolio eine deutliche Schmälerung gegenüber der alten Avenger und punktet gleichzeitig mit mehr Spannung und Abwechslung – die Sea Wolf als Symbiose aus professioneller Taucher- und Fliegeruhr macht´s vor. Wesentlich übersichtlicher wird es eine Liga über der New Avenger 48: So steht der Super Avenger Chronograph 48 in lediglich zwei Varianten bereit, einer mit schwarzem Zifferblatt und einer Night Mission in blauer Farbgebung. Für die Bedienung mit Handschuhen ausgelegt, besitzt das Modell eine ungeschlagen hohe Präsenz und vervollständigt die Kollektion am oberen Ende.
Es soll an dieser Stelle erwähnt sein, dass der Name Breitling Avenger neben den bisherigen Zeitanzeigern noch eine weitere, aktuell verfügbare Kollektion des Herstellers beschreibt: Die Hurricane. Sie zählt zwar nicht zum aktuellsten Aufgebot aus Grenchen, wurde aber mit gutem Grund vor der Einstampfung verschont. Wahlweise mit 12- oder 24-Stunden-Zifferblatt erhältlich, besteht ihr schwarzes Gehäuse aus dem ultraleichten Breitlight-Material, einer geheimen, metallartigen Mischung der Marke.
Weitere Highlights der Hurricane sind ihr hauseigenes Manufakturkaliber B01, die sehr auffällige Farboption “Cobra Yellow” und ein Armband aus militärischer Textilfaser.
Ein authentisches Trio für die perfekte Präsentation – „New“ is the new „New“
Doch zurück zur Breitling New Avenger: Denn nicht nur die gänzlich renovierte Aufstellung der Reihe, sondern auch ihre Weltpremiere zeugte von der belebenden Wirkung des Firmenchefs Georges Kern.
So entschied man sich auf dem Breitling-Markenevent am 24. September 2019 in Los Angeles bewusst gegen die bisherigen Markenbotschafter Brad Pitt und Charlize Theron – stattdessen sollten es Persönlichkeiten aus der Luftfahrt sein, um den historischen Charakter der New Avenger zu unterstreichen.
Der Plan ist gelungen. Denn niemand geringeres als Scott Kelly, mit 520 Tagen im All der erfahrenste aller NASA-Astronauten, stellte sich in den Dienst des geflügelten B.
Unterstützung erhielt Kelly von Rocío González Torres, einer spanischen Kampfpilotin und der ersten Frau mit über 1.000 Flugstunden in einer F-18-Maschine, sowie von Luke Bannister, einem 15-jährigen Drohnenpiloten und Mitglied von Xblades Racing, dem weltweit führenden Drohnen-Rennteam. Für die Schweizer Uhrenmarke erweist sich dieses Trio als perfekte Wahl, weil es die DNA der Breitling New Avenger glaubwürdig verkörpert und der Kollektion damit zu einem erfolgreichen Start verhelfen sollte. Und vielleicht steht die nächste Modernisierung im Hause Breitling ja schon bald vor der Tür.