« Eine Frage persönlicher Vorlieben »
Ihre Modelle sind legendär, ihre Geschichten faszinierend: Breitling und Omega zählen seit Jahrzehnten zu den wichtigsten und prestigeträchtigsten Herstellern der Branche. Zwei Giganten, die auf der Wunschliste vieler Liebhaber ganz oben stehen und heute ein größeres Produktportfolio besitzen als jemals zuvor. Wir vergleichen die beliebtesten Traumuhren beider Marken und erklären, welche Entscheidung für Ihren Geschmack die bessere ist.
Ein Duell auf Augenhöhe
Warum die Wahl zwischen Omega und Breitling so schwer sein kann, erklärt die hohe Schnittmenge der Schweizer Hersteller: Nicht nur ihre extreme Bekanntheit selbst außerhalb der Fachwelt, sondern auch ihre ähnliche Preisklasse verbindet die traditionsreichen Unternehmen. Bei rund 2.500 Euro für neue Automatikmodelle geht es los – ein humanes und gleichzeitig attraktiveres Level als beim Konkurrenten Rolex, der mindestens das Doppelte verlangt.
Hinzu kommen alle Eigenschaften einer echten “Uhr fürs Leben”: Breitling und Omega stehen für zeitlose Designs und hervorragende Qualitätsstandards, wodurch ihre Zeitanzeiger gerne an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Pauschal lässt sich also nicht sagen, welche der beiden Marken die bessere ist. Vielmehr kommt es auf persönlichen Vorlieben an, was am Segment der Chronographen besonders deutlich wird.
Breitling oder Omega: Speedmaster oder Navitimer?
Ihre Geschichten sprechen für sich: Während die 1952 vorgestellte Breitling Navitimer mit ihrem charakteristischen Rechenschieber als berühmteste Fliegeruhr aller Zeiten gilt, eroberte die Omega Speedmaster den Weltraum.
Erstmals 1957 lanciert, begleitete sie die ersten Weltraumspaziergänge der NASA und wurde später zur “Moonwatch”, als sie den Erdtrabanten auf der Apollo-11-Mission und allen weiteren Mondlandungen besuchte. Über 60 Jahre nach ihrer Präsentation sind beide Kollektionen auf rekordverdächtige Ausmaße angewachsen, aber die Klassiker – Navitimer 1 und Professional Moonwatch – dominieren noch immer das Feld. Weil ihre Präzision und Hochwertigkeit beinahe identisch sind, sollten Design und Historie als wichtigste Kriterien beim Kauf dienen.
Wer eine simple und symmetrische Struktur des Zifferblatts bevorzugt, greift eher zur Speedmaster. Als 42 Millimeter große Professional Moonwatch verfügt sie über drei markante Kennzeichen: Gewölbtes Uhrenglas, umrandende Tachymeter-Skala und schlichte Totalisatoren zur Zeitmessung ergeben ein unglaublich harmonisches Gesamtbild. Im Gegensatz dazu überzeugt die Breitling Navitimer mit maximaler Funktionalität und sollte die erste Wahl für alle Enthusiasten der Luftfahrt sein:
Ursprünglich geschaffen für eine Vielzahl nützlicher Berechnungen im Cockpit bringt der legendäre Chronograph seine Schönheit durch komplexe Skalen und eine fein geriffelte Lünette zum Ausdruck.
Wer ist unter Wasser der König?
Aber nicht nur in luftigen Höhen, sondern auch in erdrückenden Tiefen dominieren Omega und Breitling das Premiumsegment. Dabei verfolgt die Omega Seamaster einen betont eleganten Ansatz: Erstmals 1948 vorgestellt, steht die prominente Taucheruhr heute in über 20 (!) Varianten bereit und wäre auch ohne ihre James-Bond-Auftritte eine Ikone der Weltmeere. Besonders edel zeigen sich die Aqua Terra Editionen, welche problemlos als Dresswatches durchgehen könnten und 150 Meter Wasserdichtigkeit besitzen. Wer tiefer abtauchen möchte, greift zur “typischen” Seamaster 300:
Immer noch zeitlos und nobel gestaltet, erreicht sie – wie die Urmodelle – eine beachtliche Tiefe von 300 Metern. Und wenn es besonders anspruchsvoll wird, ist der bullige Gigant Ploprof 1200 m die richtige Wahl.
Im Gegensatz zum Dresswatch-Style der meisten Seamaster-Editionen zeigt Breitlings Superocean schon deutlicher, für welche Umgebung sie geschaffen wurde. Wie das Rezept aus Grenchen funktioniert, demonstriert der Superocean Heritage B01 Chronograph 44: Breite Keramiklünette, hohe Kontraste und beachtliche Ausmaße formen eine Taucheruhr wie aus dem Bilderbuch.
Eine spannende Alternative dazu schafft die frisch renovierte Avenger Kollektion: Als Symbiose aus Fliegeruhr und robustem Profi-Instrument positioniert, unterstreicht sie ihre Widerstandsfähigkeit und 300 Meter Wasserdichtigkeit mit einem kraftvollen Look. Seine Extremform findet der Allrounder in der 48 Millimeter großen Super Avenger, die allerdings ein deutlich überdurchschnittliches Handgelenk erfordert.
Luxuriöse Eleganz für den Alltag
Aber mal ehrlich: Die meiste Zeit unseres Alltags stecken wir nicht im Cockpit oder Taucheranzug, sondern kleiden uns im legeren Freizeit- oder eleganten Business-Outfit. Auch hier stellt sich die Frage, ob Breitling oder Omega, denn hier schlägt die große Stunde der Dresswatches, der zeitlosen Klassiker der Uhrenwelt. Was Omega und Breitling hier zu bieten haben? So einiges!
Ein Blick auf Breitlings aktuelle Premier Kollektion zeigt, wie viel ästhetische Harmonie das geflügelte B beherrscht – wenn es nur will. Das Spektrum reicht von der kompakten Premier Automatic 40 bis hin zum Premier B01 Chronograph 42 mit Manufakturwerk, umfasst insgesamt rund 20 Modelle und ist die richtige Entscheidung für jeden, der das Spiel mit farblichen Kontrasten liebt. Egal ob schwarz auf silber, blau auf weiß oder weiß auf schwarz – die edle Modellfamilie der Traditionsmarke verbindet eine noble Erscheinung mit spannender Abwechslung. Zudem kommen Autoliebhaber mit den Bentley-Editionen “Mulliner” und “British Racing Green” voll auf ihre Kosten.
Wer hingegen pure Zeitlosigkeit und schlichte Formen präferiert, sollte Omegas De Ville Kollektion in Betracht ziehen. Völlig unterschätzt und im Schatten ihrer prominenten Schwestern Seamaster und Speedmaster stehend, hält sie eine großartige Auswahl klassischer Editionen bereit. Vom niedrigen Einstiegspreis sollte man sich aber nicht täuschen lassen: Obwohl die De Ville bereits unter 3.000 Euro beginnt, hält sie den vollen Luxus einer echten Omega bereit: Co-Axial-Automatikwerk, hervorragende Qualitätsstandards und eine lange, bis ins Jahr 1960 zurückreichende Modellgeschichte sprechen für sich.
Hinzu kommt eine breite Auswahl schöner Damenuhren – ein Vorteil, den auch die Constellation Reihe zu bieten hat. Im Gegensatz zur sanften De Ville setzt sie auf eine kraftvollere Erscheinung mit zwei unverwechselbaren Merkmalen: Einerseits die vier “Krappen” an der Lünette, andererseits das fließende “Mono-Rang”-Armband. Die Vielfalt an Gehäusegrößen, Materialien und Zifferblättern ist so gewaltig, dass man als Käufer der Constellation den Eindruck einer persönlichen Konfiguration gewinnt.
Fazit: Dominanz in allen Segmenten
Egal ob Chronographen, Diver oder Dresswatches: Ob Breitling oder Omega machen ihren großen Namen alle Ehre und halten großartige Zeitanzeiger für jeden Geschmack bereit. Während Omega im Bereich der eleganten Zeitanzeiger und Damenuhren stärker aufgestellt ist, legt Breitling einen größeren Schwerpunkt auf Funktionalität und Ausdrucksstärke.
Weil objektive Kriterien wie etwa Präzision und Verarbeitungsqualität bei beiden Herstellern in ähnlicher Perfektion erfüllt werden, können wir keinen Sieger küren – der persönliche Geschmack entscheidet, welcher der Schweizer Giganten es am Ende sein soll.