« Beliebtes Modell verzichtet auf italienischen Namen »
Das Uhrenatelier Bruno Söhnle im sächsischen Glashütte bezeichnet seine Produkte häufig mit italienischen Namen und Begriffen. Beispiele dafür sind etwa die Kollektionen Facetta, Gemelli, Grandezza, Momento, Nabucco, Pisa oder La Traviata. Klangvoll sollen die Namen vor allem sein. Umso mehr fällt die Serie „Stuttgart“ innerhalb des Gesamtsortiments auf, trägt sie doch einen deutschen Städtenamen. Wir werfen für unsere Leser einen Blick auf diese beliebte Kollektion und auf die Hintergründe für die Namenswahl.
Ein Baden-Württemberger in Sachsen
Dass ausgerechnet Stuttgart als erster deutscher Stadt die Ehre zuteilwurde, als Namensgeberin für eine Uhrenkollektion der Marke Bruno Söhnle zu fungieren, ist kein Zufall. Denn das Unternehmen wurde zwar im April des Jahres 2000 im sächsischen Glashütte gegründet, doch Firmengründer Söhnle stammt aus Baden-Württemberg. Seine Heimatstadt Wurmberg liegt im Schwarzwald, und die Schwabenmetropole Stuttgart ist nur rund 40 Kilometer entfernt.
Insofern ist die Kollektion Bruno Söhnle Stuttgart eine Reminiszenz an die Heimat des Gründers, der zuvor schon viele Jahre lange in der Uhrenbranche tätig gewesen war. Unter anderem war er seit 1982 mit einem seiner Unternehmen Vertriebspartner des damaligen VEB Glashütter Uhrenbetriebe und hatte in diesem Zusammenhang bereits die ersten entscheidenden Kontakte in die sächsische Uhrmacherstadt geknüpft. Auf Grundlage dieser sollten sich einige Jahre und eine politische Zeitenwende später schwäbischer Unternehmergeist und sächsisches Uhrmacher-Knowhow zu einem der erfolgreichsten Projekte im deutschen Luxusuhrensegment verbinden.
Hatte sich der junge Uhrenhersteller in den Anfangsjahren vor allem auf hochwertige Quarzuhren fokussiert, so umfasst das Sortiment seit dem Jahr 2010 auch eine beträchtliche und immer weiter wachsende Zahl von mechanischen Uhren mit Handaufzug oder Automatik.
Uhrenserie im Porträt
Die ersten Modelle der Kollektion Bruno Söhnle Stuttgart trugen neben dem Namen der Stadt die Modellbezeichnungen Big, Small, Automatik Big, Automatik Small, GMT und Großdatum, die bereits auf charakteristische Details der betreffenden Uhren hindeuten. Big und Small beziehen sich jeweils auf die Größe des – bei allen Stuttgart-Modellen kreisrund geformten – Gehäuses.
Dabei handelt es sich bei den mit Small bezeichneten Modellen um Damenuhren, bei den Big-Modellen dagegen um Herrenuhren. Ihre Gehäusedurchmesser betragen 36 beziehungsweise 42 Millimeter. Sie sind als klassische Drei-Zeiger-Uhren mit Zentralsekunde konzipiert und verfügen über ein Fenster zur Anzeige des Tagesdatums bei der Drei.
Die Zifferblätter sind überwiegend in hellen Weiß- oder Silbertönen gehalten, es gibt jedoch auch andere Versionen – beispielsweise in dunklem Blau. Die Indizes sind wahlweise als schlichte Strichindizes für Stunden und Minuten oder als arabische Ziffern mit umlaufender Minuterie ausgeführt. Leuchtzeiger stellen sicher, dass die Uhrzeit auch im Dunklen gut abgelesen werden kann.
Die Gehäuse sind durchweg aus Edelstahl gefertigt und werden in den meisten Fällen mit Armbändern aus feinem Leder kombiniert. Außerdem werden einige Versionen mit einem sportlich-robusten Edelstahlband oder einem feinen Milanaiseband angeboten. Die Lederbänder sind aus Trägersicht jeweils etwas unterhalb der Uhr mit dem charakteristischen Metallschild versehen, dass die Initialen des Firmengründers trägt.
Wenn es etwas mehr sein darf: Großdatum und zweite Zeitzone
Mit der GMT und der Großdatum umfasst die Kollektion Bruno Söhnle Stuttgart noch zwei weitere Modellversionen, die sich an Vielreisende und Liebhaber mechanischer Komplikationen richten. So ist die Version mit dem Panorama knapp unterhalb der Zwölf sowie dem kleinen Hilfszifferblatt für die GMT-Anzeige bei der Sechs nicht nur eine sehr ansprechende und elegante Herrenuhr, sondern zugleich eine sehr hilfreiche Begleiterin für all jene, die öfters zwischen verschiedenen Zeitzonen unterwegs sind.
Dass die Zeit einer zweiten Zeitzone nicht nur durch einen zusätzlichen Zeiger, sondern durch ein kleines Hilfszifferblatt mit eigenem Stunden- und Minutenzeiger angezeigt wird, bedingt besseres Ablesen Ablesen und reduziert das Risiko von Verwechslungen. Um die GMT-Funktion zu steuern, verfügen die betreffenden Uhren neben der Krone über einen zusätzlichen Drücker, der bei der Vier positioniert ist.
Weiterentwicklung der Linie und neue Modelle
Im Jahr 2017 hat der sächsische Hersteller seine Kollektion Bruno Söhnle Stuttgart erneut weiterentwickelt und um einige neue Modelle ergänzt. Die vier bislang existierenden Zifferblattvarianten der Stuttgart Handaufzug wurden nun erstmals mit hochwertigen mechanischen Atelierkalibern kombiniert. Dabei bürgt jedes Familienmitglied Söhnles für ein bestimmtes Uhrwerk und steht auf diese Weise mit dem eigenen Namen für die Unternehmens- und Markenentwicklung ein. Die Atelierkaliber werden im typischen Glashütter Stil ideen- und variantenreich modifiziert.
So wurde beispielsweise der ursprüngliche Brückenaufbau durch eine Glashütter Dreiviertelplatine ersetzt, eine Schwanenhals-Feinregulierung übernahm die Funktion eines herkömmlichen Rückerzeigers. Die vier sichtbaren Lagersteine aus Rubin erhielten verschraubte Goldfassungen. Ein Glasboden bietet Gewähr dafür, dass Mechanik-Fans sich an diesen liebevollen und handwerklich raffinierten Details ihrer Uhr immer wieder aufs Neue erfreuen können. Die neuen Versionen sind wahlweise mit kleiner Sekunde oder mit kleiner Sekunde und einem Großdatum bei der Eins erhältlich.
Frankfurt wird ebenfalls Namenspatron
Zu den Innovationen des Jahres 2017 gehörten allerdings nicht nur neue Modelle und Modifikationen bestehender Versionen in der Kollektion Bruno Söhnle Stuttgart, sondern auch eine neue Kollektion, die mit Frankfurt ebenfalls nach einer deutschen Stadt benannt ist. Auf den ersten Blick scheint sie eine gewisse Verwandtschaft mit der Bruno Söhnle Stuttgart erkennen zu lassen. Auch ihr Namen klingt nach mehr aus dieser Richtung des Herstellers. Ihr entscheidendes Merkmal ist jedoch weniger das Design, sondern vielmehr das verwendete Material.
Denn Boden, Gehäuse, Krone und Schließe sind bei den Uhren der Serie Frankfurt jeweils aus reinem Titan hergestellt.
Für den Antrieb sorgen je nach Modell Atelierkaliber mit automatischem Aufzug oder äußerst präzise Quarzwerke. Die Herrenversionen haben einen Gehäusedurchmesser von 41,5 Millimetern, bei den Damenuhren sind es 33 Millimeter. Zudem gibt es auch ein Herrenmodell mit Chronographenfunktion.