« Konzept der doppelten Sicherheit für Action, First, Caimano oder Podium »
Es ist schon fast sechs Jahrzehnte her, seit der Schweizer Uhrenhersteller Certina sein DS-Prinzip entwickelt hat. Das Kürzel steht für “double security” beziehungsweise “doppelte Sicherheit” und bedeutet, dass die betreffenden Uhren besonders resistent gegenüber mechanischen und anderen Umwelteinflüssen sind. Das Konzept hat sich so gut bewährt, dass die Uhren der Marke bis heute nach diesem Prinzip gefertigt werden und damit das Image des vor allem im Sportuhrensegment aktiven Herstellers betonen.
Im Zeichen der Schildkröte: robuste Konstruktion für optimalen Schutz
Als Armbanduhren die bis dahin dominierenden Taschenuhren in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts immer mehr verdrängten, beschäftigten sich viele Uhrenhersteller intensiv mit der Entwicklung besonders robuster Uhren, die ohne Beeinträchtigung ihrer Funktion und Ganggenauigkeit beispielsweise beim Sport, bei militärischen Einsätzen oder bei anderen Outdoor-Aktivitäten getragen werden konnten. Da die Marke Certina eine starke Marktposition im Sportuhrensegment anstrebte, war es nur logisch, dass dieses Unternehmen ebenfalls an entsprechenden Lösungen arbeitete.
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass die bereits 1888 gegründete Firma ihre Uhren zunächst unter dem Markennamen Grana vermarktet hatte. Erst ab 1949 verwendete sie ihren heutigen Namen, der sich von dem lateinischen Wort “certus” für “sicher” ableitet und damit einen hohen Anspruch an Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit betont, als alleinigen Markennamen.
Pionierarbeit für neue Innovationen
Die mehrjährige Entwicklungsarbeit mündete schließlich in dem 1959 erstmals öffentlich vorgestellten Certina Doppelte Sicherheit Konzept. In seiner ursprünglichen Version umfasste es eine Stoßsicherung für die Unruhwelle sowie einen besonderen Gummiring zur Werkhalterung. Weitere Maßnahmen die Sicherheit betreffend waren die Verwendung von Vollgewindeschraubböden und extradickem Plexiglas. Dadurch sollten Uhrwerk und Zifferblatt von allen Seiten bestmöglich geschützt werden – ähnlich wie eine Schildkröte in ihrem Panzer.
Die Schildkröte wurde daher auch zum Symbol für das Certina DS-Konzept und ist bis heute bei vielen Certina Uhren entweder auf dem Gehäuseboden oder – bei Sichtglasböden – auf dem Rotor des automatischen Aufzugs abgebildet.
Gegen eindringendes Wasser wurden die Uhren bis zu einem Druck von 10 Bar beziehungsweise 100 Metern Wassertiefe gesichert, sodass sie beim Duschen oder Schwimmen problemlos am Handgelenk belassen werden konnten, was zur damaligen Zeit keineswegs selbstverständlich war.
Certina DS Cascadeur
Besonders offenkundig wurde der Anspruch, äußerst robuste Uhren anzubieten, bei den 1995 lancierten Modellen der Kollektion Cascadeur. Fielen sie optisch bereits dadurch auf, dass die Gestaltung ihres Edelstahlarmbandes stark an die Kette eines Motorrades erinnerte, so wurde diese Wirkung noch durch zwei auffällige Metallstäbe übertroffen, die quer über das Saphirglas verliefen und so für zusätzlichen Schutz gegen Stöße sorgen sollten. In den Jahren 2006 und 2009 folgten jeweils Neuauflagen der DS Cascadeur. Dabei wurde die Optik gegenüber dem ersten Modell jedoch etwas modifiziert, insbesondere durch eine veränderte Verbindung zwischen den Metallstäben und dem Gehäuse.
Doppelte Sicherheit im 21. Jahrhundert
Gegenwärtig umfasst das Prinzip der doppelten Sicherheit bei Certinas Uhrenmodellen fünf Komponenten. Anstelle des extradicken Plexiglases der späten 1950er und 1960er Jahre werden die Uhren heute mit einem extrem kratzfesten Saphirglas ausgestattet. Zudem erhalten sie eine O-Ring-Dichtung auf der Stellwelle sowie zwei weitere O-Ring-Dichtungen in der Krone. Die vierte und fünfte Komponente sind ein verstärkter Gehäuseboden sowie eine darin eingearbeitete spezifische Dichtung. Inzwischen sieht der Hersteller die Umsetzung dieses Konzepts bei sämtlichen aktuellen Damen- und Herrenkollektionen Certinas als selbstverständlich an.
Damit weisen alle Modelle immer eine Wasserdichtigkeit von wenigstens 100 Metern auf.
Einige besonders widerstandsfähige Modelle sind sogar bis zu 300 Meter auf Wasserdichtigkeit geprüft und können somit als Taucheruhren verwendet werden.
Sein sportliches Image pflegt das Unternehmen jedoch nicht nur durch die Entwicklung und Herstellung von besonders robusten Uhren, sondern zugleich durch umfangreiche Werbe- und Sponsoringaktivitäten bei renommierten Sportveranstaltungen und -wettbewerben. So war Certina Zeitnehmer der Motorrad-WM, wurde 2013 offizieller Partner und Zeitnehmer der FIA World Rally Championship und fungiert zudem seit 2015 auch als offizieller Zeitnehmer für die europäische Rennserie ADAC GT.
Gleichzeitig wurden das motorsportliche Engagement auf den Off-Road-Bereich ausgeweitet, insbesondere als offizieller Partner des Abu Dhabi Total World Rally Teams.
Dresswatches mit doppelter Sicherheit
Ungeachtet der Vermarktung Certinas als explizite Sportuhrenmarke innerhalb der Swatch Group umfasst das Sortiment durchaus einige betont elegante Damen- und Herrenuhren. Diese können zum Business-Outfit ebenso getragen werden wie zur Abendgarderobe. Sie sind dank dem Konzept zur doppelten Sicherheit jedoch nicht weniger robust und widerstandsfähig als eine Sportuhr.
Diese Modelle finden sich heute vor allem in den beiden Kollektionen Urban und Heritage. Ein Beispiel dafür ist die Certina DS 1, die in mehreren unterschiedlichen Versionen – darunter ein Chronograph, ein Day-Date-Modell sowie ein Modell mit Datum und kleiner Sekunde – angeboten wird.
Besonders interessant ist das Modell Certina DS-1 Powermatic 80, das an die ersten nach dem Prinzip gebauten Uhren erinnert und von dem eigens eine dem berühmten Vorgänger gewidmete Sonderedition lanciert wurde.
Die Certina DS Caimano wendet sich ebenfalls an Uhrenkäufer, die vom Stil her ein elegantes Modell suchen, sich aber zugleich eine Uhr wünschen, die es in Sachen Widerstandsfähigkeit ohne weiteres mit den meisten Sportuhren aufnehmen kann. In ganz besonderem Maße trifft dies für die DS First Day-Date Automatik zu, die auf den ersten Blick “nur” eine sportlich-elegante Edelstahluhr mit Zentralsekunde und Anzeige von Wochentag und Datum ist.
Auf den zweiten Blick offenbart sie aber durch einen diskreten Hinweis auf dem Zifferblatt, dass sie bis zu einem Druck von 20 Bar oder 200 Metern Tiefe wasserdicht ist und somit nicht nur gelegentliches Schwimmen oder Duschen, sondern ebenso gut Tauchgänge übersteht.
Sportlich zu Wasser und an Land
Eine der wichtigsten Modelllinien im aktuellen Sortiment ist die Certina DS Podium, die 2005 erstmalig präsentiert wurde und heute verschiedene Chronographen sowie sportlich-elegante Drei-Zeiger-Modelle umfasst. Dank der relativ schmal gehaltenen Lünette wirken die Gehäuse und Zifferblätter der Certina DS Podium optisch etwas größer und gleichzeitig eleganter als Modelle wie die DS Action oder die DS Action Diver, die mit einer breiteren taucheruhrentypischen Drehlünette ausgestattet sind.
Die Tachymeterskala auf den Lünetten der Chronographen, die teils Zehntel- und Teils Hundertstelsekunden stoppen können, unterstreicht die Nähe der Marke zum Motorsport.
Wer häufig in verschiedenen Zeitzonen unterwegs ist – ob aus geschäftlichen Gründen oder als Besucher von Motorsport-Events – wird die DS Podium Chronograph GMT zu schätzen wissen. Sie ist in der Lage, neben der aktuellen Lokalzeit auch noch die Zeit einer zweiten Zeitzone anzuzeigen und wurde zu diesem Zweck mit einem entsprechenden Hilfszifferblatt ausgestattet.
Wer es etwas markanter mag, kann sich für die Certina DS Podium Square entscheiden, der allein schon ihre quadratische Gehäuseform eine besondere individuelle Note verleiht.
Für Taucher und Freunde anderer Wassersportarten hält die Kollektion Aqua die passenden Angebote bereit. Sie haben dabei die Wahl zwischen der DS Action oder der Action Chronograph, in denen jeweils hochpräzise Quarzwerke vom Kaliber Precidrive arbeiten, oder der mechanischen Action Diver Automatik, die als Drei-Zeiger-Uhr ebenso erhältlich ist wie als Chronograph.
Neben Versionen mit Edelstahl- und Kautschukbändern gibt es auch Exemplare, bei denen Gehäuse und Armband aus Titan bestehen.
Diese Modelle sind mindestens ebenso robust wie ihre stählernen Geschwister, zeichnen sich dabei aber durch ein bemerkenswert geringes Gewicht aus.