« Neue sportlich schicke Kollektion aus Genf »
Auf der Watches and Wonders 2022 präsentiert Chopard zwei Neuerungen in seiner sportlichen Alpine Eagle Kollektion. Während das bisherige Technik-Flaggschiff XL Chrono erstmals am Kautschukband erhältlich ist, hält mit der Flying Tourbillon eine neue Klasse der Haute Horlogerie Einzug in die Sportuhren-Linie. Was bleibt, ist das minimalistische Design mit auffälligen Schrauben und einer Inspiration von der Schweizer Alpenwelt.
Porträt: Wofür steht die neue Chopard Kollektion?
Wer sich ein bisschen mit Uhren auskennt, weiß um den grandiosen Erfolg der Audemars Piguet Royal Oak. 1972 als weltweit erste High-End-Sportuhr aus Edelstahl lanciert, erreicht sie nach anfänglicher Kritik eine unglaubliche Popularität und begründet ein neues Segment, dem 1976 die legendäre Patek Philippe Nautilus beitritt.
Dass Chopard 2019 mit der Alpine Eagle in denselben, vielversprechenden Markt einsteigt, ist kein Erwachen aus einem 40-jährigen Dornröschenschlaf, sondern eine gekonnte Fortsetzung der eigenen Unternehmensgeschichte. 1980 stellt die Genfer Luxusmarke der Weltöffentlichkeit mit der St. Moritz Kollektion ihre erste Sportuhr vor, die bis zum Jahr 2000 in 50.000-facher Auflage gebaut wird und anschließend vom Radar verschwindet. Knapp 20 Jahre später erweckt Firmenpräsident Karl-Friedrich Scheufele das sportliche Gesicht seiner Marke auf Initiative seines Sohnes Karl-Fritz zu neuem Leben und lanciert die Alpine Eagle.
100 Meter wasserdicht und vom Glanz des eigens entwickelten “Lucent Stahl A223” geprägt, sticht die Chopard Alpine Eagle durch die acht prominenten Schrauben ihrer Lünette ins Auge, verfolgt ansonsten jedoch eine minimalistische, klare Designsprache. In die zeitlose Gestaltung ist reichlich Symbolik integriert, die an die Schweizer Alpen erinnern soll: Während das Strahlenmotiv des galvanisierten Messing-Zifferblatts von einem Adlerauge inspiriert ist, sind die Farben “Aletsch-Blau” und “Bernina-Grau” des Zifferblatts nach Alpenlandschaften benannt. Hinzu kommt ein Gegengewicht in Form einer Adlerfeder am pfeilförmigen Sekundenzeiger. Insgesamt erscheinen 2019 zehn Referenzen der Alpine Eagle in Stahl, Gold und Bicolor, welche allesamt vom automatischen Manufakturkaliber 01.01-C. mit 60 Stunden Gangreserve und COSC-Zertifikat befeuert werden.
Genfer Siegel und COSC für die neue Alpine Eagle Flying Tourbillon
2022 darf sich die Alpine Eagle auf der Watches and Wonders über eine spektakuläre Erweiterung freuen: Die Flying Tourbillon (Ref. 298616-3001), welche das lang ersehnte Messe-Heimspiel für die Genfer Manufaktur zu einer noch außergewöhnlicheren Uhrenvorstellung machte, als sie es nach zwei Jahren Ausfällen ohnehin gewesen wäre. Nur 41 Millimeter groß und 8 Millimeter hoch, beinhaltet das aus Lucent Steel A223 gefertigte Gehäuse eine der größten Komplikationen der Horologie, welche aufgrund des Entfalls einer oberen Brücke als “fliegend” bezeichnet wird und scheinbar schwerelos im Raum schwebt. Nur 3,3 Millimeter Höhe besitzt das Manufakturwerk L.U.C 96.24-L und schafft es gleichzeitig, der Kollektion ihr erstes Genfer Siegel zu bescheren. Zusätzlich zur Präzisionsprüfung der COSC, welche in der komplexen Welt der Tourbillons längst keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Die Kriterien zur Vergabe des Genfer Siegels sind rigoros, weshalb es innerhalb der Uhrenzertifikate eine extravagante Stellung besitzt. Nicht nur muss die Alpine Eagle Flying Tourbillon im Kanton Genf produziert werden, sondern auch dutzende Kriterien hinsichtlich der Montage, Feinbearbeitung und Ausführung des Gangreglers auf höchstem Niveau erfüllen. Insgesamt besteht das Werk aus 189 Komponenten, erreicht 65 Stunden Gangreserve bei einer Frequenz von 25.200 Halbschwingungen pro Stunde (3,5 Hertz) und wird seiner hohen Klasse mit einem 22-karätigen Planetenrotor aus Gold gerecht. Dass wir uns preislich im sechsstelligen Rahmen bewegen, dürfte niemanden verwundern.
XL Chrono: Neue Kautschukbänder am Flyback-Chronographen
Ihre zweite Neuheit auf der Watches and Wonders 2022 zeigt die Alpine Eagle im Rahmen der XL Chrono Modelle, die jetzt erstmals mit Kautschukbändern geliefert werden. Ein schwarzer (Ref. 298609-3004) und ein blauer (Ref. 298609-3003) Newcomer stehen zur Wahl, die jeweils eine perfekte Abstimmung zwischen Zifferblatt- und Bandfarbe vorweisen. Die 44 Millimeter große XL Chrono wurde der Öffentlichkeit 2020 als technisches Spitzenmodell der Kollektion vorgestellt, was auf ihr Manufakturwerk 03.05-C mit Säulenrad, 60 Stunden Gangreserve und allen voran der Flyback-Funktion zurückzuführen ist. Diese technische Finesse, die dem Träger das gleichzeitige Stoppen, Nullstellen und Neustarten der Zeitmessung ermöglicht, wird von einem patentierten Mechanismus geschützt – insgesamt flossen vier Patente in die Entwicklung des Kalibers. Im Gegensatz zu den handgefertigten L.U.C Werken des Genfer Hauses ist das Chronographenwerk jedoch nicht handgefertigt, sondern wird im Rahmen einer klassischen Serienproduktion gebaut.
Keine Änderungen bewirkt die aktuelle Uhrenvorstellung an dem eindrucksvollen Zifferblatt der XL Chrono. Wie die reguläre Alpine Eagle vom magischen Adleraugen-Look geprägt, beschert es dem großen Bruder eine hervorragende Übersichtlichkeit mit üppigen 12-Stunden- und 30-Minuten-Zählern sowie einer verkleinerten Sekunde auf sechs Uhr. Die römische Ziffer auf zwölf Uhr ist ebenso markant wie das großzügige Datumsfenster, das zur erstklassigen Lesbarkeit des Luxus-Chronographen beiträgt. Umrandet werden die Funktionen von einem schicken Höhenring mit Tachymeterskala, der Dreidimensionalität in das Gesamtdesign der Alpine Eagle XL Chrono bringt.
Spannende Neuvorstellungen neben der Alpine Eagle
Einen großen Auftritt hatte Chopard auf der Watches and Wonders 2022 nicht nur mit den Erweiterungen der neusten Kollektion. Für Aufsehen sorgten im Herrenbereich vor allem drei Newcomer mit akustischen Komplikationen: Während das “Einstiegsmodell” L.U.C Strike One zu jeder vollen Stunde erklingt, verfügen die noch exklusiveren Verwandten der L.U.C Full Strike Tourbillon Kollektion und der transparenten L.U.C Full Strike Sapphire über eine komplette Minutenrepetition. Preislich weit im sechsstelligen Bereich positioniert, demonstrieren die Neuheiten Chopards technisches Know-how und verdeutlichen, dass die Genfer Luxusmarke im höchsten Segment mitspielt.
Im Damenbereich legte der Hersteller zur lang ersehnten Präsenzmesse in Genf ebenfalls keine Zurückhaltung an den Tag. Vor allem die 36 Millimeter schlanke Imperiale Flying Tourbillon, die ihre namensgebende High-End-Komplikation mit einem atemberaubenden Brillantbesatz vereint, fesselte die Besucher der Watches and Wonders. Im erschwinglicheren Bereich war die Happy Sport Chrono der große Star, weil sie die traditionell tanzenden Diamanten der Manufaktur mit dem sportlichen Gesamtpaket eines Chronographen vereint. Zusammen mit den neuen Alpine Eagle Varianten zeigen uns die prachtvollen Präsentationen, dass es für Chopard nach schwierigen Zeiten wieder bergauf geht und die großen Zeiten der Schweizer Uhrenbranche kein Relikt der Vergangenheit sind. Wir dürfen gespannt sein auf eine blühende Zukunft.