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Seit der Jahrtausendwende sind dicke Uhren stärker auf dem Vormarsch als jeder andere Trend. Angepasst an die richtige Handgelenksgröße, verleihen sie ihrem Träger eine stilvolle und maskuline Präsenz. Aber auch im Damenbereich gewinnen Übergrößen an Bedeutung. Durchqueren wir die Welt der massiven Instrumente und erkunden einige der beliebtesten Oversize-Kollektionen für Sie und Ihn.
Ultraleichte Hightech aus Grenchen: Breitling
Heutzutage scheint es fast unglaublich, aber bei ihrer Erscheinung im Jahr 1956 galt die legendäre Navitimer Ref. 806 mit ihren 40,9 Millimetern Durchmesser als imposante Fliegeruhr. Über 60 Jahre später sind die Karten neu gemischt: Nicht mehr 40, sondern mindestens 43 oder 44 Millimeter markieren die Untergrenze für dicke Herrenuhren aus Grenchen. Damals wie heute demonstriert Breitling, dass große Ausmaße vor allem der Funktion dienen und keineswegs protzige Statements sein müssen.
Eine Feststellung, die beim Blick auf die neue Breitling Endurance Pro besonders deutlich wird: Gefertigt aus dem hauseigenen Werkstoff Breitlight, verfügt sie über eine extreme Widerstandsfähigkeit und lässt ihre 44 Millimeter Durchmesser dank eines federleichten Gewichts kleiner erscheinen, als sie tatsächlich sind. Seine Fläche nutzt der vom thermokompensierten SuperQuartz-Werk 82 angetriebene Sportchronograph für ein futuristisches, farblich akzentuiertes Zifferblatt mit hohem Schwarz-Weiß-Kontrast, Trikompax-Layout und Pulsometer-Skala am Rand.
Letztere wird von einer beidseitig drehbaren Kompasslünette umrandet.
Farbenfrohe Kautschukbänder runden den sportlichen Look der unter 3.000 Euro erhältlichen Breitling Endurance Pro ab. Deutlich weniger farbenfroh, aber umso größer zeigt sich die Breitling Avenger Hurricane 12H: Ebenfalls aus Breitlight bestehend und bis zu 100 Meter wasserdicht, übertrifft sie die Ausmaße der Endurance Pro um Welten und ersetzt deren Quarzwerk durch das berühmte Manufakturkaliber B01 mit 70 Stunden Gangreserve.
Neben den 50 Millimetern Durchmesser trägt auch der mattschwarze Dress zum mächtigen, ja fast schon einschüchternden Auftritt des automatischen Chronographen bei. Die Breitling Avenger Hurricane 12H Ref. XB0170E41B1W1 schlägt am schwarzen NATO-Kautschuk-Band mit 7.410 Euro zu Buche.
Omega Seamaster Ploprof 1200 M Co-Axial Master Chronometer
Jeder Uhrenfan kennt die Omega Seamaster, aber nur wenige tragen das obere Ende ihrer Nahrungskette am Handgelenk. Die Rede ist von der berühmten Ploprof, die 1970 für professionelle Berufstaucher entwickelt und zuletzt 2015 gründlich modernisiert wurde. Dicke Herrenuhren sind die 55 x 48 Millimeter großen und bis zu 1.200 Meter wasserdichten Diver allemal, doch ihr gänzlicher Verzicht auf Bandanstöße verleiht ihnen eine unerwartete Eignung für mittelgroße Arme. Dicke Uhren für starke Handgelenke? Hier nicht unbedingt – wer eine Rolex Datejust 41 tragen kann, wird den massiven Boliden aus Biel ebenfalls vertragen. Seine Markenzeichen:
Übergroßer Kronenschutz auf der linken, balancierendes Gegengewicht auf der rechten Seite und das deutlich sichtbare Heliumventil. Die aktuelle Generation wartet darüber hinaus mit einem Titangehäuse auf, was eine erhebliche Gewichtsreduktion gegenüber den stählernen Vorgängern bewirkt. Fünf Varianten – darunter eine Bicolor-Edition mit Omegas Sedna-Gold – stehen zur Wahl, allesamt befeuert vom METAS-Kaliber 8912 mit 60 Stunden Gangreserve und 15.000 Gauß Magnetschutz. Das preisliche Spektrum der Omega Seamaster Ploprof 1200 M Co-Axial Master Chronometer beginnt bei rund 11.000 Euro.
Blancpain Fifty Fathoms X Fathoms
Wer über dicke Uhren spricht, findet keinen Weg um die 45 Millimeter große Blancpain Fifty Fathoms. Qualitativ oberhalb der Platzhirsche von Rolex und Omega angesiedelt, schrieb sie 1953 als erste moderne Taucheruhr Geschichte und findet ihre extremste Form in der X Fathoms. 55,65 Millimeter groß und satte 24 Millimeter hoch, definiert sie dicke Herrenuhren neu und begrüßt ihren Träger mit einer Fülle einzigartiger Features. Mechanischer Tiefenmesser mit Maximaltiefe-Speicher, retrograder 5-Minuten-Zähler auf 11 Uhr, 120 Stunden Gangreserve – die Ref. 5018 1230 64A macht deutlich, dass sie in einer eigenen Liga spielt.
Dicke Uhren für den Alltag? Nur an sehr kräftigen Handgelenken, ansonsten empfiehlt sich eine Beschränkung auf den professionellen Einsatz. Vom Manufakturwerk 9918B angetrieben, erreicht die Blancpain Fifty Fathoms X Fathoms eine Maximaltiefe von 300 Metern – welche übrigens nicht im Fokus des Instruments steht – und kostet laut Hersteller 37.610 Euro.
Große Damenuhren: Newcomer von U-Boat und TW Steel
Dicke Uhren für starke Handgelenke – kaum eine Marke hat sich diesem Grundsatz stärker verschrieben als U-Boat. Geführt vom exzentrischen Designer Italo Fontana, gilt der toskanische Hersteller seit seiner Gründung vor rund 20 Jahren als Pionier der Überdimension und macht auch vor der Aufblähung femininer Zeitanzeiger keinen Halt. Wie das Ergebnis aussehen kann, zeigt die U-Boat Chimera 46 Sideview Ruby: Gigantische linksseitige Drücker, die Krone mit Schutzbügel und ein 18-karätiges Gelbgoldgehäuse mit violetten Akzenten lassen die 46 Millimeter Durchmesser schon fast in den Hintergrund rücken. Dennoch leisten sie ganze Arbeit und machen die U-Boat Chimera 46 Sideview 46 Ruby zum ultimativen Blickmagnet.
Dicke Damenuhren wie diese sind gar nicht für breite Handgelenke geschaffen – sie sollen überhängen, sie sollen auffallen und mit traditionellen Schönheitsvorstellungen brechen. Gleiches gilt für die maskulinen Editionen aus Lucca: Dicke Herrenuhren wie die U-Boat Classico 50 sind die Mittel der Wahl, wenn maximale Aufmerksamkeit beim Uhrenkauf im Vordergrund steht.
Konkurrenz bekommt Italo Fontana aus Amsterdam, wo sich TW Steel seit 2005 ebenfalls auf massive Dimensionen für Sie und Ihn konzentriert. Allerdings nicht im hohen vierstelligen, sondern erschwinglichen dreistelligen Preisbereich. Dicke Uhren von besonderer Beliebtheit enthält die TW Steel Canteen Kollektion, deren Durchmesser von harmlosen 40 bis fetten 50 Millimetern reichen.
Auf Wunsch teilweise oder ganz vergoldet, fallen die Quarzmodelle vor allem durch ihre gewaltige Krone und übergroßen arabischen Ziffern ins Auge, die das Datumsfenster bei drei Uhr geradezu winzig aussehen lassen. Große Damenuhren für kleines Geld – die TW Steel Canteen zeigt, wie’s geht.
Chopard La Strada
Am anderen Ende des horologischen Preisspektrums rangiert Schmuckspezialist Chopard mit der exotischen La Strada Kollektion. Gezeichnet von ihrem langgestreckten Tonneau-Gehäuse, versteht sich die 44,80 x 26,1 Millimeter große Reihe als Hommage an den gleichnamigen Film von Federico Fellini aus 1954. Italienische Eleganz, die sich mit üppigem Diamantbesatz und bananenförmiger Wölbung von der Masse abhebt und dicke Damenuhren neu interpretiert.
Besonders auffällig sind die großflächigen Partien ober- wie unterhalb des kantigen Zifferblatts, welche auf Wunsch ebenfalls im luxuriösen Glitzern der Brillanten erstrahlen. Majestätischer und prunkvoller als bei der Chopard La Strada geht es kaum. Preispunkt: Ab rund 16.000 Euro.