« Wie Retro-Modelle neu interpretiert werden »
Neon, Denim, Sneaker: Die 80er-Jahre prägten Mode und Lifestyle auf unvergessliche Weise. Heute sind viele Trends des mutigen Jahrzehnts wieder in – vor allem in der Uhrenwelt. Wir zeigen Ihnen von Bicolor bis Quartz die beliebtesten Uhren der 80er Jahre, stellen ihre modernen Nachfahren vor und erklären, für welchen Geschmack die wiedergeborenen Retro Uhren das Richtige sind.
Welche Trends prägten Uhren der 80er-Jahre?
Grelle Farben, ausgeflippte Designs und spiegelglattes Gelbgold: Dekadenz spielt in den Uhrendesigns der 80er-Jahre eine zentrale Rolle. Das Jahrzehnt war eine Ära der Urbanisierung, die vielen jungen Menschen jenen städtischen Wohlstand bescherte, welcher am Handgelenk zum Ausdruck gebracht werden sollte. Die wohl prägendste Manifestierung dieser Exklusivität sind Bicolor Designs, also Uhren, die zwei Metalle (typischerweise Gold und Edelstahl) miteinander kombinieren. Sie gelten als ultimativer Stil der 80er und sind – entgegen aller Erwartungen – inzwischen wieder in Mode. Ein zweiter, extrem zeichnender Trend der Dekade sind große, in vielen Fällen klobige Gehäuse, die auf maximale Robustheit ausgelegt sind und als gewünschten Nebeneffekt eine selbstbewusste Präsenz besitzen.
Technisch legen die Uhren der 80er-Jahre einen spannenden Mix aus Quartz und Automatik an den Tag. Entgegen der 70er, als die Quarzkrise ihren Höhepunkt erreichte und mechanische Zeitanzeiger für tot erklärt wurden, brachten uns die 80er eine langsame Rückkehr zur traditionellen Mechanik. Zwar war das elektrische Uhrwerk aufgrund seiner Vorteile – hohe Präzision bei günstigem Preis – immer noch weit verbreitet, aber man erkannte schrittweise den kulturellen Wert mechanischer Uhren. Plötzlich war es wieder cool, einer Unruh beim Ticken zuzusehen in dem Wissen, dass der mechanische Begleiter bei guter Pflege Jahrzehnte überdauern wird.
Rolex, Tudor, Omega: Bicolor ist zurück
Zu den beliebtesten Uhren der 80er-Jahre zählt zweifelsfrei die Rolex Datejust Two Tone, die von Popstars und Wallstreet-Bankern gleichermaßen getragen wurde und heutzutage nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer absoluten 80er-Optik wieder angesagt ist. Der Unterschied: 40 Jahre später kombiniert man den Edelstahl lieber mit Rot- statt Gelbgold. Ansonsten steht die heutige Rolex Datejust Two Tone ihren Vorgängern in nichts nach: Neben der charakteristischen Riffel-Lünette und der großen Datumslupe hat sich auch das sportlich-elegante Grunddesign über die Jahrzehnte kaum verändert. Wer die moderne Datejust bestellt und puren 80er-Look bevorzugt, sollte die gelbgoldene Ref. 126233 am Jubilee-Band wählen, die Augen schließen und sich vorstellen, in einem Ferrari Testarossa durch Miami zu rasen.
Auch Schwestermarke Tudor ist momentan äußerst erfolgreich in der Wiederbelebung zweifarbiger Vintage Uhren, wie die Tudor Black Bay Heritage S&G (Ref. M79733N-0008) beweist. Ohne nach Aufmerksamkeit zu schreien, setzt der 41-Millimeter-Diver ein starkes Statement für den 80er-Lifestyle und bietet wahnsinnig viel Uhr fürs Geld. Neben (ein bisschen) 18-karätigem Gelbgold bringt er ein Chronometer-zertifiziertes Manufakturwerk MT5612 mit 70 Stunden Gangreserve ans Handgelenk, ergänzt um 200 Meter Wasserdichtigkeit und historische Markenzeichen wie den Snowflake-Stundenzeiger.
Will man den zweifarbigen Stil dezenter umsetzen als bei Rolex und der Black Bay Heritage S&G, empfehlen wir die Omega Seamaster 300 Sedna Gold Bicolor (Ref. 210.22.42.20.01.002). Auf elegante Weise gelingt es der ikonischen Taucheruhr, ihr rötliches Spezialgold mit schwarzer Keramik und einem schicken Edelstahlgehäuse zu vereinen. Technische Spitzenklasse mit Co-Axial-Manufakturwerk, 300 Metern Wasserdichtigkeit und einem Sichtboden runden den Diver ab.
Klobig und robust: Retro-Uhren im XXL-Design
Für unseren nächsten 80er-Trend ist nicht die luxuriöse Omega Seamaster 300 Sedna Gold Bicolor das Paradebeispiel, sondern ein Seiko Diver mit Legendenstatus: die Turtle. Zwar erschien die bewusst klobige, in der Gehäuseform an einen Schildkrötenpanzer erinnernde Taucheruhr bereits in den 60ern, doch heutzutage verbinden wir ihre Ästhetik vielmehr mit den 80ern. Nicht Understatement, sondern die klare Zurschaustellung von robusten, selbstbewussten Designs prägten das Jahrzehnt. Heutzutage finden wir letztere vor allem in der Grand Seiko Sport Kollektion Spring Drive: Modelle wie die populäre Spring Drive mit GMT-Funktion (Ref. SBGA229) kombinieren weltberühmte Handwerkskunst mit schickem Design, sprechen mit über 44 Millimetern Durchmesser jedoch eine klare Sprache: “Ich bin hier der Boss”. So sehen Uhren der 80er-Jahre in Bestform aus.
Was diesem Grand Seiko Diver und den anderen Mitgliedern der Grand Seiko Sport Kollektion Spring Drive gelingt, beherrschen die Schweizer ebenfalls mit Bravour. Ein hervorragendes Beispiel für 80er-Jahre-Design ist die aktuelle Fortis Classic Cosmonauts Steel A.M. (Ref. F2140000): Seit seiner Erscheinung vor knapp 40 Jahren spricht das 42-Millimeter-Modell aus funktionaler Sicht eine glasklare Sprache. Keine Versuche zur ästhetischen Perfektionierung, sondern große Zahlen, eine gute lesbare Tachymeterskala und reichlich Leuchtmasse prägen den sachlichen Look des Boliden. Die Fortis Classic Cosmonauts Steel A.M. versteht sich selbst als ein Werkzeug und bringt diesen Charakter mit 80er-Jahre-Selbstbewusstsein unmissverständlich zum Ausdruck.
Zeitmessung auf elektronischer Basis: Von Casio zur Smartwatch
Einige der beliebtesten Uhren der 80er-Jahre sind elektrisch und könnten das Jahrzehnt nicht trefflicher repräsentieren als die Casio Collection Unisex Digital Armbanduhr. Digitale Ziffern am Handgelenk erschienen zwar in den 70ern, fanden ihre größte Verbreitung aber in der nachfolgenden Dekade und prägten den Alltag einer ganzen Generation – vom Schüler bis zum Manager. Bis heute sind die originalen Vintage Uhren zu günstigen Preisen erhältlich; wer zusätzliche Funktionen und modernere Designs wünscht, findet mit den verschiedenen Ausführungen der Casio Collection Unisex Digital Armbanduhr zeitgemäße Alternativen. Unser Tipp: Möchte man gleich zwei Markenzeichen von Uhren der 80er-Jahre vereinen, sollte die digitale Casio mit einem vergoldeten Gehäuse bestellt werden.
Auch heutige Smartwatches wie die Tag Heuer Connected haben ihre Ursprünge in den 80er-Jahren. Natürlich existierten damals noch keine internetfähigen Computer am Handgelenk, aber viele Hersteller legten während der 80er-Jahre die Grundlage für ihre elektronische Uhrenentwicklung. Tag Heuer zum Beispiel lanciert 1986 seine Formula 1 Kollektion und traf den Zeitgeist mit leuchtenden Farben, simplen Quarzwerken sowie leichten Kunststoffgehäusen. Das bullige Design war keine Fassade: Satte 200 Meter Wasserdichtigkeit verlieh der Hersteller seinem Einstiegsmodell, das schnell zu den beliebtesten Uhren der 80er-Jahre aufstieg. Will man nur die Ästhetik der 80er-Jahre am Handgelenk erleben, aber die technischen Vorzüge des 21. Jahrhunderts genießen, ist die aktuelle Tag Heuer Connected eine clevere Wahl: Die Smartwatch erlaubt den Wechsel des Zifferblattdesigns nach Lust und Laune.