Ein-Zeiger, Zwei-Zeiger, Drei-Zeiger Uhren

« Wie viele Zeiger braucht eine Uhr »

Wie viele Zeiger eigentlich eine Uhr? Die Frage mag auf den ersten Blick banal erscheinen, doch die Antworten, die Uhrenhersteller mit ihren Produkten darauf geben, sind erstaunlich vielfältig. Wir haben uns dazu in den Kollektionen einiger namhafter Uhrenhersteller umgesehen.

Was hat die Stunde geschlagen?

Ob Armbanduhr, Smartphone oder Wanduhr – ein Blick auf die aktuelle Uhrzeit in nahezu jeder Situation ist für uns heute eine alltägliche Selbstverständlichkeit. Doch bis weit in die Neuzeit hinein war das noch völlig anders. Für zeitliche Orientierung sorgte viele Jahrhunderte hindurch ein Blick auf den Stand der Sonne. Und für die Messung der Zeit während des Tages war die Sonnenuhr lange Zeit das genaueste verfügbare Messinstrument. Erst mit der Erfindung mechanischer Räder-Uhren wurde eine vom Sonnenschein unabhängige Messung der Zeit möglich.

Was hat die Stunde geschlagen
© Rawpixel.com – stock.adobe.com

Allerdings waren die ersten mechanischen Zeitanzeiger noch so ungenau, dass sie regelmäßig neu justiert werden mussten – und zwar mithilfe einer Sonnenuhr. Daher war es anfangs auch weder möglich noch sinnvoll, mechanische Uhren mit mehr als einem Uhrenzeiger zu versehen. Ein-Zeiger-Uhren – bei Turmuhren oft in Kombination mit einer Glocke – reichten völlig aus, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hatte.

Bis heute sind an Türmen oder Fassaden von Kirchen, Rathäusern und anderen historischen Gebäuden noch hier und da Zeitanzeiger erhalten, die lediglich die Stunde anzeigen.

Teilweise finden sich dabei auf den Zifferblättern jedoch auch zusätzliche Unterteilungen in halbe Stunden oder Viertelstunden. Es sollte noch bis Ende des 17. Jahrhunderts dauern, bis Räderuhren präzise genug arbeiteten, um sie mit einem Minutenzeiger ausstatten zu können.

Zwei, drei, viele Uhrenzeiger…

Mit zunehmender Genauigkeit ging man schließlich auch dazu über, Uhren nicht nur mit einem Minutenzeiger, sondern auch mit einem Sekundenzeiger zu versehen. Und mit der Einführung weiterer Komplikationen und Hilfszifferblätter nahm die Zahl der Uhrenzeiger, die auf einem einzigen Zifferblatt anzutreffen sein können, noch weiter zu. Einige davon dienen der Zeitmessung, beispielsweise bei Chronographen, andere werden zur Anzeige einer weiteren Zeitzone genutzt, zeigen das Tagesdatum an oder die Gangreserve an. Ein-Zeiger-Uhren sind allerdings seit den 1990er Jahren auch wieder anzutreffen – und zwar als Armbanduhren.

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Als Pionier dieses Trends gilt der Designer Klaus Botta, der sich bereits Mitte der 1980er Jahre mit der Entwicklung von Armbanduhren mit nur einem einzigen Zeiger beschäftigte. Seitdem brachten mehrere Hersteller solche Modelle auf den Markt, wobei sie teils auf jegliche Unterteilung des Zifferblattes verzichteten, teils aber auch Viertelstunden- oder Fünf-Minuten-Teilungen verwendeten. Einige Modelle sind so konstruiert, dass die Geschwindigkeit des Uhrzeigers doppelt so hoch ist wie gewöhnlich und er für ein vollen Runde auf dem Zifferblatt lediglich sechs Stunden braucht. Andere wiederum arbeiten mit halber Normalgeschwindigkeit, sodass eine volle Zeigerumdrehung 24 Stunden dauert.

MUEHLE Glashuette 29er Big in der Version M1-25-33-NB MUEHLE Glashuette 29er Zeigerdatum in der Version M1-25-34-MB

Neben einigen Uhrenherstellern, die ausschließlich oder überwiegend Einzeigeruhren fertigen, gibt es auch Luxusuhrenhersteller wie beispielsweise Mühle-Glashütte, in deren Kollektion sich nur ein Exemplar dieser Art findet. Mühles M 29 Einzeiger orientiert sich an der Optik historischer Instrumente und trägt auf ihrem Zifferblatt nicht nur eine, sondern zwei Skalen. Während die innere Skala in Viertelstundenschritte unterteilt ist, wurde die äußere in Zehn-Minuten-Schritte mit einer Zwei-Minuten-Unterteilung gegliedert.

Damenuhren und Dresswatches mit zwei Uhrzeigern

Zwei-Zeiger-Uhren sind heute vor allem unter den Damenuhren anzutreffen. Im Herrenuhrensegment sind sie ebenfalls präsent, vor allem bei betont schlichten und eleganten Dresswatches. Zu den berühmtesten Damenuhrenmodellen mit zwei Uhrzeigern dürfte beispielsweise die Reine de Naples von Breguet gehören.

Breguet Reine de Naples in der Version 8968BR-11-986 0D00 Omega Constellation Brushed Quarz Mini in der Version 123-20-24-60-55-001 in Edelstahl und 18 K Rosegold

Doch auch eine Omega Constellation Brushed Quarz Mini oder eine Tissot T-Lady Generosi T kommen mit nur zwei Uhrzeigern aus. Generell wird vor allem bei solchen Damenuhrenmodellen auf einen Sekundenzeiger verzichtet, die einen besonders kleinen Gehäuse- und Zifferblatt-Durchmesser aufweisen und bei denen ein sekundengenaues Ablesen der Uhrzeit ohnehin nur schwer möglich wäre.

Tissot T-Lady Generosi-T in der Version T105-309-33-116-00

Insgesamt haben Zwei-Zeiger-Uhren, gemessen an den verkauften Stückzahlen, in den zurückliegenden Jahrzehnten jedoch an Bedeutung verloren.

Drei-Zeiger-Uhren – weit verbreite Standardmodelle

Die meisten Armbanduhren dürften inzwischen Modelle mit drei Uhrzeigern sein, und dies sowohl bei Damen- als auch bei Herrenuhren. Luxusuhren-Klassiker wie die Rolex Datejust, die Omega Seamaster Aqua Terra oder die TAG Heuer Carrera gehören ebenso in diese Kategorie wie moderne Designer-Modelle von Nomos Glashütte oder von Junghans.

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Zudem sind auch zahlreiche Tauchermodelle als Drei-Zeiger-Uhren konzipiert, so etwa die legendäre Rolex Submariner, Omegas Planet Ocean oder die Aquaracer von TAG Heuer. Unter den Einsatzzeitmessern von Sinn finden sich ebenfalls mehrere Modelle mit drei Zeigern.

Uhren mit vier und mehr Zeigern

Eine häufige Variante der Drei-Zeiger-Uhr sind Modelle mit vier Uhrzeigern, die jeweils verschiedenen Funktionen zugedacht sind. Eine der häufigsten Ausführungen sind sogenannte GMT-Uhren, wie beispielsweise TAG Heuers Carrera Twin Time oder Omegas Seamaster Aqua Terra GMT, die neben der aktuellen Lokalzeit noch die Zeit einer weiteren Zeitzone anzeigen können.

Omega Seamaster Aqua Terra 150 M GMT Good Planet in der Version 231-90-43-22-04-001 Tag Heuer Carrera Calibre 7 Twin-Time Automatik 41mm in der Version WAR2012-FC6326

Weitere Möglichkeiten sind ein Zeigerdatum oder eine Anzeige für die Gangreserve, die jedoch in der Regel nicht zentral, sondern separat auf dem Zifferblatt platziert wird.

Besonders häufige und beliebte Zeitanzeiger mit mehreren Uhrzeigern sind allerdings die Chronographen, die sich insbesondere unter den Herrenuhren immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Omegas Speedmaster oder die legendären Fliegerchronographen von Breitling sind besonders bekannte Beispiele dafür, doch inzwischen hat nahezu jeder Luxusuhrenhersteller ein oder mehrere Chronographenmodelle in seiner Kollektion.

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