« Sportliche High-End-Uhr mit GMT-Komplikation »
Sie ist eines der attraktivsten und beliebtesten Modelle der aktuellen Grand Seiko Sport Kollektion: Die SBGJ237. Seit 2020 auf dem Markt, vereint sie High-End-Qualitätsstandards mit der markentypischen GMT-Komplikation und erstklassigen Tauchereigenschaften. Wir werfen einen näheren Blick auf den Alleskönner, der vom rasanten Hi-Beat-Automatikwerk bis zur spektakulären LumiBrite-Lünette viele Schweizer Luxusmarken in den Schatten stellt.
44-Millimeter-Bolide mit feinster Zaratsu-Politur
Die erste Begegnung mit der SBGJ237 (so lautet der Modellname) offenbart vor allem eines: Stolze Ausmaße. Mit einem Durchmesser von 44,2 Millimetern ist das GMT-Modell für kräftige Träger geschaffen und sieht erst ab einem Handgelenksumfang von 18 Zentimetern richtig gut aus. Positiv fällt neben der moderaten Höhe von 14,4 Millimetern die Kronenposition auf vier Uhr ins Auge, die das Eindrücken des verschraubten Drehknopfes in den Handrücken verhindert. Auch die kurzen Bandanstöße des bis zu 200 Meter wasserdichten Boliden sind vorteilhaft, weil sie der SBGJ237 eine bessere Eignung für schlanke Arme im Vergleich zu den meisten anderen 44-Millimeter-Uhren bescheren.
Spricht man über die Qualität der japanischen Luxusmarke, führt kein Weg an der sogenannten Zaratsu-Politur vorbei. Diese Kunst, die von erfahrenen Handwerkern durchgeführt wird und mittels feinster Druck- und Winkelanpassungen an einer rotierenden Scheibe eine perfekte Politur kreiert, verschafft der Grand Seiko SBGJ237 einen qualitativen Vorsprung gegenüber ihren Schweizer Mitbewerbern unterhalb der 10.000-Euro-Grenze. Gepaart wird die atemberaubend glatte Oberfläche mit gebürsteten Abschnitten, um der GMT-Edition eine facettenreiche Ästhetik zu verleihen.
Erste Grand Seiko mit zweifarbiger Lünette
Das optische Highlight der SBGJ237 markiert ihre 24-Stunden-Drehlünette: Mit Saphirglas überzogen, besitzt sie eine extreme optische Tiefe und ist der erste zweifarbige Ring auf einer Grand Seiko. Die Kombination aus weißen Tages- und blauen Nachtzeiten (17:30 Uhr bis 6:30 Uhr) zeugt von einer gewissen Ernsthaftigkeit, die dem Zeitanzeiger einen professionelleren Charakter als beispielsweise der rot-blauen Rolex Pepsi verleiht.
Drei Zeitzonen ablesbar: Eine echte GMT-Uhr
Innerhalb des Drehrings herrscht ebenfalls Kratzfestigkeit, garantiert von einer doppelt gewölbten, innenseitig entspiegelten Saphirglas-Abdeckung des Zifferblatts. Unter dieser begrüßt uns eine tiefblaue Oberfläche mit Sonnenstrahl-Effekt, begleitet von den markentypischen, schwertförmigen Stunden- und Minutenzeigern. Wie die applizierten Indizes, zählen letztere zu den handwerklichen Höhepunkten der Grand Seiko SBGJ237 und sehen selbst in zwanzigfacher Vergrößerung noch makellos aus.
LumiBrite ist auf vier Indizes (3, 6, 9 und 12 Uhr) sowie allen Zeigern außer der Sekunde vorzufinden, einschließlich des weißen GMT-Zeigers. Ist man auf Reisen, wird dieser zur Anzeige der Heimatzeit eingesetzt, während der gewöhnliche Stundenzeiger über die jeweilige Ortszeit informiert und unabhängig von der Minute verstellt werden kann.
Abgerundet wird der Funktionsumfang der SBGJ237 um ein klassisches Datum auf der Drei, dessen Umrandung ein Paradebeispiel für die perfektionistische Arbeit aus dem Studio Shizukuishi in der nördlichen Präfektur Iwate darstellt. Ein weiteres, schönes Detail ist die zusätzliche 24-Stunden-Skala auf dem Rehaut, die im Gegensatz zur Lünette die ungeraden Stunden darstellt.
Geschmeidiges Hi-Beat-Automatikwerk mit fünf Hertz
Das Streben nach der makellosen Uhr setzt sich im Innern fort, welches von einem massiven Gehäuseboden mit Löwenmotiv verdeckt wird. Der König der Tiere prägt seit 1960 die Rückseite jeder Grand Seiko, um ihren Anspruch als “Königin der Uhren” auszudrücken. Zwar verstärkt der massive Boden die gefühlte Wertigkeit der 188 Gramm schweren SBGJ237, verdeckt im Gegenzug jedoch das hoch entwickelte Manufakturwerk 9S86. Mit einem traditionellen Aufzugsrotor versehen, erreicht es 55 Stunden Gangreserve und begeistert durch seine extreme Präzision; +5/-3 Sekunden tägliche Abweichung sind eine Kampfansage an die Schweizer COSC, für deren Chronometerzertifikat +6/-4 Sekunden ausreichen.
Auch die 17 Tage Prüfdauer liegen oberhalb des COSC-Standards von 15 Tagen. Ein weiteres Highlight stellt die Hochfrequenz von 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (fünf Hertz) dar, auf welche sich der Modellname “Hi-Beat” im Zifferblatt bezieht. Der schnelle Takt lässt den Sekundenzeiger zehnmal pro Sekunde ticken, was eine spürbar höhere Geschmeidigkeit im Vergleich zu den standardmäßigen acht Schlägen (28.800 Halbschwingungen pro Stunde) hervorruft.
Wer sollte die Grand Seiko SBGJ237 kaufen?
Hierzulande wird es nur einen geringen Prozentsatz an Käufern geben, der die SBGJ237 auf seiner Suche nach einem sportlichen Luxus-GMT-Modell in Betracht zieht. Häufig resultiert die Ausblendung aus Unwissen, in anderen Fällen ist es die Skepsis gegenüber einem Premiummodell ohne “Swiss Made”- oder “Made in Germany”-Schriftzug im Zifferblatt. Wir empfehlen dringend, die SBGJ237 in die engere Auswahl zu nehmen: Zwar hinkt sie den Platzhirschen Rolex GMT-Master, Omega Seamaster Planet Ocean GMT und Co. in puncto Prestige hinterher, übertrifft deren Preis-Leistungs-Verhältnis aber merklich. Nirgendwo sonst bekommt man für die 7.000 Euro Herstellerpreis der SBGJ237 ein derartiges Level an Handarbeit und Liebe zum Detail – von der Zaratsu-Politur einmal ganz zu schweigen.
Übrigens: Das Schwestermodell SBGJ239 hält exakt dieselben technischen Daten bereit, vereint sie aber mit der Trendfarbe Grün und einem knallroten GMT-Zeiger. Definitiv eine Überlegung wert.