« Mythos um besondere Marken »
Jeder Mensch verfügt über einen einzigartigen Code, der in seiner Genetik sichtbar wird und für die Farbe der Augen und Haare, die Form von Nase und Ohren und alles andere verantwortlich ist, was diesen Menschen so individuell und unterscheidbar macht. Auch die Luxusuhren verfügen über einen solchen Code, dafür werden bei Chopard, Chanel oder Tag Heuer viele hervorragende Uhrmachermeister beschäftigt, die für den jeweils besonderen Code verantwortlich sind, der den Charme dieser Uhren bestimmt. Bei Luxusuhren gilt wie bei Menschen: Das Besondere liegt in der Einmaligkeit der Schöpfung.
Was ist die Besonderheit der Haute Horlogerie?
Uhrwerke sind bei den Luxusmarken der Haute Horlogerie oft noch etwas selbst Entwickeltes. Sie unterscheiden sich in ihren Konstruktionsprinzipien, punkten mit ihrer Ganggenauigkeit und Herkunft, aber auch mit den kleinen und großen Komplikationen, die aus ihnen wahre Meisterwerke werden lassen. Auch bei den Zifferblättern, Zeigern, Kronen und Armbändern hat jede Uhr ihren eigenen Code. Für die traditionell gefertigten und besonders hochwertigen mechanischen Luxusuhren hat sich der Begriff der Haute Horlogerie Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts etabliert und wird besonders auf jene Uhren angewendet, die mit ihren anspruchsvollen Komplikationen begeistern. Zu diesen zählen beispielsweise das Tourbillon, die Mondphase, der Ewige Kalender, die Minutenrepetition oder eine akustische Weckfunktionen. Je mehr dieser großen und kleinen Komplikationen in einer Uhr miteinander vereint sind, umso wertvoller wird diese damit.
Gründung der Fondation de la Haute Horlogerie
Um die jahrhundertealten Traditionen der Haute Horlogerie zu pflegen, gründeten namhafte Uhrenunternehmen die Fondation de la Haute Horlogerie im Herbst 2005. Audemars Piguet, die Richemont Group und Girard-Perregaux gehören dabei zu den Gründungsmitgliedern. Mit der Zeit stießen Marken wie Tag Heuer oder Chopard dazu. Die Stiftung kümmert sich darum, dass die hohe Kunst des Uhrmacherhandwerks erhalten bleibt. Inzwischen sind 28 namhafte Mitglieder unter ihrem Dach versammelt und sorgen durch ihre Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass die Fertigkeit der Uhrmachermeister im Blickpunkt des Interesses bleibt und gehen gleichzeitig gegen Produktpiraterie und Nachwuchsmangel unter den Uhrmachern vor. Viele weitere bekannte Marken wie Rolex, Hublot, Omega, Breitling oder Zenith mit gleichen Ansichten und Interessen zählen zu den Perimeter Brands. Auch Sie haben Ihr Tun dem Schutz des traditionsreichen Erbes der Horologie verschrieben und den Fortbestand und die Weiterentwicklung kunstvoller Uhrenfertigung in Ihrer Philosophie fest verankert.
Emotionen und Mythen begeistern die Uhrenliebhaber
Ohne Werte, Mythen, Emotionen, Geschichten und natürlich Menschen, die diese Uhren tragen, kommt auch bei Luxusuhren keine Marke aus. Und ohne die Verbindung von uhrmacherischer Meisterhaftigkeit mit Emotionalität und Leidenschaft würden möglicherweise die Manufakturen, in denen viele Einzelteile der hochwertigen Uhren noch von Hand gefertigt werden, nicht mehr existieren. Mit dem konsequent gelungenen Brückenschlag zwischen Marketing, das für die Übermittlung der emotionalen Werte gesorgt hat und den immer wieder innovativen und hochtechnologischen Leistungen der Uhrmacher gelang es der Schweizer Uhrenindustrie, wieder in Glanz und Gloria zu erstrahlen. So wie dies in dem kleinen Städtchen Le Brassus, im Vallée de Joux, einem abseits gelegenen Hochtal im Schweizer Jura der Fall ist. Von Genf aus fährt man mit dem Auto gut eine Stunde durch saftige Wiesen und dunkle Wälder, bis sich das Tal öffnet und der Lac de Joux aufblitzt.
Uhren bauen in Schweizer Tälern
Seit alters her lebten hier die Bauern mit und von ihren Tieren und der Landwirtschaft, schon immer sind die Winter lang und kalt und die Sommer kurz. Sie wurden nach dem Begriff combes, der übersetzt Schluchten bedeutet, einfach “Combiers” genannt und brachten im Winter das Eis aus den Bergen und dem See bis nach Paris. Und sie bauten Uhren. Im Vallée de Joux sind heute die Großen der Haute Horlogerie beheimatet: Vacheron Constantin, Breguet und Jaeger LeCoultre. Das Tal in den Bergen lebt inzwischen seit Jahrhunderten von der Uhrenfertigung, so wie andere einsame und abgeschiedene Orte, ob im Schwarzwald, im Erzgebirge, dem Thüringer Wald oder im Schweizer Jura. Auch Weltmarken wie Chopard, dessen Ursprünge im dortigen Sonvilier liegen, einem ebenso kleinen Dorf, haben dort Ihren Ursprung. Die Luxusuhren von Chanel und Tag Heuer werden in La Chaux-de-Fonds gefertigt, der mit knapp 38000 Einwohnern größten Stadt im Hochjura und ebenfalls einem Zentrum der Haute Horlogerie.
Manufaktur: Mit den Händen herstellen
Luxusuhren der Haute Horlogerie, zu denen auch die Uhren von Chopard, Chanel und Tag Heuer zählen, werden in Manufakturen hergestellt. Das Wort Manufaktur leitet sich von den lateinischen Worten Hand, “manus”, und herstellen, “facere” ab. Das Wort wurde für die Haute Horlogerie fast zu einem Credo. Wer eine echte, in einer Manufaktur gefertigte Uhr von Chopard, Chanel oder Tag Heuer sein eigen nennen möchte, zahlt gerne etwas mehr, schließlich fließen nicht selten mehrere hundert Stunden Arbeit eines erfahrenen Uhrmachermeisters in solche Masterpieces. Inzwischen hat sich sogar ein kleiner Tourismus zu den Fertigungsstätten der Luxusuhren entwickelt. Etliche Manufakturen dürfen besichtigt werden, geben gewissermaßen einen kleinen Einblick in die Geheimnisse ihrer Fertigung und öffnen die Türen zu ihren Schatzkammern.
Fast wie eine versunkene Welt
Als in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Quarzuhren aufkamen und mechanische Uhrwerke scheinbar überflüssig machten, war ein neuer Boom der Luxusuhren lange nicht abzusehen. Die neue Technik kam aus dem fernen Osten, aus Japan und führte zu einem Einbruch in der europäischen Uhrenindustrie, der bis heute als “Quarzkrise” bezeichnet wird. Ursprünglich waren gut 90.000 Menschen allein in der Schweizer Uhrenindustrie beschäftigt. Nach der Quarzkrise waren 60.000 von diesen Menschen zunächst arbeitslos. Eine erste Renaissance der mechanischen Uhren setzte dann in den 80er Jahren ein. Zwar spüren auch die Hersteller, die sich zur Haute Horlogerie zugehörig fühlen, die üblichen Krisen, wie sie in der Konjunktur üblich sind, erlitten nach dem 11. September 2001 oder nach dem Sturz von Lehmann Brothers 2008 einen Einbruch, doch sie waren damit nicht so in ihrer Existenz gefährdet, wie zu den Zeiten der Quarzkrise.
Ein Rekord jagt den nächsten
Wer in Genf über den Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) oder in Basel über die Uhrenmesse Baselworld schlendert, kann die Stände der Hersteller bewundern, die wie kleine Paläste oder Tempel aufgebaut und ihre hochkarätigen Luxusuhren darin präsentieren. Wenn ein Hersteller behauptet und damit wirbt, dass seine Uhren in der Manufaktur gefertigt werden, kann er sich an die Definition der Schweizerischen Uhrenindustrie halten. Für diese reicht es aus, wenn fast die ganze Uhr in der Manufaktur hergestellt wird. Doch was heißt das genau? Um das genauer zu definieren, wird festgelegt, dass sich eine Uhrenmanufaktur zu Recht als eine Manufaktur bezeichnen darf, wenn sowohl das in der Uhr befindliche Uhrwerk, aber auch andere wesentliche Teile der Uhr selbst entwickelt und hergestellt werden. Wesentlich ist, aus wie vielen Teilen eine Uhr besteht und wie viele Funktionen sie über die reine Zeitanzeige hinaus hat.
In Manufakturen werden Luxusuhren gefertigt
Oft vergehen einige Jahre, bis aus einer Idee eine neue Uhr gefertigt wird. Wer sich Manufaktur nennen will, muss eine gewisse Tiefe in der Fertigung aufweisen können. Doch für die meisten in der Manufaktur gefertigten Uhren der Haute Horlogerie, zu denen auch Chopard, Chanel und Tag Heuer gehören, spielt das Wissen um die Herkunft und Geschichte ebenso eine Rolle. Muss eine solche Uhr tatsächlich einmal repariert werden, hat die Manufaktur alle nötigen Informationen und kann die Ersatzteile fertigen.