« Tourbillons in der Spirit of Big Bang und Big Bang entdecken »
Exotische Werkstoffe, ausgefallene Designs und technischer Innovationsgeist: Spätestens seit der Präsentation der ersten Big Bang im Jahr 2005 differenziert sich Hublot bewusst vom Rest der Schweizer Uhrenbranche. Besonders deutlich tritt dieser Geist bei den luxuriösen Tourbillon-Modellen hervor, die von moderner Carbonfaser bis hin zu rotem Saphirglas ein ganzes Spektrum ungewöhnlicher Kreationen abdecken. Doch neben der Optik sorgen auch die Preise der Nyoner Überflieger für Aufsehen.
Drei Monate für einen Wirbelwind
Tourbillons, französisch für Wirbelwinde, symbolisieren seit ihrer Erfindung durch Abraham Louis Breguet im Jahr 1795 die Superlative der Horologie. Denn der rotierende Mechanismus, einst zur Erhöhung der Ganggenauigkeit geschaffen, verlangt seinem Konstrukteur neben höchster Präzision auch eine beträchtliche Arbeitszeit ab. Damit dient er den Herstellern als perfektes Beweisstück ihrer mechanischen Kompetenz, als Aushängeschild der Markenwerte und historischen Errungenschaften. Doch Hublots Geschichte reicht gerade einmal bis ins Jahr 1980 zurück.
Dementsprechend musste die junge Manufaktur beträchtliche Summen in die Entwicklung und Produktion der prestigeträchtigen Wirbelwinde investieren, um mit den älteren Unternehmen Schritt zu halten. Heute kann sich das Hublot Tourbillon mehr als nur sehen lassen. In einer separaten Abteilung für große Komplikationen produziert, wird jedes Exemplar von einem einzigen Uhrmacher in bis zu dreimonatiger Handarbeit zusammengesetzt. Addiert man die entsprechenden Arbeitsstunden zu den ohnehin schon hohen Material- und Fertigungskosten der hunderten Einzelteile, so werden die fünf- oder sechsstelligen Preisschilder der Endprodukte ein Stück weit verständlich.
Leicht und stark: Das Hublot Tourbillon in Carbon
Beim Spirit of Big Bang Tourbillon Carbon ist allerdings noch ein weiterer Grund für die Exklusivität verantwortlich: Seine Limitierung auf 100 Stück. Aber selbst unlimitiert wäre das Modell bereits ausgefallen genug, wie sein 42 Millimeter großes, rechteckiges Gehäuse unter Beweis stellt. Gefertigt aus einer Symbiose zwischen schwarzer Carbonfaser und blauen, weißen oder grünen Verbundstoffen, steht es einem surrealistischen Kunstwerk vermutlich näher als einer klassischen Armbanduhr.
Dazu passend, wird der markante Look des Exoten durch ein skelettiertes Handaufzugswerk mit auffällig positioniertem Hublot Tourbillon abgerundet. Aber auch die Entwickler in Nyon wissen, dass die optische Show allein nicht ausreicht. Daher wurde die Spirit of Big Bang Tourbillon mit einer Kombination aus Power und materialtechnischer Innovation versehen:
Während die Gangreserve satte 115 Stunden beträgt und über eine entsprechende Anzeige bei 8 Uhr ablesbar ist, setzt das Carbongehäuse auf spezielle Herstellungsverfahren zur Formung des widerstandsfähigen Materials. Dadurch können die Vorzüge des Werkstoffes in der Spirit of Big Bang voll zum Ausdruck kommen: Enorme Stabilität bei gleichzeitig niedrigem Gewicht.
Gläserner Luxus am Handgelenk
Weniger robust, aber ebenso aufsehenerregend präsentiert sich die Big Bang Tourbillon Purple Sapphire oder Yellow Neon. Wer es farbenfroh und transparent mag, erhält einen wahrlichen König der Extravaganz. Mit seinem Sapphir-Gehäuse folgen die Uhren einer markentypischen Spezialität Hublots, die der Hersteller auch in Schwestermodellen etabliert hat. Verbunden mit der beträchtlichen Größe von 44 Millimetern, dürfte der Big Bang Tourbillon bereits auf große Entfernung neugierige Blicke auf sich ziehen.
Wie bei der Spirit of Big Bang, thront das Hublot Tourbillon auf 6 Uhr und schöpft seine Energie aus einem Manufakturwerk. Beim HUB6035 handelt es sich um eine Automatik mit 72 Stunden Gangreserve. Aufgrund der starken Limitierung werden allerdings nur 50 Besitzer je Farbe in den Genuss eines Meisterstücks gelangen.
Gold der Extraklasse: Das schimmernde Hublot Tourbillon
Damit teilt sich die Big Bang Tourbillon Automatik ihre Stückzahl mit der Hublot Big Bang Integrated Tourbillon Full Carbon 43 mm, bei der Name, Optik und Materialen sichtbar übereinstimmen. Charakterisiert durch die Bullaugenoptik wurden sowohl Band, also auch Gehäuse aus Karbon gefertigt. Lediglich die Faltschließe aus Titan und das Saphirglas stellen größere Ausnahmen dar. Auch die auffallende Karbonoptik erobert die Uhr vollständig und verspricht Wettkampfmaterial am Handgelenk. Karbon ist extrem leicht und als äußerst widerstandsfähiges Material im Motosport beliebt. Auf 3 Ebenen wird das Hightech-Material der Uhren für den Karbon-Überzug geflochten.
Als imposant erweist sich neben der prunkvollen Gestaltung auch die Größe von 43 Millimetern, die eine Vermeidung neugieriger Blicke praktisch unmöglich macht. Es lohnt sich dennoch, manchmal ein paar Minuten mit der Hublot Big Bang Integrated Tourbillon Full Carbon allein zu verbringen: Das befriedigende Gefühl der filigranen Tourbillon-Bewegungen und die massive Haptik sind auch ganz ohne Publikum ein besonderes Erlebnis.
Hublot pur – die Tourbillons weisen den Weg
Drei Modelle, drei Charaktere: Die hohen Ränge aus Hublots buntem Universum repräsentieren den Geist der Marke eindrucksvoll. Nicht etwa praktische oder rationale Erwägungen, sondern die geballten Emotionen der Horologie liefern den Treibstoff für alle Hublot Tourbillon Modelle.
Mit einer Kombination aus mechanischer Superlative und optischer Ausgefallenheit gelingt es ihnen, einen Keil zwischen sich und die meisten anderen Tourbillon-Uhren zu schieben. Damit faszinieren sie ihre stolzen Kunden und begeisterten Fans, liefern ihren Kritikern aber auch genügend Grund zur Beschwerde. Ob man sie nun liebt oder hasst: Wir können gespannt sein, mit welchen Kreationen uns die Schweizer Luxusmarke auch zukünftig die Grenzen des Machbaren aufzeigen wird und der Oberklasse des Uhrenbaus einen frischen Wind verleiht.