« Funktionales und elegantes Meisterwerk »
Von ihrem Hersteller wird die Modellreihe Junghans Form mit der Formulierung charakterisiert, das sei keine Uhr für besondere Augenblicke, sondern vielmehr eine besondere Uhr für jeden Augenblick. Das ist ein hoher Anspruch, der neugierig macht. Dieser Beitrag ist daher ganz der neuen Kollektion und ihren Modellversionen gewidmet und geht der Frage nach, worin das Besondere dieser Uhren im Detail besteht. Entdecken Sie die neue Junghans Form A im Test und Vergleich mit der Form C.
Design in bester Tradition von Bauhaus und klassischer Moderne
Die Uhren von Junghans zeichnen sich generell durch ein vergleichsweise zeitloses und von schlichter Eleganz geprägtes Design aus. Selbst dort, wo mit einem Hauch von Nostalgie auf eine bestimmte, vergangene Zeit angespielt wird – wie etwa bei der Modelllinie Junghans Meister Driver mit ihren Reminiszenzen an die Bordinstrumente von Automobilen der 1920er Jahre – bleibt das Design immer klar, zurückhaltend und niemals aufdringlich.
Uhren, bei denen sich die Form, der Schmuck oder die Lust am verspielten Detail so weit verselbstständigen, dass dies zulasten der Ablesbarkeit ginge, sind in der Kollektion dieses Herstellers praktisch nicht zu finden. Stattdessen lassen viele Uhren der Marke erkennen, dass sich ihre Schöpfer ganz bewusst in die Tradition der klassischen Moderne á la Junghans Milano und der Bauhaus-Stilistik nach dem Vorbild erster Junghans Max Bill Uhren stellen.
Für das Design der einzelnen Uhrenmodelle bedeutet das im Test konkret, dass sich die Gestalt und alle offensichtlichen Elemente an der Funktion zu orientieren haben. In der 2017 lancierten Kollektion Form sieht das Schwarzwälder Unternehmen dementsprechend eine Vereinigung von klassischer Uhrmacherei und moderner Formensprache.
Sehen wir uns im Test also die Forma A genauer an:
Form A: drei Zeiger und drei Dimensionen
Die neue Junghans Serie umfasst bislang zwei verschiedene Modelllinien, die mit den Buchstaben A und C bezeichnet werden. Dabei stellt die im März 2017 präsentierte Form A gewissermaßen die Basisversion dar. Es handelt sich um eine klassische Drei-Zeiger-Uhr mit einem kleinen Fenster für die Anzeige des Tagesdatums bei der Drei.
Das A in der Modellbezeichnung steht dabei für “Automatik” und verweist somit auf die für den Antrieb der Uhr genutzte Energiequelle.
Auf den ersten Blick äußerst schlicht und aufs Wesentliche reduziert, offenbart dieses Uhrenmodell auf den zweiten Blick einige besondere Raffinessen im Design. Hier ist an erster Stelle die Tatsache zu nennen, dass das Gehäuse mit einem Durchmesser von 39,1 Millimetern und einer Höhe von 9,5 Millimetern recht dezent und für eine Automatikuhr auch relativ flach wirkt. Ganz und gar nicht flach wirkt dagegen das Zifferblatt, das bei dieser Uhr dreidimensional gestaltet ist. Erreicht wird dieser Effekt durch eine konkave Wölbung und vor allem durch die Minuterie, die in diesem Fall von kleinen geprägten Quadraten gebildet wird. Nach vier Quadraten folgen dann jeweils die mit Ziffern angegebenen Fünf-Minuten-Schritte von 05 bis 60. Das Datumsfenster ist ebenfalls so gestaltet, dass es die Dreidimensionalität des Zifferblatts betont. Das Edelstahlgehäuse ist ergonomisch geformt und bietet im Test damit besonders guten Tragekomfort.
Kratzfestes Saphirglas schützt Zeiger und Zifferblatt der Form Automatic.
Die Stundenindizes sind – je nach Version – als schlichte Strichindizes gestaltet oder mit arabischen Ziffern beschriftet. Teilweise ist die Kontrastkante des Leder-Armbandes auf die Farbe der Ziffern in der Minuterie abgestimmt. Ein vierfach verschraubter Sichtboden aus getöntem Mineralglas gibt den Blick auf das Automatikwerk frei, das über eine Gangreserve von bis zu 38 Stunden verfügt. Auf dem geschliffenen Rotor ist das „J-Logo“ eingraviert. Um die Ablesbarkeit bei Nacht und schlechten Lichtverhältnissen zu verbessern, sind die Stunden- und Minutenzeiger mit einer umweltfreundlichen Leuchtmasse beschichtet. Für die Form A stehen verschiedene Armbänder aus feinem Kalbsleder mit Dornschließe zur Auswahl.
Dezenter Chronograph mit überzeugendem Design: Junghans Form C im Vergleich
Zwei Monate nach der Automatik-Version wurde im Mai 2017 mit der Junghans Form C ein weiteres Modell lanciert. Im Unterschied zur Automatic wurde in dieser Uhr jedoch kein Automatik-, sondern ein Quarzwerk verbaut. Ein weiterer Unterschied zwischen dem neuen Modell und der Automatic ist die Chronographenfunktion, die in der Modellbezeichnung durch den Buchstaben C repräsentiert wird. Im Hinblick auf das Design ist die enge Verwandtschaft zwischen der Automatic und dem Chronographenmodell sofort zu erkennen. Denn ebenso wie bei Form A ist auch das Zifferblatt des Chronographen dreidimensional gestaltet und weist neben der konkaven Wölbung eine quadratisch geprägte Minuterie auf.
Darüber hinaus wird die räumliche Tiefenwirkung bei diesem Modell noch durch die konkav eingelassenen Hilfszifferblätter betont. Eine besondere Erwähnung verdient der obere, bei der Zwölf positionierte Totalisator, mit dem sowohl die Stunden als auch die Minuten gestoppt werden. Sein Pendant in der unteren Hälfte des Zifferblatts ist die dezentrale kleine Sekunde.
Bei der Drei findet sich – ebenso wie bei der Form A – ein kleines Fenster für die Anzeige des Tagesdatums.
Die Verwendung eines Quarzwerkes anstelle eines mechanischen Kalibers mit automatischem Aufzug ermöglicht es, dass die Gehäusegröße im Vergleich zur Form A Automatik beim Nachmessen im Test nur sehr moderat zunimmt. Mit 40 Millimetern Durchmesser und 10,5 Millimetern Höhe ist das Gehäuse für einen Chronographen zurückhaltend dimensioniert und kann auch sehr gut von Herren mit besonders schlankem Handgelenk oder als Dresswatch getragen werden. Um die Ablesbarkeit zu verbessern, wurde das flache Saphirglas einseitig entspiegelt. Wie bei der Form A wurden mit Superluminova beschichtete Stunden- und Minutenzeiger verwendet.
Eine weitere Parallele zum Automatic Modell im Test ist das in verschiedenen Farben erhältliche Kalbslederband, das mit einer Dornschließe versehen ist. Bei einigen Versionen der Junghans Form C findet sich die Farbe der Kontrastkante des Unterleders in der Farbgebung der Ziffern in der Minuterie wieder, so wie dies auch bei einigen Form-A-Versionen der Fall ist. Im Jahr 2022 feierte Jungahns sein 160-jähriges Bestehen. Besonders begehrt ist die Form A 160 Jahre Junghans Edition der Uhr, die mit besonderer Farbgebung und weiteren schicken Details überzeugt.