« Von der Dresswatch bis zum Fliegerchronographen »
Die deutsche Uhrenmarke Junghans, zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeitweise der größte Uhrenhersteller der Welt, ist heute vor allem für elektronische Funkuhren bekannt. Doch Uhrenkenner wissen darüber hinaus auch das umfangreiche mechanische Sortiment dieses Herstellers zu schätzen. Die Junghans Meister Kollektion demonstriert die Vielfalt der Produktpalette von Junghans Uhren in besonders eindrucksvoller Weise.
Faszinierend zeitloses Design im Stile der 1930er bis 1960er Jahre
Die Kollektion, deren einzelne Modelle stets das Wort “Meister” im Namen führen, orientiert sich gestalterisch am Design von Armbanduhren der 1930er bis 1960er Jahre. Aus dieser Zeit stammt auch der Name, denn in den 1930er Jahren begann Junghans damit, Armbanduhren mit selbst entwickelten und produzierten Werken auszustatten. 1936 war die erste dieser Uhren marktreif. In ihr arbeitete ein Werk vom Kaliber JBO, dessen edelste Ausführung die Bezeichnung JBO/2 erhielt, mit Genfer Streifen verziert wurde und in jenen Uhren zum Einsatz gelangte, die das Prädikat “Meister” erhielten.
Die Verantwortung für das Design dieser Junghans Uhren hatte in den 1930er Jahren der Produktgestalter Anton Ziegler übernommen, der bis in die 1960er Jahre hinein in dieser Funktion im Unternehmen tätig war. Historische Entwürfe aus dieser Ära bilden heute die gestalterische Basis, für die Modelle der aktuellen Meister Kollektion. Diese zeichnet sich durch eine relativ große Modellvielfalt aus und umfasst klassisch-schlichte Dresswatches ebenso wie sportliche Chronographen und Fliegeruhren.
Junghans Meister Linien im Überblick:
- Agenda
- Chronometer
- Chronoscope
- Classic
- Damen Quarz
- Driver
- Handaufzug
- Kalender
- Pilot
- Telemeter
Agenda: stilvolle Dresswatch der Serie für den eleganten Geschäftsmann
Ein typischer Vertreter der klassisch-eleganten Modelle innerhalb der Kollektion ist die Meister Agenda. Sie passt zur eleganten Abendgarderobe ebenso wie zum formellen Business-Outfit und beeindruckt vor allem durch die Tatsache, dass sie neben der aktuellen Uhrzeit relativ viele zusätzliche Informationen bietet, ohne dass das Zifferblatt deswegen auch nur ansatzweise überladen wirken würde. Das ist zum einen der klaren Symmetrie und zum anderen dem schlichten, aufs Wesentliche reduzierten Design zu verdanken.
Konzeptionell basiert die Agenda auf einer klassischen Drei-Zeiger-Uhr mit Zentralsekunde, die jedoch über zwei zusätzliche Hilfszifferblätter verfügt. Das obere Hilfszifferblatt, das sich direkt unterhalb der Zwölf befindet, zeigt mittels eines kleinen Zeigers die Kalenderwoche an. Im unteren Bereich dagegen informiert ein weiterer kleiner Zeiger über die aktuelle Gangreserve des Automatikwerks vom Kaliber J810.5, welches nach vollständigem Aufziehen ohne weitere Energiezufuhr bis zu 42 Stunden arbeitet. Bei der Drei befindet sich zudem ein kleines Fenster für das jeweilige Tagesdatum, während auf der gegenüberliegenden Seite bei der Neun die Komplikation Wochentag angezeigt wird. Wer eine Agenda trägt, kann sich im Meeting also oftmals entspannt zurücklehnen, während andere hektisch auf ihrem Handy oder ihrem Tablet-PC herumtippen.
Die Uhr besitzt ein Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 40,4 Millimetern, das auch mit einer rotgoldfarbenen PVD-Beschichtung lieferbar ist. Als Materialien für das Armband kommen neben Edelstahl wahlweise braunes oder schwarzes Pferdeleder beziehungsweise schwarzes Alligatorleder zum Einsatz. Und bei den Zifferblättern hat der Käufer die Wahl zwischen einer schiefergrauen und einer versilbert-matten Version sowie einer Kombination von Anthrazit mit hellen Hilfszifferblättern.
Ein ähnliches Masterpiece gibt es übrigens mit der Bezeichnung Meister Kalender; sie zeigt zwar nicht die Kalenderwoche an, dafür aber neben dem Wochentag noch den Monat und die Mondphase.
Chronoscope vereint Sportlichkeit mit klassischer Eleganz
Ein vom Design her weiteres typisches Modell der Serie ist die elegante Meister Chronoscope, die mit einer Chronometerfunktion ausgestattet ist und von einem Automatikwerk des Kalibers J880.1 mit bis zu 48 Stunden Gangreserve angetrieben wird. Neben der Stoppfunktion verfügt diese Uhr über eine Anzeige von Wochentag und Tagesdatum bei der Drei. Die beiden Chronographen-Totalisatoren befinden sich in der Mittelachse bei der Zwölf und bei der Sechs, während die kleine Sekunde bei der Neun platziert wurde.
Mit einem Durchmesser von 40,7 Millimetern ist das Edelstahlgehäuse der Chronoscope nur unwesentlich größer als das der Agenda. Damit wirkt sie ungeachtet ihrer dezent sportlichen Note und ihrer Chronographenfunktion keinesfalls zu wuchtig und wird vielmehr allen Anforderungen gerecht, die an eine klassisch-elegante Dresswatch gestellt werden. Neben versilberten oder anthrazitfarbenen Zifferblättern sind einige Chronoscope-Versionen auch in Blau erhältlich. Übrigens entsprechen die erhältlichen Varianten von Gehäuse und Armband in etwa jenen, die auch für die Agenda angeboten werden.
Junghans Uhren für den Einsatz über den Wolken: die Meister Pilot
Als die soeben neu gegründete Bundeswehr im Jahr 1955 nach einer geeigneten Dienstuhr für ihre Piloten suchte, entschied man sich für ein Modell aus dem Hause Junghans. Das Erkennungsmerkmal dieses heute legendären Fliegerchronographen war seine zwölfeckige Lünette, und neben einer Chronographenfunktion wies die Uhr noch weitere, für Fliegeruhren bereits zum Standard gewordene Merkmale auf. Dazu gehörten insbesondere die großzügig mit Leuchtmasse versehenen Stundenziffern und Zeiger, die sich auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut von dem schwarzen Zifferblatt abheben, sowie die große gerändelte Krone und die ebenfalls relativ großen Chronographendrücker.
Mit dem Modell Meister Pilot gibt es in der Kollektion bis heute eine Uhr, die sich in wesentlichen Details an die legendäre Fliegeruhr von Junghans anlehnt und dank der zwölfeckigen Lünette schon auf den ersten Blick deutlich von anderen Fliegeruhrenmodellen abhebt. Diese gestalterische Eigenständigkeit und ihre praktischen Eigenschaften, allen voran die gute Ablesbarkeit und die robuste Stoppfunktion, sichern der Pilot auch jenseits der Luftfahrt-affinen Zielgruppen eine rege Nachfrage – und einen festen Platz innerhalb der traditionsbewussten Meister-Kollektion.
Die Meister Driver: Reminiszenz an die Frühzeit des Automobils
Die Entwicklung der ersten Armbanduhren und deren Siegeszug zulasten der bis dahin dominierenden Taschenuhren verliefen über weite Teile parallel mit der Frühzeit des Automobils. Mehrere renommierte Uhrenhersteller produzierten neben Armbanduhren auch Bordinstrumente für Autos und Flugzeuge, und mit dem Aufkommen des Autorennsports entstand auch ein Bedarf an Armbanduhren, die von den Rennverantwortlichen und Schiedsrichtern sowie von den Rennfahrern zur Zeitmessung verwendet werden konnten. Eine Reminiszenz an diese Ära sind die Uhren der Junghans Meister Driver.
Sie erinnern vom Design her an die Uhren und Tachometer früher Automobile. Das spiegelt sich vor allem in der Typographie der Stundenindizes wider, die bei dieser Modelllinie nicht aus Ziffern von Eins bis Zwölf bestehen, sondern vielmehr die Fünfminuten-Intervalle von der 05 anstelle der Eins bis zur 60 anstelle der Zwölf zeigen.
Die Basisversion verfügt neben dem Stunden- und dem Minutenzeiger über eine kleine Sekunde bei der Sechs und ist mit einem Handaufzugswerk des Kalibers J815.1 ausgestattet. Die Version Driver Automatic hingegen wird von einem Mechanikwerk mit automatischem Aufzug angetrieben und ist als klassische Drei-Zeiger-Uhr mit einem kleinen Datumsfenster bei der Sechs konzipiert. Bei der Driver Day Date gibt es zusätzlich noch eine Anzeige des Wochentages bei der Zwölf. Sämtliche Uhren aus der Kollektion Junghans Meister, die über eine Wochentagsanzeige verfügen, sind übrigens auch mit englischen Wochentagsbezeichnungen lieferbar.
Die Driver Automatic bringt zudem etwas Farbe in die Kollektion. Dafür sorgen die Modellversionen mit einem Gehäusedurchmesser von 38,4 Millimetern, die sowohl als relativ kleine Herrenuhren als auch als Damenuhren getragen werden können. Ihre Kalbsleder-Armbänder sind nicht nur in Dunkelbraun, sondern auch in Farben wie Rot, Mintgrün, Dunkelgrün oder Hellblau erhältlich, die zudem bei den Ziffern der Stundenindizes wiederkehren.