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Unter hunderten verschiedener Armbanduhrenmodelle, die im Laufe der Zeit von renommierten Uhrenmanufakturen auf den Markt gebracht worden sind, gibt es einige legendäre Uhren, deren Namen für Uhrenkenner einen ganz besonderen Klang haben. Ob Blancpain Fifty Fathoms oder Omega Speedmaster – meist handelt es sich dabei um Modelle, die auf die eine oder andere Weise Uhrengeschichte geschrieben haben und daher dauerhaft mit nur wenigen Modifikationen angeboten werden oder nach einer gewissen Pause wieder neu ins Sortiment aufgenommen worden sind. Einige von ihnen stellt dieser Beitrag vor.
Die Rolex Oyster: Wasserdichtigkeit wird zum Werbeargument
Oyster ist die englische Bezeichnung für Auster, und dieser Name ist Programm. Denn das wertvolle Innenleben dieser von Rolex-Gründer Hans Wilsdorf in den 1920er Jahren entwickelten Armbanduhren mit verschraubter Krone sollte in dem eigens dafür geschaffenen wasserdichten Gehäuse so sicher sein, wie eine Perle in der harten, dicht schließenden Schale einer Auster. Zu einem geradezu fulminanten Markterfolg verhalf der Rolex Oyster die Tatsache, dass Wilsdorf der Schwimmerin Mercedes Gleitze eine seiner Uhren mit auf den Weg gab, als sie im Oktober 1927 den Versuch startete, den Ärmelkanal zu durchschwimmen.
Widrige Witterungsbedingungen ließen das Vorhaben zwar kurz vor dem Ziel scheitern, doch die Uhr, die Gleitze während ihres 15-stündigen Aufenthalts in der kalten, stürmischen See bei sich getragen hatte, war dadurch in keiner Weise beeinträchtigt worden und funktionierte ebenso zuverlässig wie zuvor. Wilsdorf machte dies umgehend zum Inhalt einer massiven Werbekampagne, die einen entscheidenden Anteil am Aufstieg von Rolex und seinen legendären Uhren in die weltweite Top-Liga der Uhrenhersteller hatte. Der Durchbruch gelang vor allem mit dem vier Jahre später erstmals vorgestellten automatischen Aufzug. Seither führt die Rolex Oyster den Zusatz “Perpetual” im Namen und hat bis heute ihren festen Platz im Sortiment der Marke inne.
Gegenwärtig wird sie in unterschiedlichen Modellvarianten angeboten, die sich beispielsweise durch ihre Gehäusegrößen die Farbe ihrer Zifferblätter und andere Details unterscheiden.
Für viele Uhrenkenner ist Rolex Oyster Perpetual so etwas wie ein Qualitätsprädikat, das für besonders zuverlässige und bei aller Robustheit auch sehr elegante Damen- und Herrenuhren steht.
Blancpain Fifty Fathoms: die unsterbliche Taucheruhren-Ikone
Ein klangvoller Name, der beim Thema legendäre Uhren ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Blancpain Fifty Fathoms. Der für deutsche Ohren auf den ersten Blick vielleicht merkwürdige Name deutet bereits auf ihren Einsatzzweck hin. Denn “fifty fathoms” bedeutet “50 Faden”, was im metrischen Maßsystem einer Wassertiefe von 91,50 Metern entspricht. Den in dieser Tiefe auftretenden Belastungen sollte die Uhr widerstehen können, die Blancpain in den 1950er Jahren für die französische Marine entwickelte.
Die Fifty Fathoms gilt weithin als erste moderne Taucheruhr, ausgestattet mit einer hervorragend ablesbaren und einseitig drehbaren Lünette, wie sie heute bei allen Taucheruhren Standard ist.
Der große Erfolg der Fifty Fathoms führte nicht nur dazu, dass andere Hersteller ebenfalls eigene Taucheruhrenkollektionen auf den Markt brachten, sondern veranlasste Blancpain, im Laufe der nächsten drei Jahrzehnte gut 20 verschiedene Modelle auf den Markt zu bringen. Einige wurden nur in Stückzahlen von wenigen hundert Exemplaren gefertigt, von anderen dagegen wurden mehrere Tausend produziert.
Nicht nur die französische Marine, sondern auch die Seestreitkräfte zahlreicher anderer Länder waren schnell von den Qualitäten der Blancpain Fifty Fathoms überzeugt und bestellten die Taucheruhr für ihre eigenen Einheiten.
Im zivilen Bereich und unter Sporttauchern gewann diese Uhr ebenfalls schnell große Beliebtheit, woran sich bis heute nichts geändert hat. Das 50. Jubiläum der Blancpain Fifty Fathoms feierte der Hersteller im Jahr 2003 mit einer besonderen limited Edition.
Breitling Navitimer: legendäre Fliegeruhr mit Kultstatus
Die Breitling Navitimer wurde bereits 1952 der Öffentlichkeit präsentiert und hat dank des besonderen Konzepts schnell Kultstatus erlangt.
Sie gehört auch aktuell zum Sortiment von Breitling und ist inzwischen in zahlreichen Modellvarianten erhältlich, die sich nicht nur durch ihre Größe, ihre Zifferblattfarbe und die eingesetzten Materialien von Armband und Gehäuse unterscheiden, sondern teilweise auch zusätzliche Komplikationen wie die Anzeige einer zweiten Zeitzone besitzen.
Das hervorstechende Merkmal der legendären Breitling Navitimer ist zweifellos die Rechenschieberfunktion, die es Piloten erlauben sollte, wichtige Berechnungen während des Fluges auf unkomplizierte und komfortable Weise durchzuführen.
Dazu zählten etwa die Berechnung von Geschwindigkeiten und Strecken oder des Treibstoffverbrauchs. Heute übernehmen zwar Computer diese Aufgabe, doch die Faszination für das uhrmacherische Kleinod ist bei luftfahrtaffinen Uhrenliebhabern und Fans sportlicher Chronographen ungebrochen.
Die logarithmische Skala zur Durchführung von Rechenoperationen hatte Breitling übrigens schon zehn Jahre früher mit großem Erfolg bei der Chronomat eingesetzt. Spätestens seit der Breitling Navitimer wurde sie dann zu einem regelrechten Markenzeichen von Breitling, das sich bis heute an zahlreichen Modellen findet.
Chopard Happy Diamonds und Omega Speedmaster: legendäre Uhren der sechziger und siebziger Jahre
Zwei bekannte Uhrenmodelle, die noch etwas jünger sind, aber ebenfalls zweifellos in die Kategorie legendäre Uhren gehören, sind die Chopard Happy Diamonds und Omega Speedmaster. Die Kollektion Chopard Happy Diamonds gewann 1976 in Baden-Baden die Goldene Rose und begeistert stilvolle Frauen in aller Welt bis heute.
Das Design ist zwar im Laufe der Jahre mehrfach dem Zeitgeschmack entsprechend modifiziert worden, doch die fröhlich auf dem Zifferblatt umhertanzenden Diamanten sind bis hin zu modernen Uhren und Schmuck das unverwechselbare Kennzeichen der Chopard Happy Diamonds Serie geblieben.
Während diese Kollektion speziell für Frauen kreiert wurde, spricht die Omega Speedmaster in erster Linie Männer an.
Ihre große Stunde schlug am 21. Juli 1969, als sie bei der erfolgreichen Mondlandung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin zur ersten Armbanduhr wurde, die von einem Menschen auf dem Mond getragen wurde. Seit diesem Tag ist die legendäre Moonwatch nicht nur bei verschiedenen anderen Weltraummissionen der NASA im Einsatz gewesen, sondern hat sich auch bei zivilen Uhrenliebhabern eine große Fangemeinde erschlossen.
Als sportlicher und zugleich eleganter Chronograph kann sie zu vielen Gelegenheiten getragen werden, und die Vielfalt der Modellversionen trägt ebenfalls einen guten Teil zu ihrem Markterfolg bei. Ungeachtet kleinerer Modifikationen von Details hat sie bis zur aktuellen Kollektion stets ihr unverwechselbares “Gesicht” behalten.