Fünf Sterne, vier Abenteurer und zwei Modelle: In den neuen Fliegeruhren der Longines Spirit Kollektion vereint die Schweizer Traditionsmarke historische Elemente mit modernen Linien und erinnert an die Errungenschaften legendärer Flugpioniere. Im Fokus stehen Amelia Earhart, Paul-Emile Victor, Elinor Smith und Howard Hughes, die ihre aviatischen Rekorde allesamt in Begleitung von Longines Uhren aufstellten. Die Erwartungen an die neuen Zeitanzeiger sind also groß.
Höher, schneller, weiter: Die Pioniere
Um Longines´ Verbindung zu den größten Namen der Luftfahrt zu verstehen, müssen wir ein ganzes Jahrhundert in der Zeit zurückreisen. Anders als heute, zählt der 1832 gegründete Hersteller damals zu den prominentesten Adressen der Uhrenindustrie und hat schon 73 Jahre Erfahrung, als Hans Wilsdorf eine Marke namens Rolex gründet.
1919 zum Lieferanten der Internationalen Aeronautischen Vereinigung ernannt, konstruiert das Unternehmen aus Saint Imier im Jahr 1927 die legendäre Weems-Navigationsuhr und ist spätestens in aller Munde, als einer seiner Zeitanzeiger den weltberühmten Nonstop-Atlantikflug Charles Lindberghs in der “Spirit of St. Louis” begleitet. Damit etabliert sich Longines als Nonplusultra der aviatischen Zeitmessung und lässt zukünftigen Piloten praktisch keine Wahl – wer das Beste haben will, greift zu einem Zeitanzeiger mit der geflügelten Sanduhr im Zifferblatt.
So auch Amelia Earhart, als sie am 20. Mai 1932 im kanadischen Neufundland mit dem Ziel Paris in die Lüfte steigt. Zwei Stunden später beobachtet die Pilotin mächtige Wolken und Eisbildung an den Tragflächen – eine lebensbedrohliche Gefahr für ihre Mission. Dennoch gelingt es ihr, eine sichere Notlandung im nordirischen Londonderry durchzuführen und damit zur weltweit ersten Frau zu werden, die den Atlantik im Alleinflug überquert.
Nicht weniger beeindruckend ist Howard Hughes Leistung: Dem amerikanischen Unternehmer gelingt 1938 die bis dato schnellste Weltumrundung. In New York startend, fliegt er über Paris, Moskau, Omsk, Jakutsk, Anchorage und Minneapolis zu seinem Abflughafen zurück. Die Zeit: 3 Tage, 19 Stunden und 14 Minuten – offiziell festgehalten von Longines.
Von Höhenrekorden bis zum Südpol
Neben großen Entfernungen begleiteten die robusten Instrumente des Herstellers auch schwindelerregende Höhen. Ein Fachgebiet, in dem Elinor Smith ähnlich prominent ist wie Abraham Louis Breguet in der Horologie. Im Alter von 16 Jahren wird sie 1927 zur jüngsten lizensierten Pilotin der Welt, stellt 1930 mit 8.357 Metern den weiblichen Höhenrekord auf und übertrifft sich ein Jahr später selbst, als sie mit ihrer Longines am Handgelenk auf 9.929 Meter aufsteigt.
Viertes und letztes Mitglied des Quartetts ist Paul-Emile Victor: Als Initiator der französischen Polarexpeditionen nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt, nutzt er insgesamt drei Chronometer der Schweizer Marke für seine Flugreisen in die kältesten Regionen der Erde. 17 erfolgreiche Antarktis- und 14 Grönlandexpeditionen sprechen für ein außergewöhnliches Lebenswerk.
Spirit: Zwei Editionen im Aviatik-Stil
Es ist also ein großes Erbe, an das die neue Longines Spirit anknüpfen möchte. Somit verwundert es kaum, dass alle Varianten des Newcomers über eine Reihe typischer Fliegeruhren-Merkmale verfügen: Große Krone, Höhenring und Rauten-Indizes sind ebenso charakterisierend wie die überdimensionierten Zeiger mit Leuchtmasse und die arabischen Ziffern. Gleichzeitig liefern die Gehäuse ein Wechselspiel aus polierten, matten und satinierten Oberflächen – ein Pluspunkt, der für mehr Reiz und einen hochwertigeren Eindruck gegenüber monotonen Gestaltungen sorgt.
Zu den Versionen
Das Spektrum setzt sich aus einem 40 Millimeter großen Modell mit reiner Datumsanzeige (Ref. L3.810.4) und einem 42 Millimeter großen Chronographen (Ref. L3.820.4, ebenfalls mit Datum) zusammen. Beide Edelstahluhren sind jeweils in drei verschiedenen Zifferblattfarben erhältlich: So sorgt Mattschwarz für die bestmögliche Lesbarkeit und nobelste Erscheinung, während Silber ein klassisch-dezentes Gesamtbild erzeugt. Ein wenig Fantasie vorausgesetzt, erinnert seine strahlende Erscheinung an die Polarmissionen Paul-Emile Victors.
Unser persönlicher Favorit ist aber Dunkelblau mit Sonnenschliff: Historisch und modern zugleich, erzeugt es aus jedem Winkel ein luxuriöses Schimmern und verleiht der Spirit ihren wohl stärksten Charakter. Die perfekte Abrundung ermöglicht ein blaues Lederband, welches Teil einer großzügigen Auswahl an Metall- und Lederbändern ist.
Zwar ist die neue Serie nicht die umfangreichste in Longines´ Portfolio, ein gewisses Maß an Individualisierung ist aber durchaus möglich.
Ausschließlich Automatikwerke mit Silizium-Spiralfeder
Beim Blick auf die inneren Werte wird die Premium-Positionierung der Spirit Kollektion innerhalb der Markenwelt aus Saint-Imier deutlich: Keine Quarzwerke, sondern ausschließlich Automatikkaliber treiben die modernen Fliegeruhren an. Dabei greift der Chronograph auf das L688.4 (Basis: ETA A08.L01) zurück, welches 60 Stunden Gangreserve und eine Chronometer-Zertifizierung der COSC vorweisen kann. Letztere besitzt auch das L888.4 (Basis: ETA A31.L11) des 40-Millimeter-Modells, übertrifft die Kraftreserve des Chronographen jedoch um 4 Stunden.
Beide Antriebe verbindet das Kürzel “.4” am Ende ihrer Bezeichnung, das den Einsatz einer Silizium-Spiralfeder verrät: Bis vor wenigen Jahren noch ein Feature der absoluten Oberklasse, punktet sie gegenüber herkömmlichen Spiralfedern mit einer höheren Robustheit und Präzision. Stichwort Robustheit: Alle Modelle der Longines Spirit verfügen über eine ordentliche Wasserdichtigkeit bis 100 Meter und beidseitig entspiegeltes Saphirglas. Die Herstellerpreise betragen 1.950 Euro für die 40-Millimeter- und 2.827 Euro für die 42-Millimeter-Chronographen-Version.
Fazit: Viel Geschichte und erstklassige Qualität zum fairen Preis
Reiche Historie, originelles Design und moderne Antriebstechnik: Mit der Spirit Kollektion lanciert Longines eine Reihe vielseitiger Pilotenuhren, die erschwingliche Preise mit kontemporärer Ästhetik verbinden. Nicht nur im Cockpit, sondern auch im Alltag und zum feinen Anzug wirken die Editionen passend.
Wer eine gewisse Begeisterung für die Luftfahrt besitzt und einen funktionalen Allrounder für jede Gelegenheit sucht, wird in der Preisklasse um 2.000 Euro kaum bessere Alternativen zur Spirit finden.