Omega-Seamaster-Diving-watch-2
Von Naklig - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20200181

Modellgeschichte: Omega Seamaster alte Modelle bis heute

Wer von den wasserdichten Omega Uhren für Herren alte Modelle und neue Designideen vergleicht, ist von der Bandbreite überwältigt. Die Omega Seamaster zählt seit dem Jahr 1948 zu den bedeutendsten Taucheruhren. Lust auf eine Zeitreise? Los geht’s!

Sensationeller Auftakt, aber im falschen Jahr…

Wenn der Hersteller alte Modelle für Unterwassermissionen vorstellt, startet er mit der legendären Marine. Verlängerbares Armband, quadratische Form und ein Doppelgehäuse mit Steckmechanismus, in dem die Krone verschwand: Die 1932 entwickelte Tool Watch strotzte vor raffinierten Lösungen und meisterte sogar eindrucksvolle Funktionstests. Profitaucher schlüpften in ihren klobigen Anzügen, um die Wasserdichtigkeit bei 73 Metern Tiefe im Genfer See zu beweisen. Die Ozeanforscher applaudierten. Ansonsten war das Feedback verhalten, weil sich die Nützlichkeit dem breiten Publikum nicht erschloss.

100-jähriges Markenjubiläum und Geburtsstunde einer Markenikone

Wenige Jahre später traf man mit sportlichen Armbanduhren den Nerv der Zeit. Militärische Einsätze zeigten: Selbst bei Luftstreitkräften ist der Kontakt mit Wasser nicht ausgeschlossen, den der Zeitmesser überstehen sollte. Der Gedanke lässt sich auf den Alltag übertragen und mündete 1948 in den Sportuhren, die man heutzutage am Seepferdchen auf der Rückseite erkennt. Das robuste Gehäuse, die kräftigen Bandanstöße oder die plakativen Indizes und Zahlen: All das diente der Funktionalität und war gleichzeitig für alte Modelle ästhetisch unkonventionell. Apart wirkte zudem der Kontrast zwischen den sportiven Designelementen und dem edlen Tenor der wasserdichten Uhrenlegende.

Vintage Omega Seamaster
By Pete Karl Ii – Imported from 500px (archived version) by the Archive Team. (detail page), CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=71353200

Vintage-Originale sind rar und technisch veraltet. Deshalb beamt Omega von der Seamaster Automatik alte Uhren in die Gegenwart – zum Beispiel mit dem Co-Axial Master-Chronometer 1948. Die Hommage hält am Nachkriegsdesign fest, integriert aber modernste Uhrentechnik. Gehäuse und Zifferblatt aus Platin, Indizes und Zeiger aus Gold: Die materielle Performance lässt erahnen, dass das Nostalgie-Bekenntnis kein Schnäppchen ist. Die Seamaster kam bei ihrem Debüt gut an, weil sie für die Herausforderungen in der Luft, an Land und im Meer geschaffen war. An dieser erfolgversprechenden Multifunktionalität knüpfen seit einigen Jahren die Omega-Modelle der Aqua Terra-Familie an.

Omega Seamaster Aqua Terra 150M Co-Axial Master Chronometer 41mm in der Version 220.10.41.21.10.001      Omega Seamaster Aqua Terra 150M Co-Axial Master Chronometer 34mm in der Version 220.10.34.20.03.002

Qualitätssprung vom wasserdichten Zeitanzeiger zur ersten Taucheruhr

Wenn Sporttaucher mit Faible für großartige Zeitmesser diese Omega Seamaster in der Modellübersicht sehen, hüpft das Herz höher: Die Ikone wartete im Jahr 1957 mit einer neuartigen Kronendichtung und einem speziell abgedichteten Glas mit beachtlicher Dicke auf. Ihre Entwickler dachten auch an die Feinheiten in puncto Sicherheit: Die Taucherlünette war so konzipiert, dass man sie nicht versehentlich verstellen konnte. Der Name der ersten Omegas fürs Profitauchen lautete “Seamaster 300” und verleitet zu Fehlschlüssen: Das Wasserdichtigkeitssystem reichte nicht bis 30 bar, sondern bis 20 bar. Gleiches galt für die 2. Auflage im Jahr 1963, bei der die Leuchtlünette zu den Verbesserungen zählte.

Omega Seamaster, ca. 1960.
Von Kjetil Ree – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67486886

Die Taucherikone blieb ihrem Look – abgesehen von variierenden Zeigerformen – über viele Jahre hinweg treu. Damit die Fans der Designikone nicht auf alte Modelle zurückgreifen müssen, taucht die Seamaster 300 auch im gegenwärtigen Markensortiment auf – als Chronometer mit Kaliber 8912 und 30 bar Wasserdichtigkeit. Im Rahmen der Jubiläums-Edition gesellte sich 2023 eine schmucke Variante im sommerlichen Ozeanblau hinzu.

Omega Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer 41 mm in der Version 234.30.41.21.01.001   Omega Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer 41 mm in der Version 234.32.41.21.01.001

Tool Watches, die keine Angst vor Untiefen haben

Wenn man von der Omega Seamaster alte Modelle betrachtet, wird klar: Der Hersteller fokussierte sich darauf, das technische Setting für den professionellen Einsatz zu verbessern. Dafür war er auch bereit, ungewöhnliche Ideen umzusetzen. Originär für den Rallye-Sport wurde die Bullhead mit asymmetrischer Gehäuseform und Bedienelementen auf der 12- und 6-Uhr-Position entwickelt.

Omega Seamaster Bullhead
By Omega-collector – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41015521

Ein neuralgisches Funktionsrisiko ist neben der Druckbelastung beim Tiefseetauchen das Eindringen von Heliumatomen. Die kleinste Panne kann bei extremen Expeditionen unter der Meeresoberfläche lebensgefährlich sein. Bei der Seamaster Polprof schob man deshalb alle ästhetischen Ansprüche beiseite und konzentrierte sich auf die Tiefseetauglichkeit – mit dem einschaligen Gehäuse, der Lünetten-Verriegelung samt rotem Drücker und der Kontermuttter an der Krone. Die Quintessenz war ein Wasserdichtigkeitssystem, das damals bis 600 m Tiefe reichte und bei den neueren Modellversionen sogar bis 1.200 m wirkt. Bei den Omega Uhren für Herren sind alte Modelle mit exzentrischem Look gefragt. Die Bullhead und Ploprof bereichern demnach noch immer das Markenportfolio.

Omega Seamaster Ploprof 1200 M Co-Axial Master Chronometer 55x48mm in der Version 227.90.55.21.99.001  Omega Seamaster Ploprof 1200 M Co-Axial Master Chronometer 55x48mm in der Version 227.90.55.21.99.002

Im Jahr 1976 gelang bezüglich Druckstabilität der große Wurf: Ästhetisch orientierte man sich an der ersten Taucheruhr, behielt aber die linksseitige Kronenposition der Ploprof bei. Neu war nicht nur das gewölbte “Pilot Line”-Gehäuse, sondern auch die Wasserdichte bis 1000 m dieser Seamaster. Sie blieb bis 2009 unübertroffen und wurde 2019 fulminant von der Planet Ocean Ultra Deep überflügelt.

Omega Seamaster Planet Ocean 6000 M Co-Axial Master Chronometer Ultra Deep 45,5mm in der Version 215.30.46.21.03.001 Omega Seamaster Planet Ocean 6000 M Co-Axial Master Chronometer Ultra Deep 45,5mm in der Version 215.30.46.21.06.001

Bei einem Weltrekord-Tauchgang wagte sie sich mit Victor Vescovo bis zum tiefsten Punkt des Marianengraben vor. Seit 2022 gehört die Expeditionsuhr mit einer Belastbarkeit von 600 bar zum regulären Sortiment. Genügt auch etwas weniger? Dann überzeugt eine Planet Ocean Taucheruhr, die bis zu 600 m wasserdicht ist.

Omega Seamaster Planet Ocean 600 M Co-Axial Master Chronometer 39,5mm in der Version 215.30.40.20.03.001 Omega Seamaster Planet Ocean 600 M Co-Axial Master Chronometer 43,5mm in der Version 215.30.44.21.01.001 aus Edelstahl mit Keramiklünette

Lieblingsuhr von James Bond – Omega Diver

Die Chronik verrät: Omega gönnte sich bei den Taucheruhren einen Verschnaufpause, um im Jahr 1993 mit einer neuen Kollektion aufzutrumpfen. Wer von der Omega Seamaster Automatik alte Modelle vor Augen hat, widerspricht sofort: Eigentlich debütierte sie schon rund 20 Jahre früher, als man mit der Diver 120m den ersten unterwassertauglichen Chronographen vorstellte. An der Sensation knüpfte die Marke an, addierte einen schicken Look und gönnte der Sportuhr sowohl ein Heliumventil als auch eine 30-bar-Wasserdichtigkeit.

Seither freut sich die Diver über eine große Fangemeinde, wodurch es viele alte und neue Versionen mit dem Wellenmuster auf dem Zifferblatt gibt. Klassische Tauchzeitmesser zählen ebenso zur Kollektion wie Chronographen, in der sogar anspruchsvolle Geheimagenten fündig werden.

Omega Seamaster Seamaster 300 M Diver Chronometer

James Bond bekennt sich seit 1995 zu der Taucheruhr und erhielt die Omega Seamaster Diver 300m als neues Modell: Es begeistert mit einem Retro-Look und war 2021 im Agenten-Streifen “Keine Zeit zu sterben” zu sehen.

Die offizielle James Bond Seamaster aus "Keine Zeit zu sterben"
By Basilica9718 – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=112890517

Eine Omega Seamaster Modellübersicht, die alte Varianten lückenlos erfasst…

…wäre ellenlang. Wer durch das “Vintage-Museum” der Marken-Webseite scrollt, traut seinen Augen nicht. Es gibt derart viele alte Modelle, dass selbst der Hersteller einige Exemplare nur skizzieren kann. Bislang wurden mehr als 300 Kaliber in die Taucheruhren eingebaut. Regelmäßig stellt Omega von der Seamaster Diver 300m ein neues Modell vor. Gleiches gilt für die Aqua Terra. Die Vielfalt ist ein Erfolgsfaktor bei der Omega Seamaster, was auf alte Modelle und Neuerscheinungen zutrifft. Eine Modellgeschichte, die dicke Bücher füllen würde, ist die Kehrseite der Medaille.

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