« Wir helfen bei der Entscheidung »
Zwei Ikonen, eine Entscheidung: Die meisten Uhrenliebhaber stehen irgendwann in ihrer Laufbahn vor der harten Wahl zwischen Omega Seamaster oder Speedmaster. Mit gutem Grund, denn beide Kollektionen sind an historischer Bedeutung kaum zu übertreffen und setzen qualitative Maßstäbe in ihrer Preisklasse. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Modelle beider Familien, erklären ihre jeweiligen Stärken und helfen Ihnen, die beste Entscheidung zwischen Seamaster oder Speedmaster zu treffen.
Ein breites Spektrum auf beiden Seiten
Wird von der Omega Seamaster oder Speedmaster gesprochen, so ist damit keineswegs ein einzelnes Modell gemeint. Beide Namen sind Oberbegriffe für mehrere Unterkollektionen, die sich teils gravierend voneinander unterscheiden. So umfasst die Speedmaster-Reihe neben der prominenten Moonwatch acht weitere Serien, deren Spektrum von der kompakten 38-Millimeter-Edition bis hin zur ausgefallenen Mark II im stromlinienförmigen Gehäuse reicht. Auch bei der Seamaster herrscht erfrischende Vielfalt: Neben dem populären Diver 300M – der nächsten James Bond-Uhr in “Keine Zeit zu sterben” – beheimatet sie sieben weitere Editionen, zu denen die elegante Aqua Terra 150M ebenso zählt wie die leistungsstarke Planet Ocean.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Seamaster und Speedmaster ist die Positionierung beider Familien. Während die Seamaster seit ihrer Erstvorstellung im Jahr 1948 auf Wasserdichtigkeit und Robustheit ausgelegt ist, wurde die 1957 präsentierte Speedmaster als Sportchronograph mit Tachymeterskala für Rennfahrer entworfen. Eher zufällig gelangte sie zur NASA, wo sie erstmals 1962 bei der Mercury-Atlas-8-Mission ins Weltall gelangte und später als Teil der Apollo-11-Mission zur heute bekannten Monduhr wurde. Diese grundsätzlich verschiedenen Geschichten spiegeln sich in den Charakteren der modernen Seamaster- und Speedmaster-Modelle wider: Simplizität und Druckfestigkeit auf der einen, filigrane Skalen und fokussiertes Design auf der anderen Seite.
Die Eleganten: Aqua Terra 150M vs. Speedy 38 mm
Sportlichkeit muss nicht gleich Überdimensionalität und Extreme bedeuten. Sowohl die Omega Seamaster als auch Speedmaster erscheinen in einer Reihe zeitloser Editionen, unter denen die maritime Aqua Terra 150M ein echter Klassiker ist. Blicken wir auf die populäre Ref. 220.13.41.21.03: Als Mittelweg zwischen kompetentem Diver und eleganter Dresswatch verfügt die 41 Millimeter große Herrenuhr über ein tiefblaues, horizontales “Teak”-Dekor im Zifferblatt. Enthusiasten mechanischer Uhrwerke bietet sie durch ihren Glasboden freie Sicht auf das Kaliber 8900, einen METAS-zertifizierten Antrieb mit 60 Stunden Gangreserve. Qualitative Spitzenklasse, die auf ein betont harmonisches Gehäuse und symmetrisches Zifferblatt mit reiner Datumsanzeige trifft.
Weniger harmonisch und simpel, dafür aber deutlich kraftvoller und mit Chronographenfunktion präsentiert sich die Speedmaster 38 Millimeter. Wer auf Glasboden und METAS-Zertifizierung verzichten kann, erhält mit ihr eine sportlichere und funktionalere Alternative im Vergleich zur 150M. Gezeichnet durch ihren kompakten Durchmesser, ist sie hervorragend für schmale Handgelenke geeignet und versteht sich als eigenständige Serie neben ihrem großen Bruder mit Apollo-Erbe. Unser Favorit ist die schwarze Ref. 324.30.38.50.01, die wie ihre Schwestermodelle vom automatischen Kaliber 3330 mit Silizium-Spiralfeder angetrieben wird.
Die Klassiker: Diver 300M vs. Moonwatch Professional
Kommen wir zu den großen Berühmtheiten der Omega Seamaster und Speedmaster Kollektionen. An Robustheit fehlt es weder dem Diver 300M noch der legendären Moonwatch Professional: Während ersterer über ein Heliumventil verfügt und bis zu 300 Meter Wassertiefe erreicht, bleibt letztere bis heute die einzige für NASA-Außenbordeinsätze zertifizierte Uhr. Die Entscheidung zwischen Seamaster und Speedmaster ist hier nicht anderes als eine Geschmacksfrage: Bulliger Diver oder filigraner Chronograph? Fest steht, dass beide Editionen in ihrem Fachbereich zu den besten Zeitanzeigern des Marktes gehören. So zum Beispiel die 42 Millimeter große Seamaster Ref. 210.32.42.20.04: Ihr unverkennbares Wellenmuster im weißen Zifferblatt und die skelettieren Zeiger prägen ein Erscheinungsbild, das selbst innerhalb der Taucheruhren-Welt hervorsticht. Zum noblen Anzug von Agent 007 genauso passend wie zum lässigen Freizeit-Look, gilt der Diver als einer der besten Allrounder der gesamten Uhrenbranche.
Auch seine über 70-jährige Geschichte ist beeindruckend, kommt jedoch nicht an das Prestige der Professional heran. Sie war es, die den Erdtrabanten bei allen sechs erfolgreichen Mondmissionen der NASA betrat. Und auch sie war es, die der Apollo 13-Crew nach ihrem fatalen technischen Ausfall zur sicheren Landung auf der Erde verhalf. Blicken wir auf die klassische Ref. 311.30.42.30.01: Optisch bis heute fast unverändert im Vergleich zum historischen Original, wird sie vom Handaufzugskaliber 1861 angetrieben und enthält jene drei Hilfszifferblätter, die das 42 Millimeter große Modell berühmt machten: Kleine Sekunde, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler in perfekter Anordnung.
Die Extremen: Ploprof vs. Mark II
Viele Liebhaber bevorzugen aber nicht die Klassiker, sondern die außergewöhnlichen Mitglieder der Seamaster- und Speedmaster-Kollektionen. Wer das Konzept einer kompromisslosen Taucheruhr auf die Spitze treiben will, greift zur gigantischen Ploprof 1.200 M: 55 x 48 Millimeter groß, sticht ihr Titangehäuse durch einen gewaltigen Kronenschutz auf der linken und ein massives Gegengewicht auf der rechten Seite ins Auge. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 1970 steht der Name Ploprof für die wasserdichtesten Zeitanzeiger von Omega, bei denen absolute Leistungsstärke und ultimative Robustheit im Vordergrund stehen.
Auch die Speedy Mark II hebt sich durch ihre Gehäuseform ab vom etwaigen Standard der Serie. 1969 lanciert, geht ihr stromlinienförmiges Design mit einem Verzicht auf klassische Bandanstöße einher und umschließt die Tachymeterskala im Gegensatz zur Professional völlig. Die Ausmaße betragen 42,4 x 46,2 Millimeter. Als Antrieb kommt das bewährte Co-Axial-Kaliber 3330 zum Einsatz. Im Gegensatz zur Proplof ist sie nicht als Demonstration der Extreme zu verstehen, sondern als optisch und technisch modifizierte Ausführung der gewöhnlichen Professional.
Fazit: Omega Seamaster oder Speedmaster?
Wer über den Kauf einer Seamaster oder Speedmaster nachdenkt, sollte keine raschen Entscheidungen treffen: Beide Serien glänzen mit individuellen Vorzügen und eignen sich je nach Kollektion für verschiedene Lebensstile. Weil die Auswahl groß und die preisliche Differenz zwischen Seamaster und Speedmaster meistens gering ist, empfiehlt sich eine schrittweise Eingrenzung der Favoriten. Aufgrund des breiten Spektrums beider Serien lässt sich jedoch keine pauschale Aussage darüber treffen, ob die Seamaster oder Speedmaster besser passt. Eines steht aber in jedem Fall fest: Wirklich schlechte Entscheidungen sind angesichts der funktionalen wie ästhetischen Ausgewogenheit beider Kollektionen fast unmöglich.