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Quo Vadis Baselworld?

« Aktueller Stand 2020 »

Uhrenliebhaber müssen bei ihrer Planung für das Jahr 2020 einige wichtige Veränderungen berücksichtigen. Sowohl die Baselworld 2020 als auch der SIHH in Genf finden diesmal nicht mehr zu den gewohnten Zeiten statt. In diesem Beitrag bringen wir die Leserinnen und Leser auf den aktuellen Stand zu den beiden bedeutenden Schweizer Uhrenmessen und werfen einen Blick auf die jüngsten Entwicklungen.

Schweizer Uhrenmessen in schwierigem Fahrwasser

Seit im Rahmen der Basler Mustermesse 1917 erstmals eine Uhren- und Schmuckmesse stattgefunden hatte, entwickelte sich Basel immer mehr zu einem der bedeutendsten Messestandorte für die Uhren- und Schmuckbranche weltweit. Die Erfolgsgeschichte der seit 2003 unter ihrem heutigen Namen firmierenden Messe schien lange Zeit unaufhaltsam. Die Ausstellungsfläche nahm ebenso zu wie die Zahl der Aussteller, der Fachbesucher und der Journalisten, die sich bei der Messe akkreditierten, um über die neuesten Trends der Uhrenbranche zu berichten.

Äußerlich sichtbar wurde der Erfolg der renommierten Basler Uhren- und Schmuckmesse nicht zuletzt in der Errichtung eines spektakulären neuen Messepavillons, der nach Entwürfen von Herzog & de Meuron errichtet und nach fünfjähriger Vorbereitungszeit sowie 22 Monaten Bauzeit zur Baselworld 2013 eröffnet werden konnte.

2017 kam es allerdings zu einem deutlichen Einbruch. Statt rund 1.500 Ausstellern wie im Vorjahr präsentierten nur noch 1.300 Anbieter ihrer Produkte auf der Messe und die Zahl der Fachbesucher ging im Vorjahresvergleich um rund vier Prozent auf 106.000 zurück. Zur Gesamtzahl der Besucher, die 2016 bei rund 145.000 gelegen hatte, machte die Messe keine Angaben mehr.

Die Messeleitung reagierte auf das abnehmende Aussteller- und Besucherinteresse, indem die Messe 2018 um zwei Tage verkürzt wurde. Allerdings setzte sich schon damals die Erkenntnis durch, dass derart defensive Maßnahmen nicht ausreichen würden und es vielmehr einer grundlegenden Überarbeitung des bisherigen Konzepts der Messe bedurfte. Der bislang alljährlich Anfang Januar in Genf stattfindende Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) konnte anfangs noch in gewisser Weise von der Abwanderung ehemaliger Baselworld-Aussteller profitieren, doch zeichnete sich bald auch bei dieser Messe Reformbedarf ab.

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Verlust namhafter Aussteller wie Swatch Group und Breitling

Wie dramatisch die Entwicklung mittlerweile geworden war, zeigte sich spätestens, als die Swatch Group nach der Messe 2018 mitteilte, 2019 nicht mehr an der Baselworld teilnehmen zu wollen. Damit verlor die traditionsreiche Uhrenmesse auf einen Schlag ihren mit Abstand größten Aussteller.

Statt ihrer bisherigen Messeteilnahme entschied sich die Swatch Group 2019 für ein eigenes, teilweise parallel zur Messe stattfindendes Event, das sich ausschließlich an Händler richtete und zudem auch nicht alle Marken der Gruppe umfasste.

Wenige Wochen später, im April 2019, mussten die Messeorganisatoren einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Der CEO von Breitling, Georges Kern, gab bekannt, dass die traditionsreiche Fliegeruhrenmarke auf der Baselworld 2020 ebenfalls nicht mehr dabei sein werde.

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Die gute Nachricht: Es wird eine Baselworld 2020 geben

Angesichts dieser Entwicklungen fragten sich einige Uhrenliebhaber und Branchenvertreter bereits, ob die Uhrenmesse 2020 möglicherweise komplett abgesagt werden könnte. Diese Befürchtungen haben sich allerdings nicht bewahrheitet. Vielmehr steht inzwischen fest, dass es nicht nur eine Baselworld 2020 geben wird, sondern zugleich auch einige interessante konzeptionelle Veränderungen.

Inwieweit diese geeignet sind, der Uhrenmesse 2020 nach den enttäuschenden Entwicklungen der letzten Jahre zu einem Turnaround zu verhelfen, wird sich zeigen. Einige Neuerungen dürften aber zumindest geeignet sein, das Interesse von Uhrenliebhabern und Fachbesuchern an der Messe wieder neu anzufachen.

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Miteinander statt gegeneinander: Konkurrenten stimmen sich miteinander ab

Die wichtigste Botschaft in diesem Zusammenhang ist sicherlich, dass zwei bisherige Konkurrenten ab 2020 offenbar gemeinsam den Durchbruch in eine erfolgreichere Zukunft wagen wollen. Künftig werden die Organisatoren der Basler Messe und des SIHH sich miteinander abstimmen und die Messetermine so legen, dass beide Events unmittelbar aufeinander folgen.

Für internationale Messebesucher und Journalisten ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn so müssten sie ab 2020 nicht mehr jedes Jahr im Januar und im März in die Schweiz reisen, um einen Überblick über die aktuellsten Produkte und Trends zu gewinnen. Stattdessen genügt künftig eine Reise im Frühling, um beide Events besuchen zu können.

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Das müssen Uhrenfans für ihren Besuch bei der Uhrenmesse 2020 wissen

Die Reihenfolge der beiden Uhrenmessen bleibt 2020 unverändert, nur die Termine ändern sich. So startet der SIHH am 26. April in Genf und schließt am 29. April. Einen Tag später, am 30. April, beginnt dann die Baselworld 2020, die bis einschließlich 5. Mai dauern wird. Marktbeobachter und Brancheninsider haben diese Veränderung bislang sehr positiv aufgenommen und rechnen damit, dass sie nach den Turbulenzen der letzten Jahre eine Stärkung der Schweiz als Messestandort für Uhren bewirken könnte.

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Dies gilt umso mehr, als beide Uhrenmessen bereits durchblicken ließen, dass man sich auch schon über die Terminplanung für die folgenden Jahre bis 2024 entsprechend abgestimmt habe. Die Swatch-Group und Breitling werden zwar auch 2020 an keiner der beiden großen Uhrenmessen teilnehmen, aber andere renommierte Marken haben bereits angekündigt, auf jeden Fall der Baselworld 2020 oder dem SIHH die Treue halten zu wollen. So wird der französische Luxusgüterkonzern LVMH auf jeden Fall wieder zu den Baselworld-Ausstellern zählen.

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Rolex hält ebenfalls an seiner Messeteilnahme fest und will diese sogar ausweiten. Denn die Rolex-Tochtermarke Tudor, die bislang stets am Stand von Rolex präsentiert wurde, soll auf der Baselworld 2020 erstmals an einem eigenen Stand zu sehen sein.

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