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Referenznummern von Uhren

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Auf vielen Taschen- und Armbanduhren finden sich eingravierte Nummern oder Buchstaben-Zahlen-Kombinationen – die sogenannten Referenznummern. Vor allem für Uhrensammler und Liebhaber historischer Zeitanzeiger sind diese Codes von einigem Interesse, denn sie erleichtern die Datierung der Modelle und die Beurteilung ihrer Echtheit wesentlich. Außerdem geben sie Auskunft darüber, inwieweit ein bestimmtes Exemplar von Rolex, Omega oder einer anderen Luxusuhrenmarke wirklich dem originalen Zustand entspricht. Denn gerade bei gebrauchten Luxusuhren gelangen immer wieder einzelne Exemplare auf den Markt, die zwar aus Originalteilen bestehen, aber dennoch keinem Originalzustand entsprechen, weil beispielsweise eine bestimmte Uhr mit einem Armband kombiniert wurde, das zwar auch vom selben Hersteller stammt, aber ursprünglich nur in Kombination mit anderen Modellen verwendet worden ist.

Tag Heuer Carrera Referenznummer WAR201E-FC6292Eine Nummer für die Uhr als Ganzes

Im Unterschied zu anderen Nummern, die ebenfalls auf Uhrengehäusen, Uhrwerken oder anderen Bauteilen zu finden sind, steht die Referenznummer jeweils für ein konkretes Modell als Ganzes und unterscheidet sich damit von der Gehäusenummer oder der Kaliber- und Werknummer, die sich jeweils nur auf das betreffende Bauteil bezieht. Zudem sollten Referenznummern nicht mit einer fortlaufenden Nummerierung einzelner Exemplare eines bestimmten Uhrenmodells verwechselt werden, die vor allem bei hochwertigen Luxusuhren häufiger anzutreffen ist. Eine solche Nummer bezieht sich zwar ebenfalls auf die Uhr als Ganzes, jedoch nur auf ein einzelnes Exemplar des betreffenden Modells. Die Referenznummer dagegen dient dazu, eine bestimmte Version eines Uhrenmodells eindeutig zu identifizieren. Dabei tragen jedoch alle Exemplare der betreffenden Modellversion dieselbe Referenznummer.

Welche Informationen enthält die Uhrenreferenz?

Dafür, wie eine Referenznummer bei Uhren sich zusammensetzt und worüber sie Auskunft gibt, existieren keine allgemeingültigen Regeln. Vielmehr entscheidet jeder Hersteller selbst darüber, wie die Referenz seiner Uhren aufgebaut und welche Informationen darin codiert sind. Deshalb können die Uhrennummern unterschiedlicher Hersteller selbst dann erheblich voneinander abweichen, wenn die damit gekennzeichneten Modelle sich hinsichtlich ihres Aussehens und ihrer technischen Eckdaten stark ähneln.

Die Art der Informationen, die in der Uhrenreferenz zusammengefasst werden, ist jedoch – ungeachtet der unterschiedlichen Codierung – meist vergleichbar.

Typische Informationen, die daraus ersichtlich sein können, sind etwa der Uhrentyp, das Material, aus dem das Gehäuse gefertigt wurde, das verbaute Uhrwerk, das Zifferblatt und dessen Gestaltung, der oder die Zeiger sowie die Art des Armbands. Bestimmte Ausstattungsmerkmale, wie zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einer Limited Edition oder ein Besatz mit Edelsteinen, können ebenfalls aus der Uhrenreferenz hervorgehen.

Das Beispiel Omega

Omega Seamaster Aqua Terra Midsize 231-13-39-21-03-001Aus welchen Komponenten sich eine Uhrenreferenz zusammensetzen und was sie aussagen kann, illustriert das folgende Beispiel: Der Hersteller Omega versieht seine Uhren mit einem Product Identification Code (PIC), der aus acht oder vierzehn Zeichen bestehen kann und exakte Auskunft über die jeweiligen Zeitanzeiger gibt. Dabei bezeichnen die ersten drei Stellen eines insgesamt vierzehnstelligen PIC das Uhrenmodell. Die vierte und die fünfte Stelle des Codes geben Auskunft darüber, aus welchem Material das Gehäuse und das Armband hergestellt sind. Die sechste und die siebte Stelle entsprechen dem Durchmesser des Uhrengehäuses in Millimetern. Die achte und die neunte Stelle des PIC nennen das in der Uhr verbaute Uhrwerk sowie eventuelle Komplikationen.

Welches Zifferblatt bei dem entsprechenden Masterpiece verwendet wurde, geht aus den beiden folgenden Zeichen hervor. Die letzten drei Zeichen des Codes enthalten die Folgenummer.

Omega Speedmaster Racing Referenznummer 326-30-40-50-03-001Ist eine Omega-Uhr beispielsweise mit dem PIC 326.30.40.50.03.124 versehen, so handelt es sich dabei um ein Exemplar des Modells Speedmaster Racing mit einem Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern, bei dem Gehäuse und Armband aus Edelstahl gefertigt sind. Das Zifferblatt dieser Uhr ist blau, und die Folgenummer würde in diesem Beispiel 124 lauten.

Im Unterschied dazu geben bei einem achtstelligen Short PIC jeweils zwei Zeichen des Codes den Produkttyp, die Produktvariation, das Zifferblatt und das Armband an.

Praktische Bedeutung der Uhrenreferenz

Die Referenznummer von Uhren ist in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Zunächst einmal dient sie dazu, in Katalogen und Vertriebsunterlagen einzelne Versionen eines bestimmten Uhrenmodells eindeutig zu bezeichnen. Fragt ein Kunde beim Einkauf einer bestimmten Uhrenmarke nach einer konkreten Modellversion, die der Händler aktuell nicht vorrätig hat, kann er das Modell anhand der Uhrenreferenz ordern, die der Kunde haben möchte, muss aber dabei nicht umständlich die einzelnen Produktmerkmale auflisten, da diese bereits aus der Referenznummer hervorgehen. Des Weiteren ist die Uhrenreferenz sehr hilfreich, wenn es darum geht, die Echtheit und den Originalzustand von gebrauchten Masterpieces zu beurteilen.

Rolex Datejust II Referenznummer 116300-3Wird einem Uhrenkenner zum Beispiel eine Rolex Datejust angeboten, dann weiß er, dass dieses Modell von seinem Hersteller im Laufe der Jahre in zahlreichen unterschiedlichen Varianten auf den Markt gebracht worden ist. Vergleicht er die auf der Uhr erkennbare Referenznummer mit entsprechenden Angaben in Fachpublikationen oder älteren Katalogen von Rolex, dann kann er schnell feststellen, ob das betreffende Exemplar tatsächlich ein Original ist, oder ob es aus verschiedenen, keiner historischen Modellversion entsprechenden Teilen zusammengesetzt worden ist. Die Referenznummer und die Kenntnis der darin enthaltenen Informationen können Sammler also vor erheblichen Fehlinvestitionen am Uhrenmarkt bewahren.

Ob es sich bei der Nummer nun um echte Informationen handelt, wie im Falle von Omega, oder ob der Code zumindest für die Merkmale der Uhr unbedeutend scheint, ob 14-stellig, wie beschrieben, oder nur 6-stellig wie zum Beispiel bei Rolex spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Das wichtige Moment ist die unmissverständliche und einwandfreie Zuordnung eines Modells dank der Referenznummer.

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