Die Datumsanzeige zählt zu den beliebtesten und nützlichsten Komplikationen der Uhrenwelt. Dennoch entscheiden sich viele Enthusiasten bewusst gegen die simple Zusatzfunktion, wie die Popularität der Rolex Submariner No Date demonstriert. Wir erklären, warum die Nachfrage nach Uhren ohne Datum steigt und zeigen einige der schönsten No-Date-Modelle von Omega, Breguet, Glashütte Original und anderen renommierten Luxusmarken.
Warum ist die Rolex Submariner ohne Datum so beliebt?
Ein Vergleich zwischen der Rolex Submariner No Date (Ref. 14060M) und ihrem komplexeren Schwestermodell mit Datumsfunktion (Ref. 116610LN) veranschaulicht, warum viele Liebhaber zur simpleren Alternative greifen: Zwar besitzt die 116610LN eine höhere Funktionalität, welche durch die Lupe über ihrem Datumsfenster noch verstärkt wird, erreicht aber nicht die zeitlose Ausstrahlung der Rolex Submariner ohne Datum. Ihr Verzicht auf ein Datum beschert der Taucheruhr eine perfekte Symmetrie, die das Modell harmonischer und zurückhaltender wirken lässt.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die 116610LN im Gegensatz zur Rolex No Date eine Datumsscheibe in abweichender Kolorierung zur Zifferblattfarbe besitzt. Im Falle der Submariner ist das unproblematisch, weil das weiße Datum gut zu den übrigen, weißen Indizes passt. In zahllosen anderen Uhren (wie beispielsweise der schwarzen Tissot Le Locle) sticht die kontrastreiche Komplikation jedoch so deutlich ins Auge, dass sie die Eleganz des gesamten Zeitanzeigers für manchen Betrachter eintrübt.
Omega No Date: Zwei Modelle sind unsere Favoriten
Starke Konkurrenz bekommt die Rolex Submariner No Date von der Omega Seamaster Diver 300M (Ref. 210.92.44.20.01.002). Ihr gelingt es, modernste Materialkunde mit symmetrischer Eleganz zu vereinen: Nicht nur Gehäuse und Lünette bestehen aus schwarzer Keramik, sondern auch das Zifferblatt. Letzteres offenbart seine Seamaster-Identität mit einem lasergravierten Wellenmuster und skelettierten Zeigern. Durch den Saphirglasboden sichtbar ist das automatische Manufakturkaliber 8806, das 55 Stunden Gangreserve mit 15.000 Gauß Magnetfeldschutz und einer Silizium-Spiralfeder kombiniert.
Unsere zweite Omega ohne Datum spielt in einer anderen Preisliga: Die Omega Globemaster in Platin (Ref. 130.93.39.21.99.001). Während die gewöhnlichen Constellation Globemaster Editionen allesamt ein Datumsfenster bei sechs Uhr bereithalten, verzichtet der 39 Millimeter große Überflieger auf die Zusatzfunktion und begeistert stattdessen mit edlen Materialien. Gehäuse und Faltschließe aus 950er Platin, weißgoldene Indizes mit blauer Emaille und ein goldenes Medaillon im Zentrum des Glasbodens prägen die Schweizer Luxusedition.
Optisch stechen die geriffelte Lünette und das sandgestrahlte “Pie-Pan”-Zifferblatt ins Auge, welches von der ersten Constellation aus 1952 inspiriert ist. 352 Exemplare der Omega Globemaster werden gebaut.
NOMOS Glashütte Zürich und Tetra 27 Duo
Ein Paradebeispiel für gelungenes No-Date-Design markiert die NOMOS Glashütte Zürich (Ref. 806) mit kleiner Sekunde. Ihr 39,7 Millimeter großes Edelstahlgehäuse strahlt mit seiner vollständigen Politur, langen Bandanstößen und schmaler Lünette eine unglaubliche Eleganz aus, die sich im silberweißen Zifferblatt fortsetzt.
Von gewölbtem Saphirglas geschützt, besitzt letzteres eine makellose Symmetrie im Stil der Rolex No Date und zeigt sich – wie der Rest der Dresswatch – vollkommen minimalistisch. Unter dem schlichten Stahlboden arbeitet das NOMOS-Automatikkaliber Epsilon, welches 2005 das erste Manufakturwerk der jungen Glashütter Marke darstellte und heutzutage mit dem Swing-System, einem zu 100 Prozent eigenständig entwickelten Assortiment, ausgestattet ist.
Wer es exotischer mag und ein schlankes Handgelenk besitzt, sollte die NOMOS Glashütte Tetra 27 Duo (Ref. 405) ins Visier nehmen: In markanter Quadratform mit 27 Millimetern Seitenlänge gehalten, zeigt sich das zarte Modell puristisch und verzichtet auf Sekundenzeiger, jede andere Komplikation und Automatikaufzug.
Und das Beste: Die NOMOS Glashütte Tetra 27 Duo ohne Datum ist nur 6,1 Millimeter hoch.
Glashütte Original Sixties
“Wow!” ist das erste Wort, was uns beim Anblick des handgefertigten, Zifferblatts der Glashütte Original Sixties Kollektion in den Sinn kommt. Das klassische Modelle von 2022 in der Version 1-39-52-04-02-04 erkennen wir die pure Eleganz dieser deutschen Uhr ohne Datumsanzeige in klassischem schwarz gehalten.
Während des Tragens begeistert die 9,4 Millimeter hohe Automatikuhr durch ihre flache Bauweise sowie einen speziellen Form-Saphirglasboden, der die gewölbte Form des Handgelenks imitiert und das automatische Manufakturkaliber 39-52 ans Tageslicht bringt. Nebst Schwanenhals-Regulierung und Dreiviertelplatine umfasst dieses alle weiteren Highlights, die man von einem Glashütter Werk der Luxusklasse erwartet.
Breguet Classique Automatic
Die Königsklasse des Understatements kommt vom Erfinder des Tourbillons persönlich: Breguet. Mit der Classique Automatic (Ref. 5157BB/11/9V6) hat die Schweizer Haute-Horlogerie-Größe eine Dresswatch ohne Datum im Programm, der man ohne Fachkenntnisse niemals ihre 18.100 Euro Herstellerpreis ansehen würde.
Das liegt erstens am Weißgoldgehäuse, zweitens an der Tatsache, dass das handguillochierte Goldzifferblatt wegen seiner Versilberung nichts von seinem edlen Grundmaterial verrät. Der vielleicht beeindruckendste Aspekt der Breguet Classique ist ihre Gesamthöhe von 5,4 Millimetern, die das High-End-Modell aus L’Abbaye zusammen mit der Bulgari Octo zu den flachsten Automatikuhren der Welt macht.
Grand Seiko Elegance Collection
Japanische Handwerkskunst erster Güte – ein Credo, das die Grand Seiko Elegance Collection SBGY007 bereits in ihrem Zifferblatt erkennen lässt. In perfekter Symmetrie gehalten und mit Indizes besetzt, die selbst unter 20-facher Vergrößerung noch perfekt aussehen, erinnert seine eisblaue Oberfläche und plastische Struktur an den japanischen Suwa-See, der im Winter zufriert und ein beeindruckendes Naturschauspiel bietet.
Ebenso faszinierend ist der Spring-Drive-Antrieb der Armbanduhr , der dank Doppelfederhaus satte 72 Stunden Gangreserve bereitstellt und – zusammen mit einer Gangreserveanzeige – durch den Saphirglasboden der Elegance Collection bewundert werden kann. Mit 8.600 Euro Herstellerpreis liegt das 38,5 Millimeter schlanke Edelstahl-Kunstwerk ohne Datum auf einem ähnlichen Level wie die Rolex Submariner No Date, übertrifft die Schweizer Prominenz in qualitativen Aspekten jedoch spürbar.