« Beliebte Luxusuhren mit etwas mehr Gewicht »
Der steigenden Beliebtheit superleichter Titan- und Keramikuhren zum Trotz gibt es viele Enthusiasten, die ein hohes Gewicht am Handgelenk zu schätzen wissen. Schwere Uhren aus Edelstahl vermitteln nicht nur Wertigkeit, Stabilität und einen maskulinen Charakter, sondern erreichen oftmals auch beeindruckende Wassertiefen. Wir zeigen Ihnen sechs Boliden, die eine unzerstörbare Haptik mit extremer Robustheit vereinen und beim ersten Kontakt offenbaren, dass sie für ein langes Leben geschaffen sind.
Was wiegt eine Uhr aus Stahl?
Wer die technischen Datenblätter der Uhrenhersteller nach Gewichten durchforstet, braucht zur Einschätzung der Schwere einen Vergleich. Denn was nützt die rohe Angabe von 100 Gramm, wenn man keine Ahnung vom restlichen Spektrum der Uhrenwelt hat? Zu Beginn der Einordnung hilft die Information, dass ein durchschnittliches Smartphone rund 140 Gramm auf die Waage bringt.
Deutlich leichter sind kompakte Damenuhren aus Stahl wie beispielsweise die Breitling Galactic 29 Sleek, die zwischen 30 und 50 Gramm wiegen. Im Mittelfeld liegt die Taucheruhren-Ikone Rolex Submariner aus Stahl, deren 150 Gramm reibungslos von jedem Handgelenk getragen werden können. Wahrlich schwere Uhren beginnen für uns ab 200 Gramm und finden ihre Meisterin in der gigantischen Ploprof von Omega, deren 280 Gramm mit einem großen Rumpsteak vergleichbar sind, das man permanent am Handgelenk trägt und in keiner Alltagssituation vergessen kann.
Omega Seamaster Ploprof
Die Legende unter den Schwergewichten fällt nicht nur durch ihre Masse aus der Reihe, sondern hat sich auch mit gigantischen Dimensionen von 55 x 48 Millimetern einen Namen gemacht. Die größte Überraschung: Weil das bis zu 1.200 Meter wasserdichte Ungetüm komplett auf Bandanstöße verzichtet, lässt es sich problemlos an durchschnittlichen Herrenhandgelenken tragen und sorgt dort für eine Show, die ihresgleichen sucht.
Der Mix aus Lünettensicherheitsdrücker auf der linken und automatischem Heliumauslassventil auf der rechten Seite beschert dem Diver eine Präsenz, die man auf dutzende Meter Entfernung wiedererkennen kann. Die Lesbarkeit, Verarbeitung und generelle Funktionalität bewegen sich auf Spitzenniveau, ebenso wie die automatische Power des Co-Axial-Manufakturwerks 8500. Schwere Uhren dieser Klasse sind keine Schnäppchen; rund 10.000 Euro sind für reine Modelle aus Stahl einzuplanen.
Sinn U1
Technologische Meisterklasse für einen Bruchteil des Ploprof-Preises bietet die Sinn U1. In Frankfurt aus einem salzwasserfesten Spezialstahl gebaut, der in den leistungsstärksten U-Booten der Deutschen Marine ebenfalls Verwendung findet, besitzt das 44 Millimeter große Instrument satte 1.000 Meter Wasserdichtigkeit. Letztere werden nach europäischen Tauchgerätenormen getestet und von der norwegischen Klassifikationsgesellschaft DNV überprüft.
Weitere Vorzüge, die andere schwere Uhren nicht besitzen: Die kratzfeste TEGIMENT-Bearbeitung der Oberfläche, die unverlierbare Drehlünette mit 60-Minuten-Rastung und die verschobene Krone auf vier Uhr, welche das unangenehme Einpressen des Boliden in den Handrücken verhindert. Unschlagbar ist die Übersichtlichkeit des Zifferblatts, dessen breite Zeiger und großzügige Leuchtmasse ein blitzschnelles Ablesen ermöglichen. Preislich liegt die schwere Luxusuhr bei circa 2.000 Euro.
Rolex Deepsea
Wer die Submariner liebt, mit den Dimensionen des Rolex-Klassikers aber nicht so recht zufrieden ist, sollte einen Blick auf die Deepsea Sea-Dweller D-Blue werfen. Ihre 220 Gramm markieren eine 50-prozentige Gewichtserhöhung gegenüber der Submariner aus Stahl und treffen auf eine unglaubliche Wasserdichtigkeit von 3.900 Metern, die stolz im Zifferblatt des 44 Millimeter großen Monstrums verzeichnet ist. Inmitten ihrer leuchtbeschichteten Indizes legt die Deepsea einen wunderschönen Farbverlauf von dunklem Blau bis Schwarz an den Tag, der an die Tiefen des Meeres und insbesondere des Marianengrabens erinnert.
Der tiefste, rund elf Kilometer unter der Wasseroberfläche befindliche Punkt des Meeres wurde 2012 im Alleingang vom legendären Titanic-Regisseur James Cameron mit einem Spezial-U-Boot erobert – ein Abenteuer, dem die Deepsea explizit gewidmet ist. Wer richtig schwere Uhren von Rolex persönlich erleben möchte, hat für den Mega-Diver 12.100 Euro einzuplanen – laut Hersteller, wohlgemerkt.
Tudor Black Bay GMT
Moderater zeigt sich die Preispolitik der Schwestermarke Tudor, die mit der beliebten Black Bay GMT ins Rennen steigt. Komplett aus Stahl gebaut, begeistert die 41 Millimeter große Taucheruhr mit einer rot-blauen Drehlünette (“Pepsi”) und erreicht dank des automatischen Manufakturwerks MT5652 satte 70 Stunden Gangreserve. Die Wasserdichtigkeit von 200 Metern erscheint im Vergleich zur Rolex Deepsea mickrig, ist für sich betrachtet aber ein ordentlicher Wert, der jedem Freizeit- und Outdooreinsatz gerecht wird. Vor allem das Reisen hat es der Black Bay GMT angetan:
Ausgestattet mit einem zweiten Stundenzeiger und einer 24-Stunden-Drehlünette, macht sie schwere Uhren zu echten Kosmopoliten in der Welt von Business und Urlaub. Besonders gelungen: Die Kombination aus polierten und satinierten Elementen, die sich im Edelstahlband fortsetzt. Listenpreis: Knapp 3.800 Euro.
Breitling Superocean Automatic 44
Die neue Breitling Superocean Automatic 44 benötigt kein gigantisches Gewicht, um ihre starken 1.000 Meter Wasserdichtigkeit zu erreichen; durchschnittliche 140 Gramm genügen dem sportlichen Diver aus Grenchen. Ausgezeichnet durch seine großen, arabischen Ziffern mit standesgemäßer Leuchtbeschichtung, vermittelt die Uhr einen modernen Casual-Look und bringt ihre extreme Robustheit optisch nur in Maßen zum Ausdruck. In erster Linie will die Superocean ein guter Alltagsbegleiter sein, der zum Schwimmen und Wandern genauso passt wie zu feineren Anlässen.
Wer es möglichst schwer mag, verzichtet auf das flexible Kautschukband und ersetzt es durch eine Edelstahlvariante, die den massiven Eindruck des Schweizer Instruments unterstreicht. Unsere Lieblingsvariante betont ihren maritimen Bezug mit einem blauen Zifferblatt, ergänzt um eine gleichfarbige Taucherlünette mit dreidimensionaler Minuterie. Wer die Schwergewichte aus Stahl persönlich kennenlernen möchte, muss laut Hersteller knapp 4.000 Euro anlegen.
Schwere Materialien für Uhren: Stahl ist erst der Anfang
Wer schwere Uhren liebt, findet mit Edelstahl zwar einen passenderen Werkstoff im Vergleich zu Titan, Keramik oder Aluminium, erreicht aber nicht die Topklasse der massiven Luxusmodelle. Legt man eine stählerne Submariner neben eine exklusive Version aus 18-karätigem Gold, punktet das Edelmetall mit einem spürbar höheren Gewicht, welches die wahrgenommene Wertigkeit drastisch anhebt.
Wer die maximale Gewichtsausbeute anstrebt – egal ob bei Uhren oder Schmuck – greift zu Platin 950. Weil es deutlich härter im Vergleich zu Gold ist, kann es gemäß seiner Bezeichnung zu 95 Prozent aus dem seltenen Edelmetall bestehen und bringt einige der schwersten Armbanduhren der Neuzeit hervor. Egal ob Stahl, Gold oder Platin – Gewicht wird seine Faszination in der Uhrenwelt nie verlieren.