« Neues von der Modellreihe 206 »
Für Sinn Spezialuhren ist 2019 ein besonderes Jubiläumsjahr. Vor 20 Jahren hat der Hersteller die erste seiner Frankfurter Finanzplatzuhren lanciert – und ebenso lange ist es her, seit der erste Taucherchronograph mit Temperaturresistenztechnologie auf den Markt kam. Dem letzteren der beiden Jubiläen ist ein nicht weniger robustes und zugleich optisch sehr ansprechendes Nachfolgemodell gewidmet, das wir unseren Leserinnen und Lesern in diesem Beitrag näher vorstellen.
Die 203 Arktis: funktionssicher in einem Temperaturbereich von 125 Grad Celsius
Zu Sinns Uhrenneuheiten des Jahres 1999 gehörte mit dem Taucherchronographen 203 Arktis ein Modell, das innerhalb der Uhrenbranche vor allem wegen seiner enormen Temperaturresistenz für Aufsehen sorgte.
Der Temperaturbereich, in dem der Hersteller die Funktionssicherheit seiner Uhr gewährleisten konnte, reichte von minus 45 bis plus 80 Grad Celsius. Zu verdanken waren die spektakulären Eigenschaften der 203 Arktis in erster Linie der besonderen Temperaturresistenztechnologie des innovationsfreudigen Herstellers. Zum 20-jährigen Jubiläum dieser außergewöhnlichen Uhr hat die Frankfurter Uhrenmarke nun ein Nachfolgemodell namens 206 Arktis II vorgestellt, das nicht nur im selben Temperaturbereich einsatzfähig ist, sondern in puncto Funktionalität und Widerstandsfähigkeit noch eine Reihe weiterer interessanter Eigenschaften mitbringt.
So widerstehen Uhren Hitze und Frost: Sinns Temperaturresistenztechnologie
Damit ein Uhrwerk auf Dauer mit hoher Genauigkeit arbeitet, müssen seine beweglichen Teile gut geschmiert werden. Doch die Eigenschaften der dabei zum Einsatz kommenden Schmiermittel verändern sich in Abhängigkeit von der Temperatur. So lassen steigende Temperaturen den Ölfilm immer dünnflüssiger werden, während tiefere Temperaturen zu einer Verdickung des Schmiermittels führen.
Extreme Temperaturen und starke Temperaturschwankungen können die Ganggenauigkeit von Uhren deshalb empfindlich beeinträchtigen.
Zudem nimmt die Zähigkeit des Öls mit der Zeit aufgrund von Alterungsprozessen zu. Um diese negativen Effekte zu verhindern, wurde das Sinn Spezialöl entwickelt. Es gewährleistet innerhalb des gesamten Temperaturspektrums von minus 45 bis plus 80 Grad Celsius eine alterungsbeständige und zuverlässige Schmierung. Herkömmliche Uhrenöle dagegen können sich schon bei Temperaturen knapp unter Null Grad Celsius so stark verfestigen, dass die Uhr im schlimmsten Falle sogar stehen bleibt. Sinns Spezialöl dagegen hat eine deutlich geringere Viskosität und bleibt selbst bei minus 45 Grad noch ausreichend schmierfähig, ändert seine Konsistenz aber auch bei höheren Temperaturen bis zu plus 80 Grad nicht allzu stark. Es ist überall einsetzbar, an den Unruhlagern ebenso wie an den Paletten der Hemmung oder im Räderwerk.
Dass Sinns Entwickler dem Thema Schmierung so viel Aufmerksamkeit widmen, hat einen guten Grund. Im alltäglichen Leben ist das für eine am Handgelenk getragene Armbanduhr nicht weiter relevant, weil diese durch die Körperwärme des Menschen nahezu dauerhaft eine Betriebstemperatur rund 30 Grad Celsius erreicht. Wird die Uhr jedoch beim Tauchen im Wasser oder über der Kleidung getragen, gleicht sich ihre Temperatur der Umgebungstemperatur an. Wenn die Außentemperatur unterhalb des Gefrierpunktes liegt, käme es ohne das Spezialöl relativ schnell zu stärkeren Abweichungen der Ganggenauigkeit.
Maßtoleranzen im Blick behalten – sorgfältige Prüfung im Klimaschrank
Neben der Ölschmierung gibt es noch einen zweiten Aspekt, der die Temperaturresistenz von Uhren wesentlich beeinflusst. Dabei handelt es sich um die Maßtoleranzauswahl der einzelnen Uhrwerkteile. Jeder weiß aus dem Physikunterricht, dass sich Körper bei Erwärmung ausdehnen und bei Abkühlung schrumpfen. Wie stark diese Reaktion auf Temperaturänderungen ausfällt und wie schnell sie erfolgt, variiert jedoch von Werkstoff zu Werkstoff.
Da die einzelnen Uhrwerksbauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, führt eine Erwärmung des gesamten Werkes auch zu unterschiedlichen Veränderungen ihrer Abmessungen. Und wenngleich diese Änderungen so gering sind, dass sie sich mit dem menschlichen Auge praktisch nicht wahrnehmen lassen, können sie bei ungünstigen Ausgangsmaßen einzelner Komponenten zu Funktionsstörungen führen, wenn die präzise Abstimmung der einzelnen Teile aufeinander plötzlich nicht mehr stimmt. Sinns Uhrmacher wirken dem entgegen, indem sie diese Unterschiede schon bei der Maßtoleranzauswahl berücksichtigen und zudem jede einzelne Uhr zur Prüfung in einen Klimaschrank geben, wo sie im Zuge der Qualitätskontrolle beweisen muss, dass sie auch in extremen Temperaturbereichen zuverlässig funktioniert.
Die neue Sinn Arktis: leistungsstärker und etwas größer als ihre Vorgängerin
Zum 20-jährigen Jubiläum der Präsentation der ersten Sinn Arktis haben die Frankfurter nun mit dem Modell Sinn 206 Arktis II eine Uhr lanciert, die ihrer Vorgängerin in jeder Hinsicht ebenbürtig ist. Ebenso wie ihr Vorbild erhielt sie ein blaues Zifferblatt mit Sonnenschliff. Aus Gründen der Traditionspflege behielt der renommierte Spezialuhren-Hersteller auch die Optik der verschraubten Drücker bei, obwohl eine Verschraubung dank dem D3-System bei der Sinn 206 Arktis II nicht mehr vonnöten ist und die Chronographenfunktion damit nun schneller und komfortabler bedienbar ist. Das aus poliertem und satiniertem Edelstahl bestehende Gehäuse der neuen Sinn Arktis ist gegenüber der Ursprungsversion von 41 auf 43 Millimeter Durchmesser gewachsen.
Innerhalb der aktuellen Modellpalette erscheint die neue Sinn Arktis als Abwandlung des Taucherchronographen 206 St Ar und wurde dementsprechend auch in Anlehnung an Europäische Tauchgerätenormen geprüft und entsprechend zertifiziert. Die Wasserdichtigkeit ist bei diesem Modell bis zu einem Druck von 30 Bar oder 300 Metern Tiefe gewährleistet; zudem ist es unterdrucksicher. Das Deckglas und der Sichtboden bestehen aus kratzfestem Saphirkristallglas. Der unverlierbare Taucherdrehring auf der Lünette mit der charakteristischen Minutenrastung komplettiert die Taucherausstattung dieser Uhr ebenso wie die großzügig mit Leuchtmasse beschichteten Zeiger und Indizes, die auch im Dunklen gut ablesbar sind.
Weitere technische Details der Arktis II auf einen Blick
Als Antrieb für die jüngste Sinn Arktis fungiert ein mechanisches Ankerwerk des Kalilbers Valjoux 7750 mit automatischem Aufzug. Dieses steuert neben der Anzeige von Stunden und Minuten noch eine kleine Sekunde, eine Chronographenfunktion sowie die Anzeigen von Tagesdatum und Wochentag, die in einem Doppelfenster bei der Drei erscheinen. Die Krone ist schraubbar. Um sie gegen störende Einflüsse von Magnetfeldern abzuschirmen, wurde die Uhr so konzipiert, dass sie antimagnetisch gemäß DIN 8309 ist. Die Normen DIN 8310 für Wasserdichtigkeit und DIN 8306 für technische Anforderungen an Taucheruhren erfüllt die Sinn 206 Arktis II ebenfalls; darüber hinaus wurde sie in Anlehnung an die Europäischen Tauchgerätenormen En250 und En14143 geprüft. Als Materialien für das Armband stehen neben Edelstahl Silikon sowie geprägtes Rindsleder zur Auswahl.
Neben der Temperaturresistenztechnologie kommt in der Arktis 206 II mit der Ar-Trockenhaltetechnik noch eine weitere besondere Errungenschaft von Sinn zum Einsatz, die für eine höhere Funktionssicherheit und besseren Schutz gegen Beschlagen sorgt. Sie löst zugleich ein grundsätzliches Problem von mechanischen Uhren: das Altern der Öle unter dem Einfluss von in der Uhr enthaltener oder in diese hinein diffundierender Luftfeuchtigkeit. Die Ar-Trockenhaltetechnik von Sinn Spezialuhren basiert auf drei Elementen, einer Trockenkapsel, den EDR-Dichtungen sowie einer Füllung mit Schutzgas. So lagert das Uhrwerk in einer nahezu komplett trockenen Atmosphäre, und feuchtigkeitsbedingte Alterungsprozesse bei den Ölen werden ebenso verhindert wie ein Anlaufen des Uhrglases bei Kälteschocks.