« Individuell mit jedem Zeigerschlag »
Das aus Italien stammende Uhrenlabel U-Boat stellt im Luxussegment angesiedelte Herrenarmbanduhren her, die vor allem durch ihr markantes Design auffallen. Dieses lässt sich vielleicht am besten als eine Mischung aus Retro-Stil, Steampunk und High-Tech charakterisieren. Wenngleich die Marke noch keine zwei Jahrzehnte alt ist, reichen ihre Wurzeln doch bis in die 1940er Jahre zurück.
Italo Fontana: Uhren statt Mode
U-Boat Uhren sind untrennbar mit der Person ihres Gründers Italo Fontana verbunden. Dass sich der 1965 in der Toskana geborene Italiener einmal einen Namen als Anbieter von Luxusuhren machen würde, war ursprünglich nicht absehbar. Denn seine Familie betrieb ein seinerzeit bekanntes Modedesign-Unternehmen, in das er bereits relativ früh einbezogen wurde. Das entsprach durchaus seinen Neigungen, denn schon in jungen Jahren ließ er ein ausgeprägtes Interesse an Mode und Design erkennen.
Der Wechsel von Fontana in die Uhrenbranche kam daher relativ überraschend und ist in erster Linie einem Zufall zu verdanken. Im Jahr 2000 stöberte der Mittdreißiger im Archiv seines Großvaters. Dieser war Uhrmachermeister gewesen und hatte 1942 den Auftrag erhalten, eine Herrenuhr für die Marine Italiens zu entwickeln. Das Projekt wurde nie vollendet, doch die Entwürfe blieben erhalten, bis sie nach mehr als einem halben Jahrhundert von Italo Fontana wiederentdeckt wurden. Dieser war von den Skizzen seines Großvaters derart fasziniert, dass er sich immer intensiver mit der Materie beschäftigte und schließlich beschloss, selbst luxuriöse Herrenarmbanduhren zu lancieren. An Steampunk hatten weder Fontana noch sein Großvater bei den Entwürfen gedacht.
Die ersten U-Boat Zeitanzeiger entstehen
Bei der Entwicklung seiner eigenen Uhrenmodelle, denen er den Markennamen U-Boat gab, orientierte er sich an Eigenschaften, auf die auch schon sein Großvater bei seinen Entwürfen Wert gelegt hatte. Entsprechend ihrem militärischen Einsatzzweck sollten sie besonders robust und zugleich höchst funktional sein. Als Fontana mit seinen konzeptionellen Überlegungen so weit gekommen war, dass die Produktion beginnen konnte, ermutigte ihn vor allem Munir Muffarige, Geschäftsführer des französischen Modeunternehmens Ungaro, seine Kreationen zu lancieren. Fontana setzte seinen Plan um, und innerhalb kurzer Zeit erlangte sein neu gegründetes Label am Uhrenmarkt einen relativ hohen Bekanntheitsgrad.
Seinem Slogan “a new dimension in time” machen die Uhren dabei alle Ehre. Denn die Gehäuse sind nicht nur robust und in einem markanten Steampunk-High-Tech-Design gestaltet, sondern weisen zudem meist eine beachtliche Größe auf. Durchmesser von 48 oder 50 Millimetern sind in der Produktpalette von U-Boat Uhren durchaus keine Seltenheit. Ihre Formen und gestalterischen Details erinnern häufig an Maschinen, Industrieanlagen – oder eben auch Unterseeboote, Maschinenräume großer Schiffe und Ähnliches. Insofern ließe sich manch ein Modell aus der Palette der U-Boat Uhren zu Recht als Steampunk Uhr bezeichnen und würde ein entsprechendes Outfit perfekt ergänzen.
Doch bei vielen Uhrenkennern, die nicht unbedingt auf der Suche nach einer Steampunk Armbanduhr sind, erfreut sich das junge italienische Luxusuhren-Label ebenfalls großer Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen zum einen in dem markanten, maskulinen Design, das für U-Boat Uhren typisch ist. Hinzu kommen die sorgfältige Herstellung in Handarbeit und die Ausstattung mit hochwertigen, präzisen Schweizer Automatikwerken. Ist der Träger doch Steampunk, umso besser.
Robuste Uhren in unverwechselbarer Ästhetik
Die bei den meisten Modellen doch recht auffällige Größe der Uhren aus Fontanas Manufaktur ist keine rein modisch-ästhetische Design-Frage, sondern hat durchaus einen praktischen Hintergrund. Uhren, die aufgrund besonderer Anforderungen an ihre Widerstandsfähigkeit relativ robust gebaut werden müssen oder die auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen gut ablesbar sein sollen, profitieren in der Regel von einer etwas größeren Bauweise.
Das ist bei Taucheruhren für extreme Anforderungen ebenso häufig zu sehen wie etwa bei klassischen Fliegeruhren. Insofern sind die sehr robust wirkenden, großen Gehäuse von Uhrenkollektionen wie der U-Boat Classico, U-Boat Chimera, U-Boat Flightdeck oder U-Boat U-1001 ein gewisser Hinsicht auch Erben ihrer niemals gebauten Vorläuferentwürfe, die der Großvater von Fontana in den 1940er Jahren entworfen hatte.
Die an der linken Seite angebrachte Krone und die bei vielen Modellen sichtbaren Sicherungsbügel- und -hebel sind ebenfalls Details, die bei Militär- und Taucheruhren häufiger anzutreffen sind und der Ästhetik einer Steampunk-Armbanduhr zwar entgegenkommen, aber in erster Linie praktische Gründe haben. Das gilt ebenso für die teilweise auffallend großen Indizes, Ziffern und Zeiger, die dank ihrer großzügigen Beschichtung mit Leuchtmasse eine gute Ablesbarkeit im Dunklen sicherstellen. Zugegebenermaßen trifft dies nur bei einem Teil der U-Boat Uhren zu, denn in einigen Fällen ist deutlich zu erkennen, dass das Spiel mit der besonderen Ästhetik, ungewöhnliche Materialkombinationen und eine aus Sicht von Bauhaus-Puristen schon beinahe verspielt wirkende Zifferblattgestaltung im Vordergrund standen.
Ungewöhnliche Materialkombinationen sorgen für Wow-Effekte
Gerade diese Aspekte machen neben dem Design manch einen der Entwürfe jedoch zur perfekten Steampunk Uhr, wenn etwa derbe, braune, an Sattelleder erinnernde Armbänder mit Gehäusen aus Edelstahl, Gold oder Bronze kombiniert werden oder wenn die mit zahlreichen Schrauben versehene Lünette wie das Bullauge eines frühen U-Boot-Modells wirkt.
Ausgewählte Zeitanzeiger der Linien fallen durch reichlichen Brillantbesatz, farbige Edelsteine, Perlmutt-Zifferblätter und ähnliche schmückende Details auf, die auf faszinierende Weise mit dem betont robusten Äußeren kontrastieren. Inzwischen beschränkt sich das Angebot längst nicht mehr auf Herrenuhren, denn mittlerweile finden auch Damen auf der Suche nach einer luxuriösen Steampunk Uhr eine Reihe von originellen Angeboten im Sortiment.
Dem weiteren Wachstum des noch jungen Luxusuhren-Labels und der sukzessiven Erschließung weiterer Zielgruppen dürfte damit nichts im Wege stehen.