Elegant, schmuckvoll oder sportlich: Exklusive Zeitanzeiger bekennen sich stets zum vorzeigbaren Look. Das wahrhaftige Highlight bleibt aber meist im Verborgenen: das meisterhaft gearbeitete Automatikwerk. Open-Heart-Uhren gönnen der Uhrmacherkunst auf dem Zifferblatt eine Bühne und gewähren Einblicke ins Innenleben – mit subtilen bis offenherzigen Uhrendesigns.
Selbstbewusster Kniefall vor der Uhrmachertradition: Tissot T-Classic Le Locle Powermatic 80 Open Heart
Die Kollektion, deren Name auf die Schweizer Heimatstadt der Marke verweist, versteht sich als Hommage an das traditionelle Uhrmacherhandwerk . Der Idee erweist die Automatikuhr mit 39,3-mm-Gehäuse alle Ehre. So klassisch wie der Bicolor-Look ist das Hufnagelmuster auf dem Zifferblatt, das auch als Clous-de-Paris-Guillochierung bezeichnet wird. Gleiches gilt für die offene Unruh auf der 12-Uhr-Position – die ursprünglichste Form des Designs mit offener Unruh. Es ist kaum eine Gelegenheit vorstellbar, zu der die Herrenuhr mit Edelstahlglanz und Akzenten im Roségold-Ton nicht passen.
Wer sie dennoch am Wochenende ablegen möchte, freut sich darüber, dass sich das Kaliber der Open-Heart-Uhren seine Inszenierung verdient hat. Es zählt mit seiner 80-stündigen-Gangautonomie und der antimagnetischen Nivachron-Unruh-Spirale zu den jüngeren Meisterleistungen des Uhrmacherwesens. Das i-Tüpfelchen: Der Hersteller bringt modernste Fertigungstechniken ins Spiel, damit die zeitlos-elegante Tissot T-Classic Le Locle Powermatic 80 Open Heart mit aufwendig graviertem Glasboden zum Budget vieler Uhrenliebhaber passt.
Reinsten Herzens puristisch – Rado True Secret
Außen absolut minimalistisch und innovativ, innen im höchsten Maß komplex und traditionsbewusst: Die Open-Heart-Uhr resümiert in Reinkultur, wofür die Marke geschätzt wird. Sie revolutionierte die Uhrenszene 1986 mit dem versierten Einsatz von Hightech-Keramik für Gehäuse und Armbänder. Der ultraleichte, komfortable und antiallergische Werkstoff kommt bei der Rado True Secret bestens zur Geltung, weil sich das Zifferblatt seiner dunklen Farbe anschließt und ohne Indizes präsentiert.
Der konsequente Purismus unterstreicht eine weitere Besonderheit der 40-mm-Unisex-Uhren: die offene Unruh. Sie verdeutlicht kreisrund auf der 12-Uhr-Position, dass innovatives Materialdesign einem mechanischen Uhrwerk nicht widerspricht. Im Gegenteil: Genauso wie das Design von Uhren mit offener Unruh hat sich das Automatikkaliber mit 80 Stunden Gangautonomie weiterentwickelt, das man durch den gläsernen Gehäuseboden bewundern darf. Am Handgelenk von Frauen oder Männern – die Keramikuhren sind ein unkonventionelles Stilbekenntnis, das Herzen höher schlagen lässt.
Offene Unruh im modernen Style – Hamilton Jazzmaster Open Heart Auto
Das Open-Heart-Design mit kreisrunder Aussparung hat sich etabliert, ist aber nicht in Stein gemeißelt. Das beweist die Luxusmarke mit US-Historie: Magisch zieht das rauchblaue Zifferblatt mit dynamischem Farbverlauf die Blicke an, damit niemandem die attraktive Uhrwerksinszenierung entgeht. Durch die apart geformten Aussparungen erkennt man nicht nur die offene Unruh, sondern einige Werksteile, ohne den Zeitanzeiger abzunehmen und durch den rückseitigen Glasboden zu schauen.
Die Einsichten sind effektvoller als bei klassischen Open-Heart-Uhren, während das Ablesen leichter fällt als bei “waschechten” Skelett-Uhren. Sie würden auf der gesamten Zifferblattfläche das Automatikwerk durchscheinen lassen. Dabei handelt es sich um ein H-10 Kaliber mit 80-stündiger-Reserve, das auf dem ETA C07.111 basiert und als “Powermatic 80” bekannt ist. Hut ab: Die Hamilton Jazzmaster Open Heart Auto sorgt für ordentlich frischen Wind beim Uhrendesign, ohne die subtile Grazie einer Automatikuhr zu relativieren.
Glanzleistung beim Skelettieren und Polieren – Rado True Automatic Open Heart
Grenzen verlaufen fließend – auch bei den Uhrengenres. Zuerst gerät bei der Unisexuhr die offene Unruh ins Visier, wie es sich für ein Konzept mit offener Unruh gehört. Kurz darauf entdeckt man das goldfarbene Rad rund um den Zeigermittelpunkt und die beiden kreisrunden Aussparungen, die sich darunter befinden. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich, dass das mattschwarze Zifferblatt nicht geometrisch gemustert ist, sondern von locker verteilten “Werksansichten” durchbrochen wird.
Dieser Aha-Effekt ist der unaufgeregten Farbgestaltung genauso zu verdanken wie den deutlichen Indizes. Sie verleiten dazu, sich erst dem Wesentlichen zuzuwenden und die Uhrzeit abzulesen. Dabei offenbart sich nebenbei, wie aufregend die Gestaltung der Rado True Automatic Open Heart ist, deren Gesamteindruck erfreulich unaufgeregt ist. Sie hat eine weitere Überraschung parat: Das Armband mit Chromglanz lässt auf Edelstahl schließen, wird aber genauso wie das Uhrengehäuse aus Plasma-Hightech-Keramik gefertigt.
Wer wagt, gewinnt die Herzen: Open-Heart-Uhren von Zenith
Seitdem Georges Favre-Jacot im Jahr 1865 die Uhrenherstellung überdachte, gehört Zenith zu den gelobten Manufakturen. Das Renommee verführte jedoch nie dazu, sich entspannt zurückzulehnen. Stattdessen entwickelte sich die Traditionsmarke zum Inbegriff der Innovationen – technisch und ästhetisch. Das gilt auch für die Kunst der Open-Heart- und Skelett-Uhren. Bravourös zeigt die Zenith Chronomaster El Primero Open, dass auch ein Chronograph für Einblicke zu haben ist, die über eine offene Unruh hinausgehen. Genauso mutig ist die Zenith Defy 21 Kollektion designt, allen voran die limitierte Edition Chroma II. Die Open-Heart-Uhr mit 44-mm-Keramikgehäuse inszeniert das Automatikuhrwerk in Regenbogenfarben, das dem Betrachter kess zwischen den Zeigern und Indizes zuzwinkert.
Dem kühnen Design entspricht das Innenleben des Chronographen mit transparentem Boden: Das El Primero Kaliber mit 293 Bauteilen absolviert 36.000 Halbschwingungen pro Stunde und hat eine mehr als zweitägige Gangreserve. Durch unabhängige Regulierorgane für die Chronographen-Funktion und Zeitmessung beeindruckt es mit einer 1/100-Sekunden-Präzision. Es wäre schade, wenn sich Meilensteine wie die Zenith Chronomaster El Primero Open oder die Defy 21 nicht zum Open-Heart-Konzept bekennen würden, stimmts?
Open-Heart-Bonus-Tipp für Fans des Extravaganten
Als die Ventura von Hamilton 1957 debütierte, war sie doppelt exzentrisch. Sie bekannte sich als erste Armbanduhr zum Batteriebetrieb und zur futuristisch angehauchten Asymmetrie. Moment mal, blitzt da nicht eine Unruh bei der Uhr mit offener Unruh hervor? Richtig! Die Designikone wagte es, ins bewährte Metier der mechanischen Automatikuhren zurückzukehren und wirkt dadurch noch ausgefallener. Wer damit das Outfit abrundet, positioniert sich als Kenner von Uhrendesigns, die richtig rocken: Berühmt wurde die Ventura am Handgelenk von Elvis Presley in der Musikkomödie Blue Hawaii.