« Zuverlässige Sportuhren setzen auf Kautschuk »
Kautschukbänder zählen zu den großen Erfolgsgeschichten der modernen Uhrenwelt: Geschmeidig, pflegeleicht und wandelbar, kombinieren sie praktische Vorzüge mit optischer Abwechslung und können das Erscheinungsbild eines Zeitanzeigers dramatisch verändern. Wir erklären Ihnen die Pluspunkte des elastischen Naturprodukts, was es von Silikon unterscheidet und welche fünf Sportuhren am Kautschukband besonders gut aussehen.
Warum Kautschuk?
Als Hublot im Jahr 1980 erstmals eine goldene Uhr mit Kautschukband lancierte, traf die Schweizer Luxusmarke eine mutige Entscheidung. Waren klassische Leder- und Massivbänder vorher noch ein Naturgesetz, gab es jetzt eine exotische Alternative für experimentierfreudige Träger. Heute, über 40 Jahre später, wird das Material in sämtlichen Uhrenkategorien geschätzt: Während Diver von der Pflegeleichtigkeit und hohen Resistenz gegenüber Salzwasser profitieren, erhalten Dresswatches wie die feminine Breguet Marine 5817 am Kautschukband einen komplett neuen Charakter. Aus dem feinen Schmuckstück für seltene Anlässe wird plötzlich ein alltagstauglicher Begleiter mit sportlicher Note. Gleichzeitig kennt die farbliche Gestaltungsfreiheit keine Grenzen; von strahlendem Weiß bis schrillem Grün ist alles möglich.
Einmal am Handgelenk, glänzt das Material mit einem geschmeidigen Tragegefühl und bleibt selbst in anstrengenden Einsätzen geruchslos, weil es keinen Schweiß aufnehmen kann. Ein Vor- und Nachteil zugleich, denn die fehlende Atmungsaktivität führt insbesondere an heißen Sommertagen zu erhöhtem Schwitzen. Unsere Lösung: Das Band etwas lockerer tragen, um die Luftzirkulation zu fördern. In jedem Fall punktet Kautschuk mit einer extremen Robustheit, die im Outdoor-Einsatz am stärksten zum Ausdruck kommt. Dort muss sich der Träger keine Sorgen machen, sein Massivband mit oftmals vierstelligem Wert zu beschädigen.
Der große Unterschied zu Silikon
Möchte man im Internet oder beim Händler eine Uhr kaufen, werden die Begriffe Kautschuk- und Silikonband oftmals synonym verwendet. Das ist ein Fehler: Während Kautschuk ein Naturprodukt ist, das aus dem Milchsaft des Kautschukbaums gewonnen wird, handelt es sich bei Silikon um ein synthetisches Material mit petrochemischem Herstellungsverfahren.
Optisch wie haptisch sind die beiden Varianten schwer zu unterscheiden und bieten dieselben Vorzüge im Alltag, doch in Sachen Nachhaltigkeit hat das natürliche, leicht abbaubare Kautschukband die Nase vorn. Am Ende ist die Entscheidung eine Frage des Geschmacks; wir würden keine der Varianten grundsätzlich vorziehen.
Sport- und Taucheruhren mit Kautschukband: Unsere Favoriten
Bell & Ross BR 05 BLUE STEEL
Besonders stilvoll kommen die elastischen Bänder als Teil eines integrierten Gehäusedesigns zum Ausdruck. Im Falle der Bell & Ross BR 05 BLUE STEEL (Ref. BR05A-BLU-ST/SRB) gehen Edelstahl und Kautschuk nahtlos ineinander über, was den 40 Millimeter großen Exoten wie aus einem Guss erscheinen lässt. Sein optisches Highlight – neben der markanten Quadratform – ist das tiefblaue Zifferblatt, dessen Sonnenschliff eine beeindruckende Lichtreflektion auslöst.
Harmonisch darauf abgestimmt ist der dunkelblaue Farbton des fein geriffelten Kautschukbands, welches das Gesamtbild erst vollständig wirken lässt. Bis zu 100 Meter wasserdicht, lässt die BLUE STEEL durch einen Saphirglasboden auf ihr Automatikwerk BR-CAL.321 blicken. Preis: 4.200 Euro.
Breitling Endurance Pro
Wie vielfältig eine Uhr mit Kautschukband sein kann, demonstriert die Breitling Endurance Pro Kollektion. 44 Millimeter mächtig, sind ihre Gehäuse aus dem ultraleichten Patent-Werkstoff Breitlight gefertigt, der eine anthrazitfarbene Ästhetik besitzt. Um das dunkle Gesamtbild des Chronographen zu durchbrechen, setzt der Hersteller auf bunte Farbakzente: Nicht nur Krone und Drücker, sondern auch die Pulsometer-Skala des Zifferblatts sowie weitere Akzente erscheinen in einer Kolorierung nach Wahl.
Das Spektrum umfasst Rot, Orange, Gelb, zwei Blautöne und Weiß. Das Beste: Jede Farbvariante wird am passenden Kautschukband geliefert, was die quarzbetriebenen Sportuhren extrem stimmig macht. Alle Modelle kommen mit einer bidirektionalen Kompasslünette, sind bis zu 100 Meter wasserdicht und kosten 3.100 bzw. 3.300 Euro.
Chopard Mille Miglia GTS
Welche Kreativität bei Kautschukbändern möglich ist, demonstriert Chopard mit seiner motorsportaffinen Mille Miglia GTS (Ref. 168565-3001). Während das 43-Millimeter-Edelstahlgehäuse und schwarze Zifferblatt klassisch gehalten sind, erinnert das Reifenprofil des Bandes an die legendären Rennwagen der Mille Miglia – ein originelles Detail, zumal echte Reifen ebenfalls aus Kautschuk bestehen. Für alle, die es konkret wissen möchten: Es wurde das Dunlop-Reifenprofil der 1960er-Jahre imitiert.
Ein weiterer Blickfang ist das historische Logo des Langstreckenrennens, welches die Datumsanzeige bei drei Uhr schmückt. Die Chopard Mille Miglia GTS hält einen Saphirglasboden bereit, unter dem das eigens bei Fleurier Ebauches gebaute Automatikwerk 01.01-C mit Chronometerzertifikat arbeitet. Schutz bieten 100 Meter Wasserdichtigkeit. Wer Reifen-Ästhetik inklusive luxuriöser Faltschließe am Handgelenk erleben möchte, muss 5.760 Euro einplanen.
Glashütte Original SeaQ
Den Namen Glashütte Originals würden die wenigsten Uhrenliebhaber in einem Atemzug mit Taucheruhren nennen, aber die SeaQ am Kautschukband (Ref. 1-39-11-06-80-06) ist definitiv einen näheren Blick wert. Ihr gelingt es, die Manufakturqualität des Automatikwerks 39-11 mit perfekter Alltagstauglichkeit und einem bequemen Durchmesser von 39,5 Millimetern zu vereinen. Stichwort bequem: Das schwarze Armband vermittelt eine unglaubliche Wertigkeit und passt zum gleichfarbigen Zifferblatt, dessen beige Leuchtindizes an das historische Vorbild von 1969 (“Spezimatic Typ RP TS 200”) erinnern.
Während 200 Meter Wasserdichtigkeit und Keramiklünette typische Diver-Merkmale sind, weicht das Design der Glashütte Original SeaQ erfreulicherweise von der breiten Masse ab. Eine tolle Alternative zu den bekannten Taucheruhren von Rolex, Omega und Co., die mit einem gewissen Seltenheitswert punktet und Glashütter Feinmechanik für 9.700 Euro ans Handgelenk bringt.
Hublot Big Bang Black Magic Evolution
Diese schwarze Keramikuhr (Ref. 301.CI.1770.RX) vom Pionier des Kautschukbands ist – wie die Bell & Ross BR 05 BLUE STEEL – ein großartiges Beispiel für die Verschmelzung von Armband und Gehäuse. Beide Komponenten sind komplett dunkel, was die dominante Erscheinung des 44 Millimeter großen Boliden intensiviert. Wie im Falle der Chopard, trifft das gefütterte Kautschuk auf eine edle Faltschließe, die gegenüber einer simplen Dornschließe mit einem höheren Komfort punktet und wertiger wirkt.
Apropos Wertigkeit: Durch seinen Glasboden präsentiert der Chronograph ein aufwendig verfeinertes ETA 7753 mit der Bezeichnung HUB 4100, das bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern trocken bleibt. Günstig ist die magische Hublot Big Bang allerdings nicht: 15.500 Euro müssen für das Keramik-Wunder hingelegt werden.