Wird das Masterpiece mit Automatikaufzug nur gelegentlich getragen, gerät die Gangreserve an ihre Grenzen und das Werk kommt zum Stillstand. Viele Experten teilen die Meinung, dass exklusive Zeitanzeiger den Zustand längerfristig nicht mögen. Unabhängig davon ist es praktisch, wenn man nach einer Ruhephase nicht sämtliche Einstellungen vornehmen muss. Wir verraten, welche Uhrenbeweger für Ihre Rolex und Vorlieben empfehlenswert sind.
Ideal für die meisten Rolex-Kaliber – 650 Drehungen täglich
Automatikwerke speichern mit ihren speziellen Funktionselementen die Energie, die sich beim Tragen durch die Armbewegungen ergibt. Dadurch wird das Aufziehen per Hand oder die Integration einer Batterie überflüssig. Sammlerstücke ruhen in der Schatulle. Kostbare Masterpieces werden nur bei besonderen Anlässen hervorgezaubert. Damit sie trotzdem in Gang bleiben, bringt man Uhrenbeweger ins Spiel. Sie simulieren die ausbleibende Körperbewegung, damit man das Uhrwerk nicht ständig neu einstellen muss. Denn das Procedere ist bei zahlreichen Uhrenfunktionen nicht nur aufwendig, sondern kann auch kompliziert sein. Das trifft beispielsweise auf Meisterwerke mit raffinierten Komplikationen wie den ewigen Kalender zu.
Uhrenbeweger und die Turns per Day
Jedes Kaliber wünscht sich eine Mindestanzahl an Umdrehungen pro Tag, um die Ganggenauigkeit beizubehalten und den Stillstand zu vermeiden. Die Eigenschaft erfasst der englische Fachbegriff “Turns per Day”, der sich hinter der Abkürzung TPD verbirgt. Beim Tragen ist es normal, dass man mit den Bewegungen des Arms manchmal mehr Energie erzeugt, als fürs automatische Aufziehen notwendig wäre. Demnach ist es grundsätzlich unbedenklich, wenn ein Uhrenbeweger das Werk mit zu vielen Rotationen konfrontiert.
Es ist jedoch üblich, während der Aufbewahrungsphase nur für eine moderate Gangreserve zu sorgen, selbst wenn das Kaliber mehr ermöglicht. So schonen Luxusuhren-Liebhaber den Uhrenbeweger genauso wie das Uhrwerk und drosseln den Stromverbrauch des Zubehörs. Obwohl sich bei fast allen Rolex-Kalibern 650 TPD als optimal erwiesen haben, gibt es Ausnahmen. Einige Skydweller Uhren wünschen sich beispielsweise 800 TPD.
Uhrenbeweger testen
Jede Uhr, die in Handarbeit gefertigt wurde, ist einzigartig. Das gilt insbesondere für betagte Liebhaberstücke. Deshalb sollte man mit der eigenen Rolex im Uhrenbeweger einen Test starten: Läuft das Werk rund, bleibt es bei der empfohlenen Minimum-TPD. Falls sich auffällige Ungenauigkeiten einschleichen, gönnt man dem Automatikwerk etwas mehr Bewegung.
Hersteller-Empfehlung bei den meisten Kalibern von Rolex – alternierender Rotationsmodus
Automatikwerke ziehen sich im oder entgegen dem Uhrzeigersinn auf. Eine weitere Variante ist der beidseitige Aufzug, zu dem sich die meisten Rolex-Familien bekennen. Damit das Zubehör mit verschiedenen Werken harmoniert, kann man bei fast allen Uhrenbewegern zwischen rechtsseitigen, linksseitigen und alternierende Rotationen wählen.
Den letzten Modus mit regelmäßigem Richtungswechsel empfiehlt der Schweizer Uhrenhersteller meistenteils für seine Masterpieces. Es finden sich jedoch ältere Kaliber der Weltmarke, die nur bei Bewegungen im Uhrzeigersinn die benötigte Energie einfangen. Dafür ist der Daytona Cosmograph 4130 ein gelungenes Beispiel, der im sogenannten CW-Rotationsmodus (rechts) mit 800 bis 950 TPD bewegt wird.
Die Watch Winder renommierter Marken sind stets so konzipiert, dass sie die Zeitanzeiger auf schonende Weise in Gang halten. Manchmal gesellt sich der Ehrgeiz hinzu, die Einflüsse beim Uhrentragen besonders authentisch nachzuahmen. Die Serie Elma Motion imitiert in unserem Test beispielsweise eine Schlafphase, die man individuell regulieren kann.
Auch das erschien uns im Test als sinnvoll: Der Sens von Designhütte gehört zu den Bewegern, die das Rotationspensum in mehreren Zyklen während des Tages absolvieren.
Im Test: Uhren im Ensemble bewegen und aufbewahren
Bei der erlesenen Sammlung gesellen sich oft Meisterwerke anderer Manufakturen zur Rolex Uhr im Uhrenbeweger. Der Test in Eigenregie und die generellen Erfahrungswerte können unterschiedliche Bewegungsprogramme für die eingefügten Liebhaberstücke nahelegen. Darauf gehen durchdachte Accessoires für Uhren-Ensembles ein, zum Beispiel die Modalo Serie Safe Systems oder Heisse & Söhne Kollektion Watch Master sowie die modularen Produktlinien Boxy von Beco oder One von Chronovision. Sie erlauben mit ihrem Designkonzept, die Einstellungen für jede Armbanduhr separat vorzunehmen. So kann man in einer Bewegungslösung auch Exemplare bündeln, die sich verschiedene Rotationsrichtungen und TPD-Programme wünschen.
Die Freizeit begleitet das kultige Erbstück Datejust, das an den unternehmungslustigen Opa genauso erinnert wie an Reinhold Messner, der mit der Rolex den Mount Everest bezwang. Im Businessalltag bewährt sich die Sky-Dweller mit zweiter Zeitzone und komfortabler Gangreserve, die während der Ruhephase am Wochenende weiterläuft. Eher für die Geldanlage und außergewöhnlichen Momente sind die Kostbarkeiten gedacht – der “Pepsi” Meteorite Chronometer und die Day-Date mit President-Band aus Everose-Gold. Bei der skizzierten Sammlung bewähren sich kombinierte Aufbewahrungslösungen, beispielweise aus der Produktlinie Basel von Designhütte oder Gentlemen von Paul Design. Sie inszenieren in der Vitrine die Uhrmacher-Highlights, die passend zur Programmierung regelmäßig bewegt werden. Ein zusätzliches Fach bietet sich an, um häufiger genutzte Uhren abzulegen.
Maßgeschneiderte Accessoires für die bewegte Rolex-Sammlung
Die meisten Hersteller gönnen im Test dem Uhrenzubehör einen eleganten Auftritt und transparente Fronten, um die Masterpieces angemessen zu präsentieren. Teils unterstreicht eine LED-Beleuchtung die Inszenierung – etwa die Paul Design Gentlemen Produktserie beweist Charme in unserem Test. Vereint das Accessoire mehrere Beweger, achten qualitätsverliebte Marken auf Feinheiten: Nach Fertigstellung des Rotationsprogrammes oder in der Schlafphase werden alle Zeitmesser automatisch in einer 12-Uhr-Position ausgerichtet. Dadurch freut man sich über ein harmonisches Gesamtbild.
Hochwertige Uhrenbeweger im Test bieten für die Rolex-Sammlung stets mehrere Einstelloptionen an, damit man das tägliche Rotationsprogramm passend zur Automatikuhr optimieren kann. Für die Bedienung sind bei einfacheren Modellen klassische Regler und bei komplexen Geräten moderne LCD-Panels integriert. Inzwischen gesellen sich fortschrittliche Steuerungslösungen via Bluetooth und App hinzu, die im Test prima funktionieren – zum Beispiel bei der Chronovision One Kollektion.
Jede Armbanduhr der Luxusmarke hat einen beachtlichen Wert. Verständlich ist der Wunsch, schnelles Zugreifen auszubremsen, den der abschließbare Heisse & Söhne Collector erfüllt. Möglichst platzsparend und autark sollten Schatullen für den Tresor sein. Die Modalo Safe Systems und Swiss Kubik Uhrenbeweger sind in unserem Test nicht nur auffällig kompakt designt, sondern ermöglichen auch den Batteriebetrieb.
Uhrenbeweger-Design – so salonfähig wie bei den Zeitanzeigern
Generell eignen sich für die Rolex viele Uhrenbeweger. Beim Test im Sammleralltag zeigt sich aber, inwieweit die Handhabung zu den persönlichen Vorlieben passt. Es kann klug sein, zunächst den 1er-Beweger eines Herstellers auszuprobieren. Falls er überzeugt, spricht nichts gegen die Anschaffung eines stattlichen Uhrenbewegers für die Pflege zahlreicher Masterpieces.
Stylish wirken die Aluwürfel von Swiss Kubik, sportlich-puristisch die Beco Boxy Module und niveauvoll-opulent die Elma Holzschatullen: Ob Sie den Look auf die Wohnungseinrichtung oder das Design auf Ihre Uhrensammlung abstimmen, liegt bei Ihnen. Die ästhetische Bandbreite ist im Test beeindruckend, damit der Watch Winder zu den ästhetischen und funktionalen Wünschen perfekt passt.