Besonders flache mechanische Armbanduhren erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Zum einen wirken sie besonders elegant und zum anderen gelten sie als Belege für besonderes uhrmacherisches Können. In diesem Beitrag stellen wir den Lesern unseres Magazins einige besonders flache Uhren aus dem Luxussegment vor.
Flache Uhren: Größe allein ist nicht alles
Vergleicht man hochwertige mechanische Armbanduhren von heute mit Exemplaren aus den 1950er oder frühen 1960er Jahren, dann fällt auf, dass sie tendenziell deutlich größer und höher geworden sind. Dieses “Wachstum” ist zum einen veränderten geschmacklichen Vorlieben geschuldet. Zum anderen hat auch das Aufkommen von Automatikuhren dazu beigetragen, denn die Unterbringung des automatischen Aufzugsmechanismus mit der Schwungmasse beziehungsweise dem Rotor erfordert mehr Platz als ein mechanisches Uhrwerk mit Handaufzug.
Kommen dann noch verschiedene Komplikationen wie eine Chronographenfunktion oder ein umfangreicherer Kalender dazu, kann schnell eine Gehäusehöhe von 15 Millimetern oder mehr erreicht werden. Zusammen mit einem entsprechend großen Durchmesser sorgen solche Abmessungen für einen markanten Eindruck, denn eine solche Uhr zieht allein schon wegen ihrer Größe die Blicke auf sich. Zur eleganten Abendgarderobe passen diese Modelle allerdings nicht, und zum formellen Businessoutfit gelten allzu auffällige Uhren ebenfalls als unpassend. Zudem kann eine relativ große Uhr – ganz ungeachtet aller Stilfragen – auch aus praktischen Gründen sehr hinderlich sein, wenn beispielsweise der Ärmel des Hemdes oder des Jacketts ständig daran hängenbleibt anstatt leicht darüber hinwegzugleiten.
All dies spricht dafür, nach wie vor sehr flache Armbanduhren zu entwickeln und zu produzieren. Dazu kommen noch ästhetische Aspekte, denn eine besonders flache Uhr hat ihren ganz eigenen optischen Reiz und wirkt besonders elegant. Und natürlich bietet der Bau eines Uhrwerks von besonders geringer Höhe eine gute Möglichkeit, umfassende uhrmacherische Kompetenz zu beweisen.
Bruno Söhnle Rondo – flache Armbanduhren für Damen und Herren
Das im Vergleich mit anderen Luxusuhrenmarken noch relativ junge Uhrenatelier Bruno Söhnle aus dem sächsischen Glashütte führt mit der Modelllinie Rondo eine Reihe von Damen- und Herrenuhren im Sortiment, die sich durch eine besonders flache Bauweise und einen hohen Wiedererkennungswert auszeichnen. Der Name der Modelllinie spielt auf zwei ihrer charakteristischen Merkmale an: die kreisrunde Gehäuseform sowie das runde Hilfszifferblatt der kleinen Sekunde. Die als “Rondo Small” bezeichnete Damen- und die Herrenversion unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf den Gehäusedurchmesser, der bei 33 beziehungsweise 38 Millimetern liegt.
Beiden Versionen der Bruno Söhnle Rondo gemeinsam ist die Zifferblatt- und Gehäusegestaltung, die sich durch einige originelle Details von zahlreichen anderen Uhrenmodellen abhebt. Dies sind zum einen die Platzierung des Datumsfensters bei der Zwei sowie der kleinen Sekunde bei der Sieben. Zum anderen befindet sich die Krone nicht bei der Drei, sondern bei der Vier. Passend zum eleganten, flachen Gehäuse wirken die Zifferblätter betont dezent. Zwölf und Sechs Uhr sind in arabischen Ziffern dargestellt, die übrigen Stunden als schlichte Strichindizes. Für den Antrieb sorgen präzise Quarzwerke. Die Armbänder sind wahlweise aus feinem Kalbsleder oder aus Edelstahl gefertigt. Die Damenversion der Bruno Söhnle Rondo weist eine Gehäusehöhe von 6,1 Millimetern auf, bei der Herrenversion sind es nur 0,1 Millimeter mehr.
Die Bruno Söhnle Rondo dürfte innerhalb des Luxussegments besonders die Zielgruppe der “Einsteiger” ansprechen, denn ihre Preise bewegen sich im mittleren dreistelligen Euro-Bereich und sind damit äußerst moderat.
Timeless Classic Thin-O-Matic: flache Uhren von Hamilton
In einer ähnlichen Preisklasse ist die Hamilton Timeless Classic Thin-O-Matic angesiedelt. Diese Herrenuhr hat ihre gestalterischen Wurzeln in den 1960er Jahren – jener Zeit, in der Hamilton erstmals mit einem Uhrenmodell dieses Namens auf sich aufmerksam machte. Mit einer Gehäusehöhe von 11,15 Millimetern und einem Durchmesser von 42 Millimetern wirkt die Uhr für ein Modell aus der Kategorie “flache Armbanduhren” auf den ersten Blick vielleicht relativ hoch, doch in ihrem Inneren verbirgt sich ein mechanisches Werk mit automatischem Aufzug. Berücksichtigt man den dafür notwendigen zusätzlichen Platz im Uhrengehäuse, so sind die Abmessungen der Hamilton Timeless Classic Thin-O-Matic keineswegs zu wuchtig.
Ihre Dresswatch-Tauglichkeit basiert jedoch nicht allein darauf, sondern mindestens im selben Maße auf ihrem eleganten Design. Die Dreizeigeruhr mit Zentralsekunde und Tagesdatum bei der Drei wirkt mit schwarzem Zifferblatt und schwarzem Lederarmband besonders elegant. Mit der Jazzmaster Thinline hat Hamilton übrigens noch eine relativ ähnliche Alternative mit Quarzwerk im Angebot.
Zenith Elite Ultra Thin – besonders flache Armbanduhren trotz Automatik-Aufzug
Die Luxusuhrenmanufaktur Zenith prescht mit ihren Modellen der Elite-Linie in ganz neue Dimensionen vor. Denn diese ultra flachen Armbanduhren arbeiten keineswegs quarzgetrieben, sondern sind mit Elite-Kalibern mit automatischem Aufzug ausgestattet. Deren Unruhfrequenz liegt bei 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Dabei ist das Werk nur etwas mehr als drei Millimeter hoch. Damit eignen sich die Damen- und Herrenversionen dieser Linie vor allem für jene, die auf Stilbewusstsein und Qualität ebenso viel Wert legen wie auf Understatement.
Sie verleihen ihrer Trägerin beziehungsweise ihrem Träger nicht nur im beruflichen Alltag eine Aura von diskreter Eleganz und Klasse, sondern ergänzen zudem höchst stilvoll jede Form von festlicher Abendgarderobe. Als Drei-Zeiger-Uhren mit Zentralsekunde sind sie ganz auf das Wesentliche reduziert. Selbst auf ein Fenster für das Tagesdatum wurde verzichtet, um den ruhigen, symmetrisch ausgewogenen Eindruck des Zifferblatts nicht zu stören.
Die Uhrenkollektion gliedert sich in 3 Linien:
Flache Armbanduhren der Extraklasse: Hublot Classic Fusion Ultra Thin
Schlichtheit mag für viele Uhrenliebhaber nicht die Eigenschaft sein, die sie spontan und zuerst mit den Uhren von Hublot assoziieren würden.
Doch spätestens seit der noch vergleichsweise junge, aber dynamisch wachsende Luxusuhrenhersteller im Jahr 2013 sein Modell Hublot Classic Fusion Ultra Thin lanciert hat, sollte dieser Eindruck korrigiert werden. Denn mit zentralem Stunden- und Minutenzeiger sowie kleiner Sekunde bei der Sechs und einfachen Strichindizes wirkt das Zifferblatt dieses Modells trotz seines beachtlichen Gehäusedurchmessers von 45 Millimetern tatsächlich schlicht, – insbesondere im Vergleich mit einigen deutlich opulenteren Modellen aus dem eigenen Haus. Als Gehäusematerialien stehen Gold und Titan zur Auswahl; die Zifferblätter sind wahlweise schwarz oder weiß.
Ein wahres Highlight verbirgt sich im Inneren der Hublot Classic Fusion Ultra Thin. Es ist das nur 2,9 Millimeter hohe Handaufzugskaliber HUB1300 aus den markeneigenen Werkstätten, das mit seiner Präzision ebenso beeindruckt wie mit seinen 90 Stunden Gangreserve. Darüber hinaus gibt es besonders flache Armbanduhren der Classic-Fusion-Linie auch in einer skelettierten Version, die vor allem Mechanik-Fans begeistern dürfte. Ebenso gibt es die Uhr in einer 42 mm Ausführung.